Geschichte Kasachstans

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Seit dem Paläolithikum ist das Gebiet Kasachstans bereits besiedelt.

Im 6. Jahrhundert kamen Turkvölker aus dem Altai nach Kasachstan. Seit 1219 war Kasachstan Teil des mongolischen Reiches von Dschingis Khan.

Die Kasachen formierten sich um 1450 als Abspaltung von dem gerade erst gegründeten Usbekenreich.

Abu´I-Chair hatte um 1430 die Usbeken vereinigt, versuchte aber seinen Nomaden eine straffe staatliche Ordnung aufzudrängen. Daraufhin fielen die Prinzen Dschani Beg und Karai von ihm ab und begründeten das Kasachenreich. 1468 besiegten und töteten sie Abu´I-Chair Khan und breiteten sich über sein einstiges Reich aus.

Anfangs kannten die Kasachen kaum staatliche Ordnung. Der Islam wirkte nur eine oberflächliche Wirkung aus, die praktische Macht lag bei den Clans, die entweder den Khan unterstützten oder auch nicht. Aufgrund dessen zerfiel nach dem Tod von Dschani Begs Sohn Qazim Khan 1518 die Einheit der Kasachen. Das Volk teilte sich in drei verfeindete Horden, die erst von Qazims Sohn Haqq Nazar 1538 wiedervereinigt wurden.

Erst Tauke (1680-1718), der letzte Herrscher der vereinten Kasachen führte ein geschriebenes Gesetz (Dschety Zhargy) ein. Nach dessen Tod lösten sich die Kasachenstämme wieder in die drei (oben genannten) Horden auf. Es war die Zeit des "Großen Unglücks", d.h. ständiger Angriffe der Oiraten.

Um dem Druck der Oiraten zu entgehen taten die Kasachen zweierlei: Einerseits kam es 1728 zu einer vorübergehenden Wiedervereinigung der Kasachen. Zum zweiten unterwarfen sich die drei Horden 1731/40/42 nacheinander dem russischen Zarenreich, so daß die Russen (vergleichsweise) friedlich ihr Einflußgebiet erweitern und durch Forts sichern konnten.

Aber erst 1865-68 mußten sich auch die letzten Kasachen den Russen unterwerfen.

1918 wurde die kommunistische Macht etabliert. Im Russischen Bürgerkrieg war der Westen und Norden des Landes betroffen. Nach der Gründung der Sowjetunion existierte eine Autonome Sowjetrepublik mit der Hauptstadt Orenburg (heute auf russischem Gebiet). 1936 wurde eine Kasachische Sowjetrepublik mit der Hauptstadt Almaty eingerichtet.

In der Stalinzeit diente Kasachstan als Ansiedlungsgebiet für vertriebene Volksgruppen aus dem europäischen Teil der UdSSR (z.B. Russlanddeutsche, Krimtataren).

1991 wurde Kasachstan unabhängig. Aus verschiedenen praktischen Gründen, aber auch um sezessionistischen Bestrebungen des v.a. russisch besiedelten Nordens entgegenzuwirken, wurde die Hauptstadt in den 1990er Jahren vom südöstlich gelegenen Almaty ins nördliche Astana verlegt.