Rainbow Books

offizielle Standards der Compact Disc
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Rainbow Books bezeichnet die Bücherterminologie, die verwendet wurde, um die verschiedenen Standards der CD zu unterscheiden. Jedem Standard wurde entsprechend der Umschlagfarbe des Buches, in dem er stand, eine Farbe zugewiesen.

Red Book

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das CDDA-Logo

Das Red Book enthält die technische Spezifikation der Audio-CD (CDDA, Compact Disc Digital Audio) und wurde von Philips und Sony 1982 festgelegt. Er beschreibt als erster CD-Standard die physikalische Aufteilung (Blöcke, Rahmen mit 24 Byte Kapazität, etc.), den Fehlerkorrekturmechanismus und das Kodierungsverfahren. CDs nach diesem Standard speichern Stereo-Audiodaten mit 16 Bit Auflösung und einer Abtastrate von 44,1 kHz.

Red-Book-konforme CDs müssen nur die aus heutiger Sicht geringe Übertragungsrate von 150 kByte/s gewährleisten (definiert die Bezugsgröße 1x-Geschwindigkeit). Durch diese niedrige Anforderung und der damit einhergehenden geringen Umdrehungszahl waren so genannte Shape-CDs möglich, CDs mit vom Kreis abweichenden Konturen. Aufgrund der Unwuchten, die bei höheren Geschwindigkeiten dazu führen können, dass das Laufwerk beschädigt wird, sind diese Arten von CDs heute fast gänzlich vom Markt verschwunden. Eine Ausnahme stellen die Visitenkarten-CDs dar; asymmetrische CDs gibt es regulär nicht mehr neu.

Das Red Book definiert nur die reine Audio-CD, die keine Datentracks oder Kopierschutzmechanismen verwendet. Hybride CDs (Audiotracks und ein Computertrack) definiert das Blue Book (CD-Extra), kopiergeschützte CDs entsprechen gar keinem Standard der Bücherterminologie.

Yellow Book

Das Yellow Book ist der 1985 definierte Standard für Daten-CDs (CD-ROM) und eine Erweiterung des Red Books. Er ist betriebssystemsunabhängig.

Im Unterschied zu dem im Red Book festgelegten Standard für Audio-CDs müssen bei einer CD-ROM laut Yellow Book die einzelnen Sektoren einzeln ansprechbar sein, was eine durchgehende Adressierung am Beginn jedes Sektors nötig macht. Des Weiteren gibt es zwei verschiedene sog. Aufzeichnungsverfahren, von denen immer nur einer pro Sektor verwendet werden kann.

Das Yellow Book sieht zwei Modi vor:

CD-ROM Mode 1

Der gebräuchlichere Mode 1 ermöglicht pro Sektor eine Speicherkapazität von 2,048 Byte. Es wird die bereits im Red Book definierte Fehlerkorrektur (LEC) verwendet, was die durchschnittliche Fehlerquote senkt.

CD-ROM Mode 2

Der CD-ROM Mode 2 enthält im Gegensatz zum Mode 1 keine Fehlerkorrektur (LEC), was die Speicherkapazität der Sektoren auf 2,336 Byte erhöht. Aufgrund dieses fehlenden Zusatzes wurde der Mode 2 nur für Video- und Audiodaten verwendet und erreichte nie die Verbreitung von Mode 1. Er wurde durch CD-ROM/XA ersetzt, der in einer erweiterten Version des Yellow Book definiert wurde, dieser Standard wird manchmal auch irrtümlicherweise als CD-ROM Mode 2 bezeichnet.

Die überarbeitete Fassung dieses Standards wird auch als High Sierra bezeichnet und entspricht der ISO9660-Norm, in der unter anderem geregelt ist, wie die Daten auf der CD-ROM gespeichert werden.

1989 wurde von Philips, Microsoft und Sony eine erste CD-ROM/XA-Spezifikation vereinbart, die 1991 überarbeitet im so genannten Extended Yellow Book herausgegeben wurde.

Dateisysteme

Das Yellow Book spezifiziert nur auf niedriger, hardwarenaher Ebene, wie Bits auf der CD gespeichert sind. Um eine weitgehend geräte- und betriebssystemunabhängige Speicherung von Daten zu gewährleisten, wurden auf abstrakterer Ebene Dateisystem-Standards eingeführt, die auf dem Yellow Book basieren: Zunächst der ISO 9660-Standard, als Erweiterung davon dann Joliet und Rockridge.

Das Yellow Book wurde von Philips und Sony nur für deren Lizenznehmer veröffentlicht; es ist auch heute noch nur direkt bei Philips erhältlich, zum Preis von 100 US-Dollar (einzeln, 2005). Dem Yellow Book entsprechen jedoch inhaltlich die später verabschiedeten Standards ISO/IEC 10149 und ECMA 130, letzterer ist frei herunterladbar unter folgenden Link:


Blue Book

Der Blue Book-Standard stammt aus dem Jahr 1995 und beschreibt so genannte Erweiterte Musik-CDs (Enhanced Music CD, CD-Extra). Dabei handelt es sich um gepresste CDs, die in der ersten Session Audiodaten (bis zu 98 Tracks) und in der zweiten Session computerlesbare Daten enthält.

CDs nach dem Blue-Book-Standard ermöglichen es dem Hersteller, neben den Audiodaten weitere Informationen auf die CD zu schreiben, ohne dass der Abspielkomfort eingeschränkt wird, da gewöhnliche Audio-CD-Spieler nur auf die erste Session einer CD zugreifen können. Computer dagegen haben Zugriff auf beide Sessions, also auch auf alle Inhalte der CD.

Green Book

Im „Green Book“ ist das Datenformat für so genannte CD-i-Datenträger festgehalten. Es wurde im September 1990 von Philips und Sony herausgegeben

Orange Book

Das Orange Book beschreibt beschreibbare CD-Formate mit Multisession-Fähigkeit. Es wurde 1990 erstmals veröffentlicht und besteht aus drei Teilen:

  1. CD-MO: magnetooptische Disks
  2. CD-R: einmal beschreibbare CDs (so genannte WORMs)
  3. CD-RW: mehrfach beschreibbare CD-Medien

Das Orange Book enthält die Spezifikationen sowohl für unbeschriebene als auch für beschriebene Medien aus obiger Kategorie. Außerdem werden die Datenorganisation und Empfehlungen zum Messen der Güte beschrieben. Das Orange Book wurde zuletzt 1998 angepasst.

White Book

Das White Book, ein Standard, der 1993 von Philips und JVC zunächst für Karaoke-CDs festgelegt wurde, beschreibt die Grundlagen der Video-CD (VCD) (1995). Er wurde bis 1998 um die Möglichkeit zur Webseitenverknüpfung und der Verbesserung der Videoqualität durch höher auflösende Formate (per MPEG2) erweitert.

Beige Book

Photo-CD