Die Q-Cells AG ist der weltweit größte Hersteller von Solarzellen. Am Standort Thalheim im sog. Solar Valley im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt waren Ende 2006 906 Mitarbeiter beschäftigt. Mittlerweile ist die Zahl der Beschäftigten auf ca. 2.100 gestiegen (Stand: August 2008).
Q-Cells AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0005558662 |
Gründung | 1999 |
Sitz | Bitterfeld-Wolfen |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 2.100 (Stand: August 2008) |
Umsatz | 859 Mio. EUR (2007) |
Branche | Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Solarzellen |
Website | www.q-cells.com |
Die Q-Cells AG wird seit dem 5. Oktober 2005 an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet und ist seit dem 19. Dezember 2005 im Technologieindex TecDax der Deutschen Börse notiert.
Im Jahr 2006 erwirtschaftete das Unternehmen mit der Produktion von Solarzellen mit einer Gesamtleistung von 253,1 MWp (2005: 165.7; 2004: 75,9) einen Umsatz von 539,5 Mio. Euro (2005: 299,4 Mio. Euro; 2004: 128,7 Mio. Euro) und 2005 einen Überschuss von 39,9 Mio. Euro (2004: 12,0 Mio. Euro). Auch im ersten Halbjahr 2007 behielt die Q-Cells AG ihr enormes Wachstumstempo bei. Die Produktion stieg in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 um 42 % auf 256.6 MWp, wobei sich der Konzernumsatz überproportional um 50 % auf 577,1 Mio. Euro erhöhte. Für das Gesamtjahr 2007 wurde ein Produktionsvolumen 389,2 MWp und ein Umsatz von 859 Mio. € realisiert. Der Solarzellenhersteller will im Jahr 2008 einen Umsatz von etwa 1,2 Mrd. Euro erreichen. Für das Jahr 2009 prognostiziert das Thalheimer Unternehmen einen Umsatz von ca. 2 Mrd. Euro. Im Folgejahr 2010 soll die Produktion von kristallinen Solarzellen ein Volumen von mindestens 1 Gigawattpeak (GWp) erreichen, was circa einer Vervierfachung innerhalb von nur vier Jahren entspräche. Daneben plant Q-Cells zwischen 400 und 600 MWp an Dünnschicht-Solarmodulen im Jahr 2010 zu produzieren.
Gründung und Entwicklung
Im Jahre 1999 gründeten Anton Milner, der inzwischen verstorbene Reiner Lemoine, Dr. Holger Feist sowie Dr. Paul Grunow in Berlin die Q-Cells AG mit dem Ziel, eine Solarzellenproduktion in Deutschland aufzubauen. Lemoine und Grunow waren zuvor schon bei der Gründung der Solon AG, einem Solarmodulhersteller, beteiligt, Feist war dort beschäftigt. Im Juli 2001 nahm die erste Produktionslinie für polykristalline Zellen in Thalheim den Betrieb auf. Schon die 7. Solarzelle hatte einen Wirkungsgrad von 14,7 %, ein für damalige Verhältnisse sehr guter Wert für eine polykristalline Zelle. Im Jahr 2007 belegte die Q-Cells AG mit einer Jahresproduktion von 389,2 MWp und einem Weltmarktanteil von ca. 10 % laut Rangliste des Fachmagazins Photon Platz 1 und ist somit der weltweit größte Solarzellenhersteller. Das Unternehmen verfügt mittlerweile über fünf Produktionslinien, die Ende September 2007 eine Nominalkapazität von 550 Megawattpeak (MWp) aufwiesen. Durch den Aufbau von Produktionsstandorten in Malaysia und Mexiko entwickelt sich Q-Cells darüber hinaus seine globale Präsenz.
Die Q-Cells AG ist sehr schnell gewachsen. Ende des Jahres 2002 hatte das Unternehmen 82 Mitarbeiter, 2003 waren es 207, Ende 2004 484, zum 31. Dezember 2005 beschäftigte Q-Cells 767 Mitarbeiter, seit August 2008 sind es ca. 2.100. Im Februar 2008 wurde der Q-Cells AG das Siegel „Deutschlands beste Arbeitgeber 2008“ vom Great Place to Work® Institute Deutschland in Kooperation mit dem Forschungsinstitut psychonomics AG, der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) und dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ verliehen.
Produkte
Die Q-Cells AG produziert ausschließlich mono- und multikristalline Solarzellen aus Silizium. Das Unternehmen hat sich auf diesen Teil der Wertschöpfungskette spezialisiert und stellt weder Vorprodukte, wie z.B. Silizium-Wafer, noch Solarmodule her. Allerdings forscht das Unternehmen an Dünnschicht-Technologien und bereitet den Einstieg in die Waferproduktion vor.
Weltweite Markterschließung
Die Q-Cells AG liefert Solarzellen an 67 Kunden in 32 Ländern. Die Exportquote betrug in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 59,5 %. Das Unternehmen beliefert Kunden unter anderem in Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Zypern, der Türkei, Japan, Südkorea, China, den USA, Mexiko und Südafrika.
Beteiligungen und Tochtergesellschaften
Die Q-Cells AG ist an zwei weiteren Solarenergieunternehmen mit Sitz in Thalheim beteiligt. Die EverQ GmbH und die CSG Solar AG stellen seit 2006 Solarzellen und -module unter Anwendung neuer Technologien her – EverQ im Silizium- und CSG im Dünnschichtbereich. Eine weitere Beteiligung ist die US-amerikanische Solaria Corporation mit Sitz in Fremont/Kalifornien (33% Beteiligung). Hinzu kommen die 100%-igen Tochtergesellschaften wie Sontor (ehemals Brilliant 234.), die im Bereich der Solarmodulherstellung auf Basis von mikromorphen Dünnschichttechnologien tätig ist und Calyxo, die auf Basis von Cadmium-Tellurid-Dünnschichten, Solarmodule herstellt. Beide Töchter sind aus Forschungsprojekten von Q-Cells entstanden und ebenfalls im Solar Valley/Thalheim untergebracht.
Auszeichnungen
Das Unternehmen hat im Jahr 2005 einige Preise und Auszeichnungen verliehen bekommen, darunter den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie „Aufsteiger“, verliehen vom ZDF, den Sparkassen, dem Stern Magazin und McKinsey, den Technology Fast 50 Award der Beratungs- und Prüfungsunternehmung Deloitte, den Preis „Entrepreneur des Jahres“ in der Kategorie „Start Up“, verliehen von Ernst & Young, sowie den Deutschen Arbeitsplatzinvestorpreis in der Kategorie „Arbeitsplätze prozentual“, verliehen vom Wirtschaftsclub Rhein-Main und der Bundesagentur für Arbeit.