BMW E36

Modell der 3er-Baureihe von BMW
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Die Baureihe E36 war die dritte 3er-Reihe des Autoherstellers BMW. Sie wurde 1990 als Nachfolger der Baureihe E30 vorgestellt und als Limousine bis 1998 gebaut. Ab 1998 wurde der E36 dann sukzessive durch das Nachfolgemodell E46 abgelöst. 2000 wurde der Compact und 2002 der Z3 eingestellt.

BMW
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E36 Limousine
E36
Produktionszeitraum: 1990–2000
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Kombi, fünftürig
Coupé, zweitürig
Cabrio, Stoffverdeck
Schrägheck, dreitürig
Motoren: Ottomotoren:
1,6–3,2 Liter
(73–239 kW)
Dieselmotoren:
1,7–2,5 Liter
(66–105 kW)
Autogas:
1,6 Liter (60 kW)
Länge: 4210–4433 mm
Breite: 1698–1710 mm
Höhe: 1335–1393 mm
Radstand: 2700 mm
Leergewicht: 1140–1535 kg

Vorgängermodell BMW E30
Nachfolgemodell BMW E46

Die Vielfalt der E30-Varianten wurde größtenteils beim E36 fortgesetzt, es gab aber keinen Allradantrieb mehr, der erst wieder beim E46 angeboten wurde. Ebenfalls verfügbar war eine sportliche Variante mit leistungsstarkem 6-Zylindermotor (BMW M3).

Ab Herbst 1997 gab es für den E36 auch Seitenairbags.

Karosserievarianten

 
E36 Limousine
 
E36 Touring
 
E36 Compact
 
E36 Coupé
 
E36 Cabrio
 
E36 Baur Topcabriolet
 
BMW M3 Coupé
 
Armaturenbrett

In dieser Baureihe wurde die zweitürige Limousine, die beim Vorgängermodell in den Abmessungen identisch mit dem Viertürer war, ab 1992 durch ein flacheres Coupé ersetzt. 1993 erschien das Cabriomodell, aber erst 1995 die Kombiversion Touring.

1994 kam die dreitürige Version Compact mit rund 20 Zentimeter kürzerem Heck hinzu – der Radstand blieb allerdings gleich. Anfangs noch mit Heckantenne, ab 1995 dann mit Heckscheibenantenne. Dieses Einstiegsmodell verwendete einige Konstruktionstechniken des E30 weiter, so zum Beispiel die Hinterachsbauweise. Das Armaturenbrett war ebenfalls eine Neuentwicklung, wenngleich die walzenförmigen Lüftungsgitter und diverse Schalter noch an den E30 erinnerten. Der 316i Compact wurde zwischen 1999 und 2000 mit einem 1,9-l-Motor ausgeliefert. Dieser 77-kW-Motor ist mit 165 Nm Drehmoment, das bereits bei 2.500 U/min anliegt, insgesamt etwas „elastischer“ zu fahren als der 1,6-l-Motor der Baujahre vor 1999 mit 150 Nm bei 3.900 U/min. Außerhalb Deutschlands gab es auch andere Motor- und Karosseriekombinationen, zum Beispiel hat die US-Version des 318i Cabrio ab 1996 den M44 Motor mit 102 kW.

Nicht unerwähnt bleiben sollte die in nur 310 Exemplaren gebaute Cabrioversion der Fa. Baur basierend auf der viertürigen Limousine.

Produktionszeiträume:

•Limousine (E36/4) 1990–1998
•Coupé (E36/2) 1992–1999
•Cabrio (E36/2C) 1993–1999
•Compact(Homosexuellen Version) (E36/5) 1993–2000
•Touring (E36/3) 1994–1999
•M3 Coupé (E36/3) 1992–1999
•M3 Cabrio (E36/2CS) 1993–1999
•M3 Limousine (E36/4S) 1994–1998

Modellpflege

Der E36 war eines der wenigen 3er Modelle, welches ohne größere optische Modellpflegemaßnahmen über die ganze Laufzeit produziert wurde. Augenscheinlichstes Merkmal der Modellpflegemaßnahmen bei E36 waren kleine Änderungen der Scheinwerfer (Lichttechnik) sowie der BMW-Niere und der Stoßfänger an Front und Heck.

Während die ersten Modelle noch Ellipsoid-Scheinwerfer sowie hellgraue Kunststoff-Stoßfänger mit großen Kühlluft-Öffnungen hatten, flossen mit der Modellpflege Scheinwerfer in Freiformtechnik, aerodynamisch optimierte Außenspiegel und Scheinwerferabdeckungen (jeweils mit kleinen Noppen gegen Windgeräusche) sowie Seitenblinker in den Kotflügeln in die Serie ein. Darüber hinaus verfügte das Facelift-Modell über eine leicht V-förmige und nach außen gewölbte BMW-Niere sowie über in dunklerem grau gefärbte Seitenschweller und Kunststoff-Stoßfänger mit einem fein gerippten Kühllufteinlass und einer durchgehenden horizontalen Fuge. Der Grund: gegen Aufpreis waren die Stoßfänger nun auch (bis zu dieser Fuge) in Wagenfarbe bestellbar.

Die serienmäßigen Radvollblenden aus Kunststoff behielten zwar ihre grundsätzliche Gestaltung bei, wurden mit dem Facelift jedoch etwas weicher und dreidimensionaler gestaltet und mit einem stärker glänzenden Klarlack versehen. Im Innenraum wurde die Modellpflege durch neue Polsterfarben und -stoffe (Flachgewebe) deutlich. Zudem wurde der Fahrerairbag serienmäßig. Mit Bestellung des Beifahrer-Airbags erhielt das Cockpit eine etwas modernere Form, da die Ablageschale vor dem Beifahrersitz wegfiel und das Cockpit hier leicht angeschrägt wurde. Im weiteren Verlauf erhielten die Modelle auch ein optisch deutlich attraktiveres Airbag-Lenkrad mit farbigem BMW-Emblem (bislang nur in den Kunststoff geprägt).

Motorvarianten

Serienmäßig wurde der E36 in folgenden Motorvarianten gebaut:

Design

Mit dem BMW E36 erkannte BMW den Trend zu windschlüpfigen Formen mit geringem Luftwiderstandsbeiwert. Daher unterschied sich der E36 im Design in einigen Details, insbesondere der Frontpartie, von den anderen zeitgenössischen BMWs (BMW E32, BMW E34). Alle späteren BMW-Modelle der 90er-Jahre wurden im Design an den BMW E36 angepasst und weiterentwickelt.

Er besaß eine schräg nach hinten aufsteigende Front, die nicht mehr - wie bei älteren Modellen - steil stand oder sich sogar nach vorne neigte. Damit wurde ein großer Fortschritt auf dem Gebiet des Fußgängerschutzes erzielt. Bei Kollisionen mit BMWs und Fußgängern konnten diese nun über das Fahrzeug „abrollen“ und wurden nicht mehr - wie früher häufig - vom steil stehenden Bug amputiert. Die Doppel-Frontscheinwerfer waren nun hinter eine glatte Glasabdeckung versetzt. Das Heck höher und die Rücklichter waren nun rechteckig und nicht mehr länglich wie noch beim E21 und beim E30. Dennoch wurde der E36 ein großer Verkaufserfolg und ist selbst heute noch immer ein fester Bestandteil des deutschen Straßenbildes.

Schwachstellen

Im Euro-NCAP-Crashtest schnitt der E36 sehr schlecht ab: Die getestete 3er-Limousine erhielt zwei von fünf Sternen, von denen einer wegen des erheblichen Verletzungsrisikos auf dem Fahrerplatz wieder aberkannt wurde. Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass der E36 lange vor Einführung des Euro-NCAP-Crashtests entwickelt wurde und das Testfahrzeug weder über Beifahrer- noch Seitenairbags verfügte.[2]
Der Nachfolger E46 erhielt dagegen bereits vier von fünf Sternen, der E90 sogar fünf Sterne (beide Testfahrzeuge waren Linkslenker). Bei mehreren Gebrauchtwagentests der Autobild, die zum Teil auf Erfahrungen des TÜVs beruhen, wurde besonders auf die Anfälligkeit der Vorderachslager(Querlenker)hingewiesen. Diese verschleißen zum Teil bereits nach 60.000 km.

Roadster Z3

Der Roadster Z3, lief unter der Bezeichnung E36/7; seine Coupé-Variante hieß E36/8. Beide basieren auf der Plattform des E36 Compacts und teilen sich auch im Cockpit diverse Teile.

Commons: BMW E36 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
BMW E30BMW 3er
1990–2000
BMW E46

Einzelnachweise

  1. Hans-Hermann Braess, Ulrich Seiffert: Handbook of Automotive Engineering. Hrsg.: SAE International. 2005, ISBN 978-0-7680-0783-1. Seite 496
  2. BMW E36 im Euro NCAP Crashtest(englisch)