Persilschein

Begriff mit der heutigen Bedeutung „Freibrief“, seine Entstehung
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Der Begriff Persilschein entstand während der Entnazifizierungsphase und ist nach dem Waschmittel Persil benannt. Mutmaßliche Nazi-Verbrecher konnten durch Aussagen von Opfern oder ehemaligen Gegnern entlastet werden und erhielten somit einen positiven bzw. guten Leumund; Leumund steht in diesem Zusammenhang für die aus der Meinung anderer resultierende soziale Einschätzung, den Ruf oder das Ansehen einer Person.

Umgangssprachlich kann man sagen, dass die betroffene Person "reingewaschen" wurde (Reinheit als Ausdruck für die Unschuld), ihr eine "weiße Weste" attestiert wurde (von rein bzw. weiß waschen, säubern). Aus dem Sinnbild des "Reinwaschens" wurde aus der entlastenden Aussage im deutschen Sprachraum der Begriff des Persilscheins geprägt, in Anlehnung an das Waschmittel "Persil".

Der Uhrsprung des Begriffes: Persilschein kommt aber aus dem Zweiten Weltkrieg. So war es üblich für die einberufenen Soldaten, einen Karton (oft mit einem Werbe-Aufdruck des vielgenutzten Waschmittels: Persil) für den Transport der eigenen Habseligkeiten zur Kaserne zu nutzen. Im Soldatenjargon wurde also aus dem Gestellungsbefehl der Persilschein.