Jimmy Wales

US-amerikanischer Unternehmer und Mitbegründer von Wikipedia
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Jimmy Donal „Jimbo“ Wales (* 7. August 1966[1] in Huntsville, Alabama, USA) gründete die freie Enzyklopädie Wikipedia und war von 2003 bis 2006 Vorsitzender der Wikimedia Foundation.

Jimmy Wales im April 2008

Leben

Wales ist der Sohn eines Gemischtwarenhändlers und einer Lehrerin für eine private Hausschule. Schon im Alter von vier Jahren begann Wales zu lesen – am liebsten in der World Book Encyclopedia, die seine Mutter 1968 von einem Vertreter erstanden hatte.[2] Auch den High-School-Abschluss absolvierte er auf einer Privatschule, die bereits damals im Gegensatz zu den meisten öffentlichen Schulen seit 1979 über Computer verfügte. Er studierte danach Finanzwissenschaft an der Auburn University und machte dort 1989 seinen Bachelor-Abschluss. Wales begann zweimal ein Promotionsstudium: zunächst an der University of Alabama, von der er den Master-Titel erhielt, danach an der Indiana University; eine Dissertation hat er jedoch nie geschrieben. 1994 wurde er als Händler für Futures und Options an der Chicagoer Börse tätig. In seiner Freizeit beschäftigte sich Wales mit und in Diskussionsforen im Netz, dem Usenet, besonders intensiv engagierte er sich in fachphilosophischen Fragen. Wales zeigt sich als Anhänger des von der Schriftstellerin Ayn Rand begründeten Objektivismus.[3] 1992 gründete er sein erstes Forum, das er zentral moderierte. Alle Anfragen sollten zuerst an ihn gehen, um damit unsachliche Angriffe und chaotische Diskussionen zu unterbinden. Dennoch scheiterte dieser Versuch, da die jeweiligen Fragen nicht einmütig gelöst werden konnten.

1996 gründete Wales mit zwei Geschäftspartnern die Internetfirma Bomis. Dort konnte und kann man noch heute kostenlos Foren zu den Themen Unterhaltung, Sport, Science-Fiction und „Babes“ (Erotikbilder) besuchen[4], die mit Werbung finanziert wurden. Wales ist nicht mehr aktiv am Unternehmen beteiligt.

Von 1999 bis 2001 leitete er das offene Enzyklopädie-Projekt Nupedia, das anschließend von der Wikipedia abgelöst wurde. Im Sommer 2003 gründete Wales die gemeinnützige Wikimedia Foundation, die er bis 2006 leitete. Im Oktober 2006 trat Wales die Leitung des Vorstands an die Französin Florence Nibart-Devouard ab, blieb jedoch als Chairman emeritus weiter im Vorstand.

2004 gründete er das Internetportal Wikia, einen kostenlosen Hosting-Dienst für Wiki-Projekte und -Foren, das sich durch Google-Textwerbung finanziert und mehrere kommerzielle Wikis betreibt.

Seit dem ersten Quartal 2007 arbeitet Wales nun am Projekt Wikia Search, einer Alternative zu der Internetsuchmaschine Google, welche ein Ranking durch die Community ermöglichen soll. Das Projekt basiert auf den Open-Source-Programmen Lucene, Nutch und Hadoop.[5][6][7][8] Eine erste Alpha-Version von Wikia Search wurde am 7. Januar 2008 freigeschaltet.

 
Jimmy Wales (ganz links) bei der Open-Source-Konferenz „Owning the Future“ in Neu-Delhi, Indien, am 24. August 2006

Ende 2007 hat er sich „als snobistisch geoutet“ und erklärte: Die Kerntruppe von Wikipedia sei „in Wahrheit ganz schön eingebildet“ und „Wir glauben, einige Leute sind Idioten und sollten gar nicht schreiben“.[9]

Anfang 2008 kam es zu einer „Schmutzkampagne“ eines „IT-Klatschblogs“, bei der es um „Scheidung, Sex-Marathon und Wikipedia“ ging.[10]

Auszeichnungen

Commons: Jimmy Wales – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Jimmy Wales – in den Nachrichten
Wikiquote: Jimmy Wales – Zitate

Artikel

Interviews

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Einzelnachweise

  1. Interview mit Jimmy Wales durch Netzversion der Berliner Zeitung vom 11. Oktober 2008
  2. Kerstin Kohlenberg: „Die anarchische Wiki-Welt“, Die Zeit, 7. September 2006, Nr. 37, S. 17 - 19
  3. Beiträge von Wales in Usenet-Diskussionen zu Ayn Rand
  4. Aktuelles Bomis Angebot
  5. heise online:Suchmaschine zum Mitmachen, 23. Dezember 2006
  6. SAP-Info: Viel Wirbel um Anti-Google-Projekt
  7. FAZ:„Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, Der Besserwisser“, 22. Januar 2007
  8. FAZ:„Google ist nicht gut genug“, 22. November 2007
  9. Der Spiegel 50/2007, Seite 185
  10. spiegel-online vom 4. März 2008
  11. Electronic Frontier Foundation: „EFF Honors Craigslist, Gigi Sohn, and Jimmy Wales with Pioneer Awards“, 3. Mai 2006
  12. Time Magazine: „The People Who Shape Our World“, 8. Mai 2006
  13. Time Magazine: „TIME Magazine Celebrates New 'TIME 100’ List of Most Influential People With Star-Studded Event April 19th“, 15. April 2006

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