Burgenland

österreichisches Bundesland
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Dieser Artikel befasst sich mit dem österreichischen Bundesland namens Burgenland. Zum gleichnamigen deutschen Landkreis siehe Burgenlandkreis

UnterBurgenland


Basisdaten
Landeshauptstadt: Eisenstadt
Größte Stadt: Eisenstadt
ISO 3166-2: AT-1
Homepage: www.bgld.gv.at
Karte: Burgenland in Österreich
Österreich Karte (Burgenland)  
Politik
Landeshauptmann: Hans Niessl (SPÖ)
Regierende Parteien: SPÖ und ÖVP
Sitzverteilung im Landtag
(36 Sitze):
SPÖ 17
ÖVP 13
FPÖ 4
Grüne 2
letzte Wahl: 3. Dezember 2000
nächste Wahl: 2005
Bevölkerung
Einwohner: 277.569 (15.05.2001)
- Rang: 9. von 9
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner/km²
Geografie
Fläche: 3.966 km²
- Rang: 7. von 9
Geografische Lage: 46° 50' - 48° 7' n. Br.
16° 30' - 17° 6' ö. L.
Ausdehnung: Nord-Süd: 143 km
West-Ost: 85 km
Höchster Punkt: 884 m (Geschriebenstein)
Tiefster Punkt: 114 m (bei Apetlon)
Verwaltungsgliederung
Bezirke: 2 Statutarstädte
7 Bezirke
Gemeinden: 171
- davon Städte: 13
- davon Marktgemeinden: 59
Schulbezirke: 9
Gerichtsbezirke: 7
Nationalratswahlkreise: 2
Landtagswahlkreise : 7
Karte: Burgenland und Bezirke
 
 

Das Burgenland (kroatisch Gradišće) ist das östlichste, jüngste (seit 1921 bei Österreich) und flachste Bundesland Österreichs.

Das Burgenland grenzt im Osten an Ungarn und im Westen an Niederösterreich und die Steiermark. Im (hügeligen) Süden hat es eine wenige Kilometer lange Grenze mit Slowenien, im Norden eine nur wenig längere Grenze mit der Slowakei.

Geschichte, Name

siehe auch Geschichte des Burgenlandes.

Bis 1920/1921 gehörte das schon seit jeher vorwiegend deutschsprachige Burgenland zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Nach jahrelangen Kämpfen und Verhandlungen nach dem 1. Weltkrieg wurde es in den Verträgen von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen. Nach heftigen Protesten Ungarns wurde jedoch für die Gegend um Ödenburg (Sopron), das als Hauptstadt vorgesehen gewesen wäre, eine Volksabstimmung durchgeführt, bei der sich die Bewohner für den Verbleib bei Ungarn aussprachen.

Der Name "Burgenland" erinnert noch daran, dass das Land aus Gebieten von vier ehemaligen ungarischen Komitaten zusammengesetzt ist ("Vierburgenland"):

Bis 1925 war Bad Sauerbrunn provisorischer Sitz der Landesregierung und -verwaltung, bis dann die bis dahin relativ unbedeutende Kleinstadt Eisenstadt Hauptstadt des Burgenlands wurde.

Verwaltung

Das Burgenland ist in 7 politische Bezirke und 2 Statutarstädte gegliedert. Von Norden nach Süden sind das:

Statutarstädte

Bezirke

siehe auch: Gemeinden im Burgenland

Bevölkerung

Bei der Volkszählung von 1991 gaben 29.000 Menschen an, Kroaten zu sein (Selbsteinschätzung der Volksgruppe: 45.000). Dazu kommen ca. 5.000 Ungarn (Selbsteinschätzung 25.000). 122 gaben Romanes als Muttersprache an. Die wirkliche Zahl der Roma liegt vermutlich jedoch deutlich höher.

In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem ersten Weltkrieg wanderten viele Burgenländer in den 1920er Jahren in die USA aus, was dazu führte, dass Chicago zur größten Stadt der Burgenländer wurde. Aber auch durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Zeit des eisernen Vorhanges konnte die wirtschaftliche Entwicklung mit der Restösterreichs nicht mithalten, so dass viele Burgenländer auch heute nach Wien auspendeln. Erst langsam durch einerseits größeren EU-Förderungen und der Öffnung des eisernen Vorhanges entstehen im Burgenland vermehrt Arbeitsplätze mit der Möglichkeit im eigenen Bundesland zu arbeiten.

Geografie

Das Nordburgenland ist im Vergleich zum Südburgenland sehr flach und gehört landschaftlich großteils zur Pannonischen Tiefebene. Hier liegt der Neusiedler See, ein von einem breiten Schilfgürtel umgebener Steppensee, das "Meer der Wiener". In seiner Nähe bietet das Naturschutzgebiet Lange Lacke seltenen Vogelarten ein Refugium.

Im Jahr 1992 wurde in diesem Gebiet der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel gegründet, der grenzüberschreitend im ungarischen Nationalpark "Fertö-Hanság" seine Fortsetzung findet.

Höchste Erhebung des Burgenlandes ist der 884 m hohe Geschriebenstein.

Tiefster Punkt ist der Hedwighof (Gemeinde Apetlon - Bezirk Neusiedl am See) mit 114 m.

Wirtschaft

Als ärmstes Bundesland Österreichs wurde das Burgenland zur Gänze zum Ziel-1-Gebiet der Europäischen Union erklärt. Viele Burgenländer pendeln zur Arbeit nach Wien.

Das Burgenland ist mit Niederösterreich das wichtigste Weinbaugebiet Österreichs. Über 16.000 Hektar werden im Weinbau bewirtschaftet. Es wird untergliedert in die Weinbauregionen Neusiedlersee, Neusiedlersee-Hügelland, Mittelburgenland und Südburgenland.

Kultur

Kulturell bietet das Land vor allem im Sommer viel, mit den Operettenfestspielen Mörbisch auf der wunderschönen Seebühne am Neusiedler See, den Opernfestspielen im St. Margarethener Römersteinburch, den Schlossspielen Kobersdorf oder den Burgspielen Güssing. Durch die vielen Minderheiten ist das Volksbrauchtum im Burgenland besonders reichhaltig. Es werden nämlich auch von den Minderheiten kulturelle Veranstaltungen wie z.B. kroatische oder ungarische Heimatabende abgehalten.

Fremdenverkehr

Der Tourismuszahlen im Burgenland wurden in den letzten Jahren kontinuierlich besser. Jedoch kann es bei den Nächtigungszahlen nicht mit den Tourismushochburgen im Westen Österreichs mithalten. Zugpferde des Tourismus im Burgenland sind der Neusiedler See, die Thermen Lutzmannsburg (Sonnentherme), Stegersbach und Bad Tatzmannsdorf. Besonders beliebt ist das über 5.000 km lange Radwegenetz. Obwohl das Land flach ist, können Radtouren anstrengend werden, wenn der Wind durch das flache Land zieht.