Friedberg (Bayern) ist eine Stadt und liegt ca. 6 km östlich von Augsburg.
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Geographie
Das Friedberger Stadtgebiet liegt fast vollständig am Westrand des Tertiärhügellandes, wo der Lech sich als Gletscherschmelze in der Risseiszeit ein breites Bett schuf.
Wappen
Die ältesten bekannten Wappen entstanden etwa zeitgleich mit der Stadtgründung, also um 1264 herum. Seither hat sich das Erscheinugsbild kaum geändert. Die Bedeutung des Wappens ist nicht klar; lediglich der grüne Hügel symbolisiert mit Sicherheit den sog. "Friedberger Berg", auf dem die heutige Altstadt thront.
Geschichte
Urkundlich das erste Mal erwähnt wurde das Städtchen in einem Schutzbrief des Staufers Konradin zusammen mit dem Herzog Ludwig I. an die Bürger der Stadt Augsburg des Jahres 1264: In ihm ist die Errichtung einer Burg Fridberch angekündigt, die fortan als Grenz- und Zollsicherung des Herzogtums Bayern gegenüber Schwaben und der freien Reichsstadt Augsburg dienen sollte. Diese Funktion bedeutete bald Ärger mit den mächtigen Augsburgern, die erstmals im Jahre 1396 die Stadt niederbrannten. Ihre Lage brachte der Stadt oftmals Probleme ein, da die nicht seltenen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Bayern und Augsburg bzw. Schwaben meist auf dem Rücken der Stadt ausgetragen wurden.
Ein Aufschwung kam erst, nachdem Herzogin Christine die Friedberger Burg 1568 zu ihrem Witwensitz erkor, was die Stadt in einen Mittelpunkt des bayerischen Hoflebens verwandelte. Im folgenden Jahrhundert jedoch wurde dieser blühenden Zeit ein abruptes Ende bereitet: 1599 wütete die Pest furchtbar in der Stadt, und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt gleich zweimal von den Schweden völlig vernichtet. Bis auf die Burg und die Stadtmauer ist heute kein Gebäude älter als das Rathaus, das kurz nach Kriegsende erbaut wurde. In den folgenden Jahren blühte die Friedberger Wirtschaft wieder mit Macht auf, als die zahlreich in Erscheinung getretenen Uhrmacher die Stadt wieder zu einem Mittelpunkt machten: Friedberg war damals vielen Uhrliebhabern ein Begriff, und Friedberger Uhren sind heute noch begehrt. 1753 wurde die Wallfahrtskirche Herrgottsruh errichtet, die mit zu den schönsten Kirchen des bayerischen Rokoko gehört. Im 19. Jahrhundert war Friedberg vor allem Nutzießer der drängenden Wohnungsnot im prosperierenden Augsburg. Die beiden Weltkriege überstand die Stadt ohne größern Schaden, und 1978 wurden bei der schwäbischen Gemeindereform 13 bislang unabhängige Dörfer zu Friedberger Stadtteilen.
Politische Situation
Der aktuelle Friedberger Stadtrat setzt sich nach der Wahl 2002 folgendermaßen zusammen:
Wirtschaft
Die wirtschaftliche Situation in Friedberg stützt sich derzeit vor allem auf den Kleinhandel sowie auf das Möbelhaus Segmüller, welches seine Hauptfiliale in Friedberg unterhält. Derzeit ist der Bau eines 400 Millionen Euro teuren Vergnügungsparks im Gespräch, der bis zu 2500 Arbeitsplätze schaffen soll. Hier wird ein Volksentscheid Ende Januar 2004 Klarheit bringen.
Überörtliche Verkehrsanbindungen
- Bahnlinie Augsburg-Ingolstadt (Paartalbahn)
- Bundesautobahn A 8 Stuttgart-München
- Bundesstraße 2 (Romantische Strasse)
- Bundesstraße 300 Augsburg-Aichach-Schrobenhausen
Ansässige Unternehmen
Z.B.:
- Segmüller, Möbelhaus
- Federal Mogul
Schulen
5 Grundschulen, 1 Sonderschule, 1 Hauptschule, 1 Realschule, 1 Gymnasium.
Bis 2006 soll zusätzlich eine Fachoberschule errichtet werden.
Städtepartnerschaften
- Seit 1959: Völs am Schlern, Südtirol
- Seit 1966: Friedberg, Steiermark
- Seit 1992: Bressuire, Frankreich und Chippenham, England
- Seit 2002: La Crosse, USA
Stadtgliederung
Seit der Gemeindegebietsreform von 1978 gliedert sich die stadt Friedberg in folgende 15 Stadtteile:
Friedberg aus der Luft |
Friedberg aus der Luft Größere Version |
- Friedberg Innenstadt
- Friedberg West
- Bachern
- Derching
- Derchinger Forst
- Haberskirch
- Harthausen
- Ottmaring
- Paar
- Rederzhausen
- Rinnenthal
- Rohrbach
- Stätzling
- Wiffertshausen
- Wulfertshausen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Schlossmuseum Friedberg mit vielen bestens erhaltenen Friedberger Uhren.
Bauwerke
- Burg Friedberg (1257)
- Friedberger Rathaus (um 1680), erbaut von einem Schüler des Elias Holl
- Pfarrkirche St. Jakob (1871-1872)
- Wallfahrtskirche "Unseres Herrn Ruhe" (1731 - 1753), eine der schönsten Rokokobauten in Bayern.
- Marienbrunnen mit Pestsäule auf dem Marienplatz (um 1600)
- Kirche St. Stefan, (1698)
- Kirche St. Afra im Felde (1710). An dieser Stelle soll die Heilige Afra den Märtyrertod gestorben sein.
- Wallfahrtskapelle Maria Alber (1686)
- Historische Stadtmauer (1409)
Regelmäßige Veranstaltungen
Weblinks
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