Birstein

Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis, Hessen, Deutschland
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Wappen Karte
Eine Freigabe der Gemeinde,
ihr Wappen hier zu zeigen,
liegt noch nicht vor.
Deutschlandkarte, Position von Birstein hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Fläche: 86,63 km²
Einwohner: 6.573 (31. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km²
Höhe: 268-570 m ü. NN
Postleitzahl: 63633
Vorwahl: 06054
Geografische Lage: 50° 21' nördl. Breite
9° 18' östl. Länge
Kfz-Kennzeichen: HU
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 004
Stadtgliederung: 16 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßstr. 20
63633 Birstein
Offizielle Website: www.birstein.de
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Gottlieb (CDU)

Birstein ist eine Gemeinde am nordöstlichen Rande des Main-Kinzig-Kreises in Hessen (Deutschland) mit rund 6.500 Einwohnern.

Geografie

Geografische Lage

Die Flächengemeinde liegt am südlichen Fuße des Vogelsbergs und wird von seinen Einwohnern daher liebevoll auch "Perle des Vogelsbergs" genannt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Birstein, Bösgesäß, Böß-Gesäß II, Fischborn, Hettersroth, Illnhausen, Kirchbracht, Lichenroth, Mauswinkel, Oberreichenbach, Obersotzbach, Unterreichenbach, Untersotzbach, Völzberg, Wettges und Wüstwillenroth


Geschichte

Das "castrum birsenstein" (birsen=birschen, mit Spürhunden jagen) wurde 1279 erstmals urkundlich erwähnt.

Religionen

Die Bevölkerung der Gemeinde Birstein ist zu einem recht hohen Anteil evangelischen Glaubens. Neben den fünf evangelischen Kirchen in dem Gemeindegebiet existiert eine katholische Kirche.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Schloß mit Schloßpark

Söhne und Töchter der Stadt

Anton Praetorius

Der reformierte Pfarrer Anton Praetorius wurde 1596 von Graf Wolfgang Ernst, Herr von Ysenburg, Graf von Büdingen und Birstein als fürstlicher Hofprediger nach Ysenburg-Birstein berufen und heiratete 1597 Sibylle, die Tochter des Pfarrers Pistorius aus Muschenheim/Lich.

Mit einem Katechismus, dem Buch "Haußgespräch" und Kirchenliedern leistete er 1597 in Birstein Beiträge zur Durchsetzung der calvinistischen Konfession und baute die Kirche nach reformierten Grundsätzen um. Später wurde er als ein engagierter Gegner der Hexenprozesse und Folter bekannt.

1597 begann in Birstein aufgrund von Forderungen der Bevölkerung ein Hexenprozess, der die Wende in seinem Leben bedeutete. Anton Praetorius wurde vom Grafen als Mitglied des Hexengerichts in einem Prozess gegen vier Frauen berufen. Er ertrug es nicht, wie unschuldige Frauen durch die Folter in den Tod getrieben wurden, und mit beispiellosem Ungestüm begehrte Praetorius auf. Er setzte sich für die Beendigung des Prozesses und Freilassung der Frauen ein. Der Pfarrer wetterte derart gegen die Folter, dass der Prozess beendet und die letzte noch lebende Gefangene freigelassen wurde. Dies ist der einzige überlieferte Fall, dass ein Geistlicher während eines Hexenprozesses die Beendigung der unmenschlichen Folter verlangte - und Erfolg hatte.

 
Hexenprozess Birstein 1597 (Auszug)

In den Prozessakten heißt es:

"weil der Pfarrer alhie hefftig dawieder gewesen, das man die Weiber peinigte, alß ist es dißmahl deßhalben underlaßen worden."

Es kam zur Entlassung durch Graf Wolfgang Ernst.





2003 wurde in Birstein eine Straße nach Praetorius benannt.