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Basisdaten | |
Hauptstadt: | Cagliari |
Gliederung: | 4 Provinzen |
Fläche: | 24.090 km² |
Einwohner: | 1.650 |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner/km² |
Homepage: | www.regione.sardegna.it |
Politik | |
Präsident: | Italo Masala |
Karte | |
Karte Italiens, Sardinien hervorgehoben |
Sardinien (sardisch Sardigna, Sardinna oder Sardinnia, italienisch Sardegna, katalanisch Sardenya), ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, zwischen Italien, Frankreich und Tunesien, südlich von Korsika.
Sardinien hat eine Fläche von 24.090 km² und 1,65 Million Einwohner. Die Phönizier nannten es "Ichnusa" und die Griechen "Sandalyon", da seine Form an einen Fußabdruck erinnert.
Sardinien ist eine autonome Region Italiens. Die Gebietshauptstadt ist Cagliari. Die Region ist politisch in vier Provinzen unterteilt: Cagliari, Sassari, Nuoro und Oristano; zusätzlich will die Region vier weitere Provinzen einrichten: Olbia-Tempio, Ogliastra, Carbonia-Iglesias und Medio Campidano. Diese Neuordnung ist noch nicht vollzogen, weil Regierung und Gerichte in Rom dies bislang ablehnen.
Geografie
Geografisch ist die Insel in zahlreiche unterschiedliche Gebiete eingeteilt, die sich teilweise durch Gebirgszüge oder Ebenen ergeben. Außerdem haben viele Küstenabschnitte bekannte Namen.
- Gennargentu
- Gallura
- Supramonte
- Barbagia
- Ogliastra
- Marmilla
- Costa Smeralda
- Costa Rei
- Costa Verde
- Costa Paradisu
Das Klima ist im Wesentlichen mediterran, mit warmem Frühling und Herbst, heißem Sommer und mildem Winter. Die Insel gilt als Naturreservat,in dem Tausende seltener Tiere und Pflanzen unter Schutz gestellt sind. Es gibt Gold- und Silbervorkommen.
Geschichte
Die menschliche Besiedlung von Sardinien ist sehr alt. 1979 wurden 150.000 Jahre alte menschliche Überreste gefunden. Im prähistorischen Sardinien handelten die Einwohner mit Obsidian, einem Stein, der für die Produktion der ersten einfachen Werkzeuge benutzt wurde; diese Tätigkeit brachte die Sarden in Kontakt mit den meisten der Mittelmeervölker.
Vom Neolithikum bis zur Zeit des römischen Reiches gewann die Nuraghenkultur auf der Insel Gestalt. Noch heute existieren dort über 3.000 Nuragen, also turmähnliche, runde Bauwerke aus meist unbehauenen Steinen. Man vermutet, dass sich das geheimnisvolle Volk der Shardana aus dem östlichen Mittelmeer im 20. Jahrhundert v. Chr. hier angesiedelt hat. Über diese Leute ist sehr wenig bekannt, der Name (der "Meeresvolk" bedeuten soll), wurde in ägyptischen Beschreibungen gefunden. Viele Hypothesen entstanden nach linguistischen Studien, wonach die Stadt Sardis (Lydien) ihr Ausgangspunkt sei, von der sie das Thyrrenische Meer erreicht hätten; danach hätten sie sich aufgeteilt in Sarden und Etrusker.
Die sardische Sprache ist eine romanische Sprache; ihre phönizischen, etruskischen und nahöstlichen Ursprünge sind dunkel. Während sie durch das Italienische weitgehend verdrängt wurde - sie ist unter einem Teil der sardischen Jugend, besonders in Cagliari, völlig unbekannt - gilt Sardisch als die nationale Hauptsprache (die Sarden identifizieren sich als Volk und als Nation).
Nach einer Zeit als römische, später byzantinische Provinz wurde die Insel vom 9. bis 12. Jahrhundert in vier Giudicati (Judikate) geteilt, die während der byzantinischen Herrschaft de facto unabhängig waren. Der Stauferkaiser und König von Sizilien, Friedrich II. (1198-1250), ernannte 1239 seinen illegitimen Sohn Enzio von Sardinien zum "König von Sardinien" (1239-1249, + 1272), woher der formale Status der Insel als Königreich herrührt, der bis zum Aufgehen im Königreich Italien 1861 erhalten blieb. Sardinien fiel später, ebenso wie Sizilien, zunächst dem Königreich von Aragon (1323-1409)zu, das den sardinischen Reichsstatus erneuerte, und gehörte seit dem frühen 16. Jahrhundert in Personalunion zum Königreich Spanien: das Judikat von Arborea zerfiel zuletzt. Die autochthone Bevölkerung der Stadt Alghero (sardisch S'Alighera, katalanisch L'Alguer) wurde vertrieben und durch die katalanischen Eindringlinge dezimiert; ihre Nachkommen sprechen bis heute katalanisch.
Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger fiel Sardinien nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 an die österreichische Linie des Hauses Habsburg, wurde jedoch schon 1720 von Österreich - im Tausch gegen Sizilien - an das Herrscherhaus von Savoyen-Piemont abgetreten, das 1714 mit dem Besitz von Sizilien einen Königstitel erworben hatte und denselben nunmehr auf den Besitz Sardiniens gründete. Das neu entstandene Königreich Piemont-Sardinien mit seiner Hauptstadt Turin und seinen Provinzen Savoyen und Piemont hatte seinen geographischen Schwerpunkt jedoch auf dem norditalienischen Festland. Lediglich während der französischen Okkupation des norditalienischen Reichsteils zwischen 1799/1800 und 1814 regierten die sardinischen Könige Karl Emmanuel IV. (1796-1802) und sein Bruder Viktor Emmanuel I. (1802-1821) - ähnlich wie wenig später der aus Neapel vertriebene bourbonische König von Sizilien, Ferdinand IV. - unter dem Schutz der britischen Flotte direkt von ihrer Insel Sardinien aus, die ansonsten eher vernachlässigt wurde. Im Zuge der italienischen Einigung (siehe auch Risorgimento) wurde der sardische Herrscher Viktor Emmanuel II. (1849-1878) im Jahre 1861 König von Italien.
Wirtschaft
Die sardische Währung (als Teil Italiens) ist jetzt der Euro, aber die Sarden beziehen sich noch inoffiziell auf su Francu (oder lokal "su Pidzu"); (1 francu = 1,000 Ehemalige Italienische Lire).
Die sardische Wirtschaft legt ihren Schwerpunkt auf den Tourismus, sowie auf Industrie, Handel, Dienstleistungen, Informationstechnik; Bedeutung haben auch die berühmten Weine und Schafkäse (Pecorino sardo) und die Gastronomie. Im Norden der Insel spielt traditionell die Korkproduktion eine wichtige Rolle. Bekannt ist auch der Mirto, ein Likör hergestellt aus der überall auf der Insel wachsenden Myrte.
In Salto di Quirra gibt es einen Startplatz für militärische Raketen und Raketen zur Erforschung der Hochatmosphäre.
Es gibt Schmalspurbahnen.
Bekannte Sarden
- Enrico Berlinguer, langjähriger Generalsekretär der Italienischen Kommunistischen Partei (PCI - Partito Comunista Italiano)
- Grazia Deledda, Schriftstellerin, Nobelpreisträgerin für Literatur 1926
- Gavino Ledda, Schriftsteller
Tourismusziele
Historische Ziele
Geografische Sehenswürdigkeiten
Kulinarische Ziele
- Sella & Mosca, die größte Weinkellerei Sardiniens
Verkehrmittel
- Trenino Verde, eine Schmalspurbahn
Kulinarische Spezialitäten
- Pecorino, ein Schafskäse
- Pane Carasau, ein dünnes getrocknetes Hirtenbrot
- Cannonau, ein kräftiger Rotwein
- Pane Guttiau, Salzgebäck
Weblinks
- Amtliche regionale Website (ital.) (deutsch)
- Sardische Folklore, Kultur und Sprachen (sardisch und italienisch)
- Sardinien-Forum
Siehe auch: Sizilien