Berthold Huber (Gewerkschafter)

deutscher Gewerkschafter
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Berthold Huber (* 15. Februar 1950 in Ulm) ist ein deutscher Gewerkschafter. Er ist seit dem 6. November 2007 Erster Vorsitzender der IG Metall.

Ausbildung

Berthold Huber wuchs mit sechs Geschwistern in der Nähe von Ulm auf. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums (davon verbrachte er zwei Jahre als Internatsschüler in Ellwangen) und Ableistung des Zivildiensts absolvierte Huber ab 1971 eine Ausbildung als Werkzeugmacher. Im erlernten Beruf war er anschließend bei der Firma Kässbohrer tätig.

Zwischen 1985 und 1990 studierte er an der Universität Frankfurt Geschichte, Philosophie und Politik. Das Studium brach er 1989 ohne Abschluss ab.[1]

Gewerkschafter

1971 trat er der Gewerkschaft IG Metall bei. Er machte eine Ausbildung zum Werkzeugmacher und arbeitete bei der Firma Kässbohrer (heute Evo-Bus) in Ulm. Huber engagierte sich als Betriebsrat und wurde 1977 Betriebsratsvorsitzender.

Nach seinem Studium wurde er 1990 hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär der IG Metall und war kurze Zeit mit dem Aufbau der Gewerkschaft in Ostdeutschland beschäftigt.

Von 1991 bis 1993 war er als Abteilungsleiter des 1. Vorsitzenden der IG Metall Franz Steinkühler und anschließend nach dessen Rücktritt bis 1998 als koordinierender Abteilungsleiter des 2. Vorsitzenden und späteren Arbeitsministers Walter Riester tätig.

Danach wechselte er zur IG Metall Baden-Württemberg wo er bis 2003 als Nachfolger von Gerhard Zambelli Bezirksleiter war. In dieser Zeit wurde zum Beispiel der Entgeltrahmen-Tarifvertrag (ERA-TV) in Baden-Württemberg abgeschlossen.

Seit 2003 war Berthold Huber nach einem zermürbenden Führungskampf Zweiter Vorsitzender der IG Metall Deutschland. Auf dem Gewerkschaftstag am 6. November 2007 wurde er mit einem Stimmenanteil von 92,6 % als Nachfolger Jürgen Peters’ zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Er ist ferner Mitglied des Aufsichtsrats des Siemens-Konzerns [2] und des Aufsichtsrates der Audi AG.

Berthold Huber wird zu dem Reformerflügel der Gewerkschaft gezählt. Bei den in der Vergangenheit von ihm geleiteten Verhandlungen wurden zumeist innovative und flexible Tarifverträge abgeschlossen, was insbesondere im linken Lager der Gewerkschaft nicht immer positiv aufgenommen wurde.

Partei

Berthold Huber ist seit 1991 Mitglied der SPD.

Zitate

„In kaum einem anderen Land ist es so einfach wie in Deutschland, Standorte zu schließen. Das Prinzip ist dabei immer das gleiche: Gewinne werden privatisiert, die Kosten der Arbeitslosigkeit auf die Allgemeinheit abgewälzt.“

Berthold Huber: Rede auf der Nokia-Protestkundgebung, Bochum, 22. Januar 2008[3]

„Unter allen deutschen Automobilherstellern hat Opel die geringsten Lohnkosten. Trotz höherer Löhne sind BMW und Mercedes erfolgreicher als Opel. Das gibt mir zu denken.“

Berthold Huber: Interview mit der FAZ 2004[4]

Vorlage:PND

Quellen

  1. Who's who
  2. FAZ vom 1. 2.2005:„Es gibt keine längeren Arbeitszeiten bei Siemens“
  3. : „Redemanuskript Nokia-Protestkundgebung“
  4. : FAZ vom 17. Oktober 2004 Krise bei Opel: „Ohne Opfer geht es nicht“