Koblenz

kreisfreie Großstadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der deutschen Großstadt Koblenz. Für eine weitere Stadt mit diesem Namen siehe Koblenz (Begriffsklärung)


Wappen Karte
Wappen von Koblenz Karte Koblenz in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Ehem. Regierungsbezirk: Koblenz
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 105 km²
Einwohner: 107.891 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 1.028 Einwohner/km²
durchschnittliche Höhenlage: 60 m ü.NN
Postleitzahlen: 56001-56077 (alt: 5400)
Vorwahlen: 0261
Lage: 50° 22' nördlicher Breite
7° 36' östlicher Länge
KFZ-Kennzeichen: KO
Amtliche Gemeindekennzahl: 07 1 11 000
Gliederung des Stadtgebiets: 28 Stadtteile, darunter 6 Ortsbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Gymnasialstr. 2
56068 Koblenz
Webseite: www.koblenz.de
E-Mail-Adresse: internet@stadt-koblenz.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Eberhard
Schulte-Wisserman (SPD)
Stärkste Fraktion: CDU

Koblenz ist nach Mainz und Ludwigshafen am Rhein die drittgrößte Stadt des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Die Universitätsstadt liegt im Norden des Landes und bildet eines der 5 Oberzentren von Rheinland-Pfalz. Sie ist eine Kreisfreie Stadt, Sitz des Landkreises Mayen-Koblenz und der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde Koblenz (bis 1999 Bezirksregierung Koblenz).

Der Name Koblenz leitet sich vom lateinischen Confluentes (Zusammenfluss) ab, was sich auf das Zusammenfließen von Rhein und Mosel am so genannten "Deutschen Eck" bezieht.

Nächst größere Städte sind Bonn, ca. 60 km nördlich und Mainz ca. 90 km südlich.

Die Einwohnerzahl der Stadt Koblenz überschritt 1961 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Nachbargemeinden

im Uhrzeigersinn beginnend im Norden

Niederwerth und Urbar (Verbandsgemeinde Vallendar, Landkreis Mayen-Koblenz), Simmern und Eitelborn (Verbandsgemeinde Montabaur, Westerwaldkreis), Lahnstein (Rhein-Lahn-Kreis), Fachbach und Mellen (Verbandsgemeinde Bad Ems, Rhein-Lahn-Kreis), Rhens und Waldesch (Verbandsgemeinde Rhens, Landkreis Mayen-Koblenz), Dieblich, Winningen und Kobern-Gondorf (Verbandsgemeinde Untermosel, Landkreis Mayen-Koblenz) sowie Bassenheim, Mülheim-Kärlich und St. Sebastian (Verbandsgemeinde Weißenthurm, Landkreis Mayen-Koblenz)

Geographie

Koblenz liegt an dem durch Zusammenfluss von Mosel und Rhein gebildeten Dreieck ("Deutsches Eck"), begrenzt von den Ausläufern des Hunsrücks im Süden und der leicht hügeligen Landschaft des Maifeldes im Westen. Im Norden Übergang in das Neuwieder Becken. Die rechts des Rheins gelegenen Stadtteile im Osten des Stadtgebiets liegen in den Ausläufern des Westerwaldes, welche zum Teil mit starkem Gefälle bis dicht an den Fluss heranreichen.

Wappen

Beschreibung:
In Silber ein durchgehendes rotes Kreuz, belegt mit einer goldenen Krone. Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.
Bedeutung:
Das heutige Wappen taucht erstmals im 14. Jahrhundert auf. Das Kreuz steht für das Herrschaftsgebiet des Erzbistums Trier, dessen Residenzstadt Koblenz lange Zeit war. Die Krone ist das lokale Wappensymbol und steht für die Himmelskönigin Maria, Schutzpatronin der Stadt, der die Kirche zu unserer lieben Frau gewidmet ist. Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt die Stadt ein neues Wappen, das jedoch später wieder aufgegeben wurde.


Religionen

Durch die Zugehörigkeit zum Erzbistum Trier, dessen Residenzstadt Koblenz längere Zeit war, blieb die Stadt über Jahrhunderte katholisch. Die Reformation konnte kaum Fuß fassen. Es gab nur vereinzelte protestantische Gemeindeglieder, die sich an benachbarten Gemeinden hielten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden Protestanten offiziell geduldet (1783 Toleranzedikt von Kurfürst Clemens Wenzeslaus). 1802 erhielten die Protestanten das ehemalige St. Görgenkloster als Gottesdienstraum. Nachdem Koblenz 1815/1822 Teil der preußischen Rheinprovinz geworden war, zogen auch vermehrt protestantische Gemeindeglieder zu. Im Jahre 1902 erbauten sie sich schließlich die Christuskirche.

Heute gehören die Kirchengemeinden der Stadt - sofern sie nicht einer Freikirche angehören - zum Dekanat Koblenz der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Die katholischen Gemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Koblenz innerhalb der Region Koblenz der Diözese Trier.

Politik

An der Spitze der Stadt Koblenz stand der Schultheiß, der ab 1253 unmittelbarer landesherrlicher Beamter wurde. Daneben gab es einen Rat der Stadt, der im 16. Jahrhundert einem Amtmann unterstand. Ende des 18. Jahrhunderts als die Stadt französisch besetzt wurde, erhielt sie die Mairieverfassung mit einem Maire an der Spitze. Nach dem Übergang an Preußen 1815 leitete ein Oberbürgermeister die Stadtverwaltung. Die Stadt wurde Sitz der Provinz Großherzogtum Niederrhein bzw. ab 1822 der Rheinprovinz, an deren Spitze der Oberpräsident stand. Ferner wurde sie Sitz des Landkreises Koblenz. 1856 wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörten auch die Gemeinden Neuendorf, Moselweiß und Kapellen zur Bürgermeisterei Koblenz. Zum 1. Oktober 1887 wurde Koblenz eine kreisfreie Stadt.

Die Stadtoberhäupter seit 1813:

Wirtschaft

In Koblenz ist vor allem Maschinenindustrie ansässig. Die Stadt war einst die größte Garnisonsstadt Deutschlands und ist heute stark geprägt durch einen hohen Anteil an Behörden. Sie ist u.a. Sitz des Bundesamts für Wehrtechnik und Beschaffung, des Heeresführungskommando der Bundeswehr, der Bundesanstalt für Gewässerkunde sowie des Bundesarchivs. Der Marktführer in Deutschland für Arztabrechnungssofrware CompuGROUP AG hat seinen Sitz ebenfalls in Koblenz.

Verkehr

Im Westen der Stadt führt die Bundesautobahn A 61 Ludwigshafen-Mönchengladbach vorbei, im Norden die West-Ostverbindung der Autobahn A 48, welche die A 1 Saarbrücken-Köln mit der A 3 Frankfurt-Köln verbindet. Ferner führen die Bundesstraßen B 9, B 42, B 40 und B 416 durch das Stadtgebiet.

Den öffentlichen Personennahverkehr versorgen mehrere Buslinien der Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG sowie anderer Verkehrsunternehmen.

Medien

In Koblenz befindet sich ein Studio des Südwestrundfunks (SWR) sowie das Studio Rheinland der privaten Rheinland-Pfälzischen Rundfunk GmbH & Co KG (RPR). Als Tageszeitung erscheint die "Rhein-Zeitung" sowie der "Koblenzer Stadt-Anzeiger", als Wochenzeitung der "Koblenzer Schängel".

Universitäten und Fachhochschulen

  • Universität Koblenz-Landau, gegründet 1990 als Nachfolgeeinrichtung der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz (EWH) mit Standorten in Koblenz und Landau sowie dem Präsidialamt in Mainz, wo Hochschulleitung und zentrale Hochschulverwaltung angesiedelt sind. Aus den Wurzeln der EWH ergeben sich die

erziehungswissenschalftlichen Studiengänge, weitere Studiengänge sind Informatik mit den Anwendungsschwerpunkten Sozialwissenschaft, Linguistik und Betriebswirschaft.

  • Fachhochschule Koblenz, gegründet 1971 als Teil der Fachhochschule Rheinland-Pfalz, 1996 verselbständigt. Angeboten werden die Studiengänge Architektur und Stadtplanung, Bauingenieurwesen, Betriebswirtschaft, Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau sowie Sozialwesen.

In unmittelbarer Nähe von Koblenz finden sich ferner zwei private Hochschulen und zwar die

  • Otto-Beisheim-Hochschule - Private wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU), gegründet 1984, und die
  • Theologische Hochschule Vallendar in Trägerschaft der Pallotiner für die Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Laientheologen

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Koblenz ist in 28 Stadtteile gegliedert. Hiervon bilden 7 Stadtteile entsprechend § 10 der Hauptsatzung der Stadt Koblenz insgesamt 6 Ortsbezirke mit einem aus 5 bis 11 Mitglieder bestehenden Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher als Vorsitzender des Ortsbeirats. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Ortsbezirk berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Koblenz. Die übrigen 21 Stadtteile haben keine Ortsbeiräte.

Die 28 Stadtteile von Koblenz:

  • Altstadt
  • Arenberg (Ortsbezirk zusammen mit Immendorf)
  • Arzheim (Ortsbezirk)
  • Asterstein
  • Bubenheim (Ortsbezirk)
  • Ehrenbreitstein
  • Goldgrube
  • Güls mit Bisholder (Ortsbezirk)
  • Horchheim
  • Horchheimer Höhe
  • Immendorf (Ortsbezirk zusammen mit Arenberg)
  • Karthause
  • Kesselheim (Ortsbezirk)
  • Lay (Ortsbezirk)
  • Lützel
  • Metternich
  • Mitte
  • Moselweiß
  • Neuendorf
  • Niederberg (mit Neudorf)
  • Oberwerth
  • Pfaffendorf
  • Pfaffendorfer Höhe
  • Rauental
  • Rübenach (Ortsbezirk)
  • Stolzenfels (Ortsbezirk)
  • Süd
  • Wallersheim

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Koblenz eingegliedert wurden.

Jahr Orte Zuwachs in ha
01.07.1891 Neuendorf mit Lützel 547
01.04.1902 Moselweiß 382
01.10.1923 Wallersheim 229
01.07.1937 Asterstein ?
01.07.1937 Ehrenbreitstein 120
01.07.1937 Horchheim 772
01.07.1937 Metternich 483
01.07.1937 Niederberg 203
01.07.1937 Pfaffendorf 369
07.06.1969 Kesselheim ?
07.06.1969 Stolzenfels ?
07.11.1970 Arenberg-Immendorf ?
07.11.1970 Arzheim ?
07.11.1970 Bubenheim ?
07.11.1970 Güls mit Bisholder ?
07.11.1970 Lay ?
07.11.1970 Rübenach ?

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohnerzahlen
1469 1.193
1663 1.409
1799 10.035
1808 11.077
1852 22.033
1871 24.902
1890 32.664
1900 45.146
1910 54.487
16. Juni 1925 &sup1 58.322
16. Juni 1933 &sup1 65.257
17. Mai 1939 &sup1 91.110
13. September 1950 &sup1 66.457
6. Juni 1961 &sup1 99.240
27. Mai 1970 &sup1 119.434
30. Juni 1975 118.900
30. Juni 1980 116.902
30. Juni 1985 111.100
27. Mai 1987 &sup1 108.247
30. Juni 1997 109.500

&sup1 Volkszählungsergebnis

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Stadttheater Koblenz
  • Kammerspiele

Museen

  • Beethofen-Gedenkstätte
  • Landesmuseum (Festung Ehrenbreitstein)
  • Mittelrhein-Museum
  • Mittelrheinisches Postmuseum
  • Rheinmuseum
  • Schlossmuseum Stolzenfels
  • Wehrtechnische Studiensammlung

Bauwerke

  • Alte Burg
  • Alter Rheinkran
  • "Deutscher Kaiser" (Wohnturm)
  • Dreikönigin-Haus
  • Festung Ehrenbreitstein
  • Haus Metternich
  • Kirchen:
    • Heilig Kreuz-Kirche
    • Jesuitenkirche
    • Liebfrauenkirche
    • St. Adelgundis-Kirche
    • St. Florin (evang. Pfarrkirche)
    • St. Kastor
  • Kurfürstliches Schloss (Sommerresidenz der Kurfürsten von Trier)
  • Schloss Stolzenfels
  • diverse andere Burgen

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Deutsches Eck, Wahrzeichen der Stadt
  • "Schängel"-Brunnen
  • Weitläufige Grünanlagen entlang von Rhein und Mosel
  • Ausgangspunkt vieler Schiffstouren

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

In der Reihenfolge der Verleihung des Ehrenbürgerrechts:

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Koblenz geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Koblenz hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Sonstiges

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Februar: Karnevalsumzug
  • April bis September: Weindorf-Saison
  • April: Blüten- und Weinfest in Güls
  • Mai/Juni: Serenaden im Blumenhof
  • Juli: Altstadtfest
  • August: "Rhein in Flammen"
  • September: Wein- und Erntefest in Lay
  • Oktober: Koblenzer Schängel-Markt
  • November: "Meerdeszüge" (Martinsumzüge) der Kinder
  • November/Dezember: Weihnachtsmarkt

Weblinks:


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