Fliegerhorst Goslar

ehemaliger Militärflugplatz in Deutschland
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Das Gelände des zivilen Flughafens und späteren Fliegerhorstes Goslar liegt am nördlichen Stadtrand der niedersächsischen Stadt Goslar.

Geschichte

Zivile Nutzung der Jahre 1925 – 1937

Ab 1925 beginnen die ersten Schritte zur Suche eines geeigneten Geländes für einen neu zu errichtenden Flugplatz in der Umgebung der Stadt Goslar.

Die offizielle Eröffnung des „Goslarer Flughafens“ findet am 19. Juni 1927 statt. Das Flugverkehrsaufkommen steigt auf über 200 Landungen im 1. Halbjahr 1931. Der Flughafen dient als kleiner regionaler Verkehrsflughafen und als Notlandeplatz für internationale Strecken wie Berlin-Köln-Paris. 1932 erfolgt die Inbetriebnahme der ersten Flugzeughalle.

Militärische Nutzung der Jahre 1937 bis 1945

Der zunächst wegen der Bestimmungen des Versailler Vertrages getarnte Aufbau der Luftwaffe beginnt ab Januar 1933. Für den Flughafen Goslar beginnt damit die Zeit einer zunehmend eingeschränkten zivilen Nutzung, die mit dem Jahr 1936 praktisch ihr Ende findet.

Mit dem Jahr 1937 ziehen die ersten Luftwaffensoldaten der Aufklärungsgruppe 27 auf dem Flughafengelände ein.

Bis zum Ende des II. Weltkrieges in Europa 1945 ist der nunmehr als Fliegerhorst bezeichnete Goslarer Standort mit verschiedenen auch wechselnden Einheiten belegt. Dazu gehören u.a. Aufklärungseinheiten (darunter Aufklärungsgruppen F 27, F 122), Lufttransporteinheiten (darunter Transportgeschwader 3), Luftlandeeinheiten (darunter Fallschirmjägerregiment 3). Gegen Ende des Krieges sind hier zeitweise auch Transporteinheiten der italienischen Luftwaffe untergebracht.

Zivile und militärische Nutzung nach 1945

Mit der Übergabe der Stadt Goslar im April 1945 wird das Gelände des Fliegerhorstes zunächst von amerikanischen Truppen, später britischen Einheiten besetzt. 1948 setzt sich die Stadt Goslar erfolgreich für eine Bebauung des Rollfeldes mit Wohngebäuden statt einer totalen Schleifung des Geländes ein. In der Folge entsteht der heutige Goslarer Stadtteil „Jürgenohl“.

Ab 1958 werden die Unterkunftsgebäude und Hallen des ehemaligen Fliegerhorstes wieder durch Luftwaffeneinheiten der Bundeswehr belegt. Es handelt sich im wesentlichen um Luftwaffenausbildungseinheiten (Luftwaffenausbildungregiment 3 (LAR 3), später auch LAR 5 bzw. 1). Später kommen Luftraumbeobachtungsabteilungen bzw. Einheiten des Fernmelderegimentes 33 hinzu. Eine Nutzung für Luftfahrtzwecke ist seit der zivilen Bebauung des Rollfeldes nicht mehr möglich. Dennoch behält der Standort bis heute seinen Namen als „Fliegerhorst“.

Zwischen 1967 und 1993 wird eine Fernmeldeeinheit der französischen Lufwaffe am Standort stationiert (Detachement Electronique 33, später Escadron Electronique Sol 33/351).

Gegenwärtige Situation

Im Zuge der Umstrukturierung und Truppenstärkereduzierung der Bundeswehr erfolgte der Beschluss zur Schließung des Standortes voraussichtlich zum Ende des Jahres 2008. Wie und in welchem Umfang eine Nachnutzung der vorhandenen Gebäude, Hallen und technischen Einrichtungen erfolgen kann ist derzeit noch nicht klar.

Literatur/Quellen

"Chronik des zivilen Flughafens und des Fliegerhorstes Goslar 1927-2007", Hrsg. Verein "Uniform in Goslar e.V.", Eisenhofer/Giesecke/Rudolf/Walter, 2007