Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften

Wirtschaftspreis
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2008 um 13:57 Uhr durch JAnDbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ändere: ar:جائزة نوبل في العلوم الاقتصادية). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel (schwedisch Sveriges Riksbanks pris i ekonomisk vetenskap till Alfred Nobels minne) ist der renommierteste Preis in den Wirtschaftswissenschaften und wird jährlich vergeben. Da er zusammen mit den Nobelpreisen verliehen wird und mit der gleichen Preissumme dotiert ist, wird er im allgemeinen Sprachgebrauch in der Regel als Wirtschaftsnobelpreis bezeichnet.

Verliehen wurde er zum ersten Mal im Jahr 1969. Er unterscheidet sich von den Nobelpreisen darin, dass er nicht von Alfred Nobel, sondern nachträglich im Jahr 1968 von der Schwedischen Reichsbank anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens gestiftet wurde. Es handelt sich also nicht um einen Nobelpreis im ursprünglichen Sinne, sondern um eine Ehrung, die im Gedenken an Alfred Nobel nach den gleichen Kriterien vergeben wird.

Vergabe

 
Bekanntgabe des Preisträgers 2008

Die Namen der Preisträger werden - wie auch beim Friedensnobelpreis - auf den Rand der Nobel-Medaillen statt auf den Flächen eingraviert. Die Verleihung erfolgt im Rahmen der selben Veranstaltung, in der auch den anderen Preisträgern im Stockholmer Konzerthaus (Ausnahme: Friedensnobelpreis, der in Oslo verliehen wird) alljährlich am Todestag Nobels am 10. Dezember die Auszeichnung überreicht wird. Die Kriterien der Preisvergabe, das Preisgeld und der Ablauf der Verleihungszeremonie entsprechen ebenfalls denen der anderen Preise.

Die Nominierungsprozedur ähnelt den wissenschaftlichen Preiskategorien des Nobelpreises. Für die Auswahl der Preisträger ist wie bei den Preisen in Physik und Chemie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften verantwortlich.

Die Bekanntgabe der Preisträger unterscheidet sich insofern von den wissenschaftlichen Nobelpreisen, als dass der Wirtschaftspreis keinen festen Termin hat. Er wird häufig als letzter bekanntgegeben. Die Pressekonferenz zur Bekanntgabe findet erst am frühen Nachmittag statt, während die anderen Preise in der Regel am späten Morgen bekanntgegeben werden.

Kritik

Kritiker sehen in der Vergabe des Preises an bisher acht Mitglieder der liberalen (von Kritikern als neoliberal bezeichneten) Mont Pelerin Society (Friedrich von Hayek, Milton Friedman, George Stigler, Ronald Coase, James M. Buchanan, Maurice Allais, Gary Becker, Vernon L. Smith) eine Prämierung bestimmter wirtschaftspolitischer Positionen. Erik Lundberg, der langjährige Präsident des Komitees, welches die Preise vergab, war ebenfalls ein Mitglied dieser Denkfabrik. [1] [2]. Allerdings bilden Wirtschaftsliberale den sogenannten Mainstream der Wirtschaftswissenschaft, weshalb anderen diese Zahl nicht besonders hoch erscheint.

Ein anderer Kritikpunkt ist die starke zahlenmäßige Dominanz von Amerikanern unter den Empfängern. So wurden im Zeitraum von 1969 41 der 62 Preise (66%) an Amerikaner vergeben. Diese scheinbar hohe Anzahl lässt sich jedoch relativieren: im gleichen Zeitraum wurden 53 der 94 Nobelpreise für Medizin (56%), 38 der 78 Nobelpreise für Chemie (49%) und 53 der 95 Nobelpreise für Physik (56%) an Amerikaner verliehen. (Stand: 13. Oktober 2008)

Bislang wurde keine einzige Frau mit dem Preis ausgezeichnet, während alle Nobelpreise mehrfach an Frauen vergeben wurde. Allerdings ist der Frauenanteil auch bei den Nobelpreisen sehr niedrig. Betrachtet man nur den Zeitraum von 1969 bis 2008, so haben auch die Nobelpreise in Chemie und Physik keinen einzigen weiblichen Preisträger zu verzeichnen.

Preisträger

Siehe: Liste der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften

Einzelnachweise

  1. http://www.unifr.ch/econophysics/comments/13PRIZ.html Abgerufen 2007-10-18}}
  2. http://www.paecon.net/PAEReview/wholeissues/issue13.htm Abgerufen 2007-10-18}}