Bad Fredeburg ist ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg im Hochsauerlandkreis in NRW.

Ortschaft
Bad Fredeburg ist ein Luftkurort im Rothaargebirge und ein Kneippheilbad. Der Ort wird dem Schmallenberger Sauerland zugeordnet.
Klima
Das Klima im 450 - 818 m hoch gelegenen Bad Fredeburg kann als Mittelgebirgsklima mittlerer Stufe eingeordnet werden.
Geschichte
Im 14. Jahrhundert fehlte den Edelherren von Bilstein im östlichen Bereich ihres Gebietes ein befestigtes Zentrum. Aus diesem Grund erbaute Edelherr Dietrich III. von Bilstein in den ersten Jahrzehnten der 14. Jahrhunderts die Fredeburg. Vermutlich kam es zur gleichen Zeit zur Gründung einer kleinen Stadt außerhalb der Burg.
Nach dem Ausstreben des Adelsgeschlechts fiel die Burg in den Besitz des Grafen Gottfried IV. von Arnsberg. Der erbaute im Jahre 1353 eine Kaplanei an die Fredeburger Kapelle. Nach einer Fehde mit Engelbert III. von der Mark musste Graf Gottfried IV. Fredeburg 1366 an diesen abtreten. In den folgenden Jahrzehnten der märkischen Herrschaft gab es in Fredeburg andauernd Unruhen.
Ruhe kehrte erst 1444 wieder ein als es Erzbischof Dietrich von Moers in der Soester Fehde gelang Fredeburg zu erobern. Im Jahre 1562 ging die Stadt als Lehen in den Besitz eines Zweiges der Familie von Bruch über, die schon eine lange Reihe von Burgmannen und Drosten in Fredeburg gestellt hatte.
Ein Stadtbrand vernichtete im Jahre 1810 die gesamte Altstadt. Im Frühjahr 1945 wurde Fredeburg im zweiten Weltkrieg erneut beträchtlich zerstört. Bei der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen im Jahr 1975 verlor die Stadt ihre Selbständigkeit und wurde Ortsteil der Stadt Schmallenberg. Seit 1995 ist Fredeburg Kneippkurort.
Wappen
Blasonierung:
In Blau eine silberne Burg mit offenem Tor und drei Zinnentürmen mit schwarzen Spitzdächern; der mittlere über rundem Unterbau sechseckig mit zwei Zinnenkränzen, die gezinnten Seitentürme rund. Beschreibung: Das Wappen entspricht der Zeichnung der Arnsberger Wappensammlung, die sich auf das Bild eines Siegelabdrucks von 1539 stützt. Die Farben Blau-Silber und Silber-Schwarz erinnern an die frühere Zugehörigkeit zur Grafschaft Arnsberg und zum Kurfürstentum Köln. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 18. April 1911.[1] |
Einrichtungen
Öffentliche Einrichtungen
Das Amtsgericht Schmallenberg und die Polizeiwache Schmallenberg sowie die Kurverwaltung, das Sauerlandbad, die Rettungswache und das DRK Stadtverband Schmallenberg befinden sich in Bad Fredeburg.
Krankenhäuser/Fachkliniken
Die Internistisch-Psychosomatische Fachklinik Hochsauerland mit ihrer langjährigen Tradition in der Rehabilitation psychosomatisch Kranker ist in Bad Fredeburg angesiedelt. Die Fachklinik Hochsauerland steht im engen organisatorischen Verbund mit der Fachklinik Fredeburg, einem der größten Therapiezentren für Abhängigkeitserkrankungen und dem für die akutmedizinische Versorgung der Region zuständigen St. Georg Krankenhaus. In unmittelbarer Nähe des Krankenhauses befindet sich eine Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtung sowie eine Tagesklinik für Psychiatrie. Das "Am Hallenberg" befindliche Kurmittelhaus rundet das Gesundheitsprogramm um physiotherapeutische Anwendungen ab.
Schwimmbad
Das Sauerlandbad in Bad Fredeburg verfügt über verschiedene Schwimmbecken, drei Gastronomiebereiche und eine großzügig angelegte Saunalandschaft.
Schulen
Fredeburg verfügt über ein Schulzentrum mit Realschule und Hauptschule, eine (katholische) Grundschule sowie das private Internat Fredeburg, dessen Schüler allerdings die örtlichen öffentlichen Schulen besuchen.
Industrie
- Das Verbundbergwerk Magog-Gomer-Bierkeller ist die einzige heute noch produzierende Schiefergrube (Fredeburger Schiefer) in Nordrhein-Westfalen.
- Das börsenorientierte Unternehmen burgbad, ein Produzent von Badmöbeln, Licht-Sicht-Systemen und Waschtischen, hat seinen Konzernsitz in Bad Fredeburg.
Kurort
Gesundheit
Eine zusätzliche therapeutische Besonderheit ergibt sich in Bad Fredeburg aus der Speläotherapie im Felicitas-Stollen. Unter Anleitung erfahrener Fachleute kann man sich außerdem mit dem Programm Smoke Stop das Rauchen abgewöhnen.
Gerade im Hinblick auf die Urlaubsplanung legt der Allergiker großen Wert auf genaueste Auskünfte über den Ferienort und das Quartier. Eine Kennzeichnung der Beherbergungsbetriebe erleichtert dem Gast die Auswahl.
Für Asthmatiker ist Wandern ein idealer Freizeitsport, weil sie Tempo und Pensum indiviuell anpassen können. So stehen in und um Bad Fredeburg auf über 220 km Wanderwegen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Verschiedene Nordic Walking Strecken sind ebenfalls ausgeschildert.
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Kapelle Bad Fredeburg
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Innenansicht Kapelle Bad Fredeburg
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Eingangsportal Kapelle Bad Fredeburg
Prävention
Neben bewährten Therapien und medizinischen Anwendungen werden in Bad Fredeburg eine Vielzahl ambulanter Angebote durchgeführt, die der Prävention dienen. Aquafitness, Rückenschule, Powergymnastik, Wandern, Walking oder Nordic Walking u.a. Ziele sind neben dem Aufbau und der Stärkung der Muskulatur sowie dem Kraft- und Ausdauertraining auch die Sensibilisierung des eigenen Gesundheitsbewusstseins. Erfolgreiche Veranstaltungen wie der Deutsche Walking-Tag wollen zeigen, dass es Spaß macht, etwas für die eigene Gesundheit zu tun.
Söhne und Töchter der Stadt
- Josef Schüttler (1902–1972), deutscher Politiker der CDU (MdL von 1946 bis 1949, danach von 1949 bis 1960 Mitglied des Bundestages, anschließend von 1960 bis 1968 Arbeitsminister in Baden-Württemberg)
- Karl Föster (* 1915), Autor und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Paul Tigges (1922–2006), Autor und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Pater Paul-Heinz Guntermann (1930–2006), Referent im Katholischen Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und war von 1981–1993 dessen Leiter.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 147 ISBN 3-87793-017-4
Literatur
- Heinz Hellmich: Mit Zimt und Zucker. Erinnerungen aus Fredeburg 1941–1954. Reihe „Sammlung der Zeitzeugen“, Zeitgut Verlag 2006, ISBN 3-933336-97-X