Pastoralreferent bzw. Pastoralreferentin ist die Bezeichnung für einen Beruf in der katholischen Kirche.
Er wird von Frauen und Männern ausgeübt, die normalerweise über einen theologischen Hochschulabschluss (in der Regel ein Diplom) und eine kirchliche, meist innerdiözesane Ausbildung verfügen. Es gibt diesen Beruf nur in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. In Deutschland ist er nicht in allen Diözesen vertreten.
Die mancherorts populäre Kurzbezeichnung als „Pasti“ gilt umgangssprachlich als nicht unhöflich, wird aber offiziell nicht verwendet und von vielen Betroffenen auch nicht gern gehört.
Pastoralreferentin ist auch eine Bezeichnung für einen Beruf in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Dieser kann nur von Frauen ausgeübt werden, die ein abgeschlossenes Theologiestudium haben. Die typischen Aufgaben und das Berufsprofil ähneln denen in der römisch-katholischen Kirche.
Berufsprofil
Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten (PR) arbeiten in der Seelsorge einer Kirchengemeinde, eines Pfarrverbandes, eines Dekanats oder einer anderen pastoralen Einheit mit. Sie sind meist einem Pfarrer oder Dekan unterstellt. Es gibt auch PR in spezifischen Arbeitsbereichen, wie der Krankenhausseelsorge, der Hochschulpastoral, im Schulwesen, in der Erwachsenenbildung, in der Jugendarbeit, in der Kirchenverwaltung usw. PR arbeiten weitgehend selbständig und eigenverantwortlich innerhalb eines festgelegten Arbeitsbereichs. Sie begleiten und motivieren ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Typische Aufgaben
- die Sakramentenvorbereitung, wie zur Erstkommunion, Firmung, Taufe, Buße
- die weitverzweigte kirchliche Erwachsenenbildung
- die Begleitung Ehrenamtlicher im Pfarrgemeinderat, Sozialkreis usw.
- einzelne liturgische Aufgaben (ggf. Bestattung, Wortgottesdienst, Kindergottesdienst)
- teilweise Predigtdienst (in Wortgottesdiensten)
- Einzelseelsorge (Gespräche, Besuche)
- diverse Koordinations- und Vernetzungsaufgaben
- ggf. Öffentlichkeitsarbeit
Ausbildung
- Theologischer Hochschulabschluss (Diplom)
- Pastoralkurs in Verantwortung der Diözesen (oft gemeinsam mit den Priesteramtskandidaten)
- Praxisbegleitende Ausbildungskurse bis hin zur Zweiten Dienstprüfung
- Während der Ausbildung werden die Pastoralreferenten Pastoralassistent/in genannt.
Weblinks
Literatur
- Und sie bewegen sie doch, PastoralreferentInnen - unverzichtbar für die Kirche, C. Olbrich und R. Stammberger (Hrsg.), Freiburg 2000, ISBN 3451260468
- Ortsuche, P. Zulehner und K. Renner, Ostfildern 2006, ISBN 3796613101