Die Kartäuser sind ein 1084 vom Heiligen Bruno gegründeter katholischer Eremiten-Orden. Seit 1145 gibt es auch Kartäuserinnen.
Ursprungskloster ist die Grande Chartreuse bei Grenoble in Frankreich.
Das typische bei den Kartäusern ist die Verbindung vom Leben als Einsiedler und der Ordensgemeinschaft: Jeder Priestermönch, Mönch bewohnt eine einzelne Kartause (ein kleines Häuschen) mit einem Garten. Es gelten strenge Schweige-Regeln. Er verlässt diese Kartause nur zu einigen Gebetszeiten - vor allem während der Nacht - und zur täglichen Messe in der Kirche, zu einem wöchentlichen Spaziergang (spatiamentum) mit den anderen Patres und zur sonntäglichen gemeinsamen Mahlzeit. Neben den Priestermönchen gibt es die Brüder, die in einem eigenen Gebäude leben und nicht ganz so strengen Regeln wie die Patres unterworfen sind. Diese sind für den Unterhalt der Kartause, die Landwirtschaft u.ä. zuständig.
Kartäuser sind Vegetarier und halten strikte Fastenzeiten ein.
Im Gegensatz zu allen anderen römisch-katholischen Orden wurde der Kartäuserorden nie reformiert. "Cartusia numquam reformata, quia numquam deformata" (Die Kartause wurde nie reformiert, da sie nie deformiert wurde)sagen die Kartäuser stolz über sich selbst. Ein Grund für diese Beständigkeit mag der im zweijährigen Abstand stattfindende Besuch eines Visitators sein, der die Einhaltung der klösterlichen Diziplin überprüft.
Ein beeindruckendes Zeugnis kartusianischer Spiritualität ist die mittelalterliche Schrift "The Cloud of Unknowing" (Die Wolke des Nichtwissens), auf Deutsch im Buchhandel erhältlich.
1981 gab es 17 Konvente mit 391 Mönchen, vier Klöster für Nonnen.
Besucher, außer Angehörigen, sind in Kartäuserklöstern generell nicht zugelassen.
In Deutschland gibt es ein Kartäuserkloster, die Marienau bei Leutkirch in Baden-Württemberg.
link: www.chartreux.org
siehe auch: Karthaus