Der 43. Eurovision Song Contest fand am 9. Mai 1998 in der National Indoor Arena in Birmingham statt. Moderiert wurde das Spektakel mit 25 teilnehmenden Ländern von dem britischen Eurovisions-Urgestein Terry Wogan und Ulrika Jonsson.
43. Eurovision Song Contest | |
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Datum | 9. Mai 1998 |
Austragungsland | ![]() |
Austragungsort | National Indoor Arena Birmingham |
Moderation | Terry Wogan und Ulrika Jonsson |
Pausenfüller | Lesley Garrett und Vanessa Mae |
Teilnehmende Länder | 25 |
Gewinner | ![]() |
Erstmalige Teilnahme | ![]() |
Abstimmungsregel | Die Zuschauer bestimmen per TED wie das Land 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und ein Punkt an die zehn besten Lieder vergibt. In einigen Ländern dürfen wegen des schlechten Telefonnetzes auch Jurys zum Einsatz kommen. |
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Mazedonien ist erstmals vertreten, nachdem eine Teilnahme im Jahr 1996 an der internen Vorausscheidung der EBU gescheitert ist. Belgien, Finnland, Israel, Rumänien und die Slowakei sind nach ihrer letztjährigen Zwangspause wieder dabei; Österreich, Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Russland und Island dürfen wegen ihrer schlechten Durchschnittsplatzierung der letzten 5 Jahre nicht teilnehmen. Der italienische Sender RAI hat sich entschlossen, dem Eurovision Song Contest künftig fernzubleiben.
Der Eurovision Song Contest
Zwei Teilnehmer sorgten im Vorfeld für ein riesiges Medienecho: zum einen der deutsche Beitrag des selbsternannten Schlager-Meisters Guildo Horn, der mit seinem Lied „Guildo hat euch lieb“ und seiner – für damalige Eurovisionsverhältnisse – exaltierten Bühnenshow der Welt demonstrieren wollte, dass auch Deutsche Humor haben und über sich selbst lachen können. Nach seinem Sieg bei der Vorentscheidung wurde in der Presse intensiv darüber diskutiert, ob Guildo Horn ein geeigneter Repräsentant Deutschlands ist oder eher das nationale Ansehen im Ausland beflecken würde. Die Rechnung Horns ging letztendlich auf: Sein von Stefan Raab unter dem Pseudonym „Alf Igel“ (in Anspielung auf den Komponisten Ralph Siegel) geschriebene Lied endete auf einem ehrwürdigen 7. Platz, darüber hinaus erhielt der Grand Prix in Deutschland einen enormen Popularitätsschub. Der eigentliche Star des Abends und die am kontroversesten diskutierte Teilnehmerin der Grand-Prix-Geschichte war allerdings die Sängerin Israels, Dana International, die wenige Jahre zuvor noch ein Mann gewesen war. Anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung des Staates Israels hatte das Staatsfernsehen IBA sie eigens als Repräsentantin des Landes ausgewählt, um sich als modernes und offenes Land zu zeigen, sehr zum Ärger der ultraorthodoxen Kräfte im heiligen Land. Die Botschaft kam nichtsdestoweniger an: nach einer selten spannenden Punktwertungsprozedur lag die Sängerin mit ihrem Lied „Diva“ an der Spitze der Wertungstabelle.
Auch die Schweizer Vertreterin Gunvor kam in die Schlagzeilen, nachdem Nacktfotos von ihr auftauchten. Am Ende erhielt sie für ihr Lied „Lass ihn“ null Punkte, daraufhin musste die Schweiz für den nächsten Wettbewerb pausieren.
Der Eurovision Song Contest 1998 war der letzte, in dem die teilnehmenden Länder in einer ihrer offiziellen Landessprachen singen mussten; im Jahr darauf wurde die „Free-Language-Rule“ eingeführt, nach der in jeder beliebigen Sprache gesungen werden kann – neben der Einführung des Televotings und der Abschaffung des Orchesters war dies eine der Maßnahmen zur Verjüngung des Contests in den späten 1990er Jahren.
Platzierungen
Platz | Nr. | Land | Interpret | Titel | Punkte |
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1. | 8 | Israel | Dana International | Diva | 172 |
2. | 16 | Vereinigtes Königreich | Imaani | Where are you? | 166 |
3. | 10 | Malta | Chiara | The One that I love | 165 |
4. | 18 | Niederlande | Edsilia | Hemel en aarde | 150 |
5. | 1 | Kroatien | Danijela | Neka mi ne svane | 131 |
6. | 20 | Belgien | Mélanie Cohl | Dis oui | 122 |
7. | 9 | Deutschland | Guildo Horn | Guildo hat euch lieb | 86 |
8. | 22 | Norwegen | Lars Fredriksen | Alltid sommer | 79 |
9. | 13 | Irland | Dawn Martin | Is always over now | 64 |
10. | 19 | Schweden | Jill Johnson | Kärleken är | 53 |
11. | 17 | Zypern | Michalis Hatzigiannis | Genesis | 37 |
12. | 23 | Estland | Koit Toome | Mere lapsed | 36 |
13. | 14 | Portugal | Alma Lusa | Se eu te pudesse abraçar | 36 |
14. | 24 | Türkei | Tüzmen | Unutamazsin | 25 |
15. | 21 | Finnland | Edea | Aava | 22 |
16. | 4 | Spanien | Mikel Herzog | ¿Qué voy a hacer sin ti? | 21 |
17. | 7 | Polen | Sixteen | To takie proste | 19 |
18. | 12 | Slowenien | Vili Resnik | Naj bogovi slišijo | 17 |
19. | 25 | Mazedonien | Vlado Janevski | Ne zori, zoro | 16 |
20. | 2 | Griechenland | Thalassa | Mia krifi evesthisia | 12 |
21. | 6 | Slowakei | Katarína Hasprová | Modlitba | 8 |
22. | 15 | Rumänien | Mălina Olinescu | Eu cred | 6 |
23. | 11 | Ungarn | Charlie | A holnap már nem lesz szomorú | 4 |
24. | 3 | Frankreich | Marie Line | Où aller | 3 |
25. | 5 | Schweiz | Gunvor | Lass' ihn | 0 |
Die rot markierten Länder müssen aufgrund ihrer schlechten Platzierungen der letzten fünf Jahre beim nächsten Contest aussetzen.
Punktevergabe
Erstmals ermitteln fast alle Teilnehmerländer per Televoting ihre Punktevergabe, außer Rumänien und Ungarn, die auf Juries zurückgreifen. Die zehn Lieder mit den meisten Stimmen erhalten 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und 1 Punkt.
Karte
- Grün: Teilnehmende Länder
- Gelb: Länder, die früher bereits teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1998
Siehe auch: Deutsche Vorentscheidung 1998
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