Alexandra von Oldenburg

deutsche Prinzessin, Großfürstin von Russland und Nonne (1838-1900)
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Prinzessin Alexandra von Oldenburg, vollständiger Name Alexandra Friederike Wilhelmine von Oldenburg (* 2. Juni 1838 in Sankt Petersburg; † 25. April 1900 in Kiew) war eine deutsche Prinzessin aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf. Durch Heirat wurde sie Großfürstin Alexandra Petrowna Romanowna und nach dem Eintritt im Kloster nahm sie den Namen Schwester Anastasia an.

Großfürstin Alexandra Petrowna Romanowa

Leben

 
Prinzessin Alexandra von Oldenburg

Alexandra war die älteste Tochter von Herzog Peter von Oldenburg und seiner Frau Prinzessin Therese Wilhelmine von Nassau-Weilburg (1815−1871), Tochter des Erbprinzen Wilhelm Georg und seiner ersten Frau Prinzessin Charlotte Luise von Sachsen-Hildburghausen. Ihre Großeltern väterlicherseits waren Prinz Georg von Oldenburg und Großfürstin Katharina Pawlowna, spätere Königin von Würrttemberg. Somit war ihr Urgroßvater Zar Paul I. von Russland. Ihr Vater diente in der russischen Armee und war auch ein Gelehrter und Philanthrop. Sie wuchs in einer harmonischen Familie auf und bekam eine hervorragene Ausbildung. Ein besonderes Interesse fand sie an der Medizin und der Sozialarbeit.

 
Großfürstin Alexandra als Schwester Anastasia

Ihre Eltern arrangierten eine Verbindung zum kaiserlichen Haus Romanow-Holstein-Gottorp, indem die Verlobung im Jahre 1855 mit dem dritten Sohn von Zar Nikolaus I. statt fand. Vor der Hochzeit trat Alexandra zum orthodoxen Glauben über. Am 6. Februar 1856 heiratete Alexandra Petrowna im Winterpalast den Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch Romanow (1831−1891). Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor:

∞ 1907 Prinzessin Anastasia von Montenegro (1867−1935)
∞ 1889 Prinzessin Militza von Montenegro (1866−1951)

Ihr Leben spielte nicht am Zarenhof, sondern eher in ihrer Religion und der Vorliebe der Medizin. Sie war auch eine begabte Malerin. Ihre Aufrichtigkeit und Natürlichkeit brachte ihr viele Sympathien in der Familie, besonderst bei ihren Schwägerinnen, Maria Alexandrowna und Alexandra Iosifowna, ein. Anfangs nahm ihr Ehemann ihre Ideen ernst und finanzierte ein Krankenhaus in Sankt Petersburg, um dort ihre Theorien in der Praxis zu erproben. Oft arbeitete sie dort mit und gründete eine Schwesternschule. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes war die Ehe zerrüttet und ihr Mann nahm sich eine Mätresse, die Ballerina Jekaterina Chislova (1846−1889). Aus der Beziehung sollten fünf Kinder hervor gehen. In deren Stadtpalast bewohnten die Eheleute verschiedene Flügel, so dass sie sich kaum sahen. Aus Verbitterung um das Scheitern ihrer Ehe zog Alexandra Petrowna sich oft ins Kloster bei Kiew zurück.

1880 verließ sie Sankt Petersburg und lebte zuerst im Marijinskyj-Palast in Kiew, später zog sie sich gänzlich ins Kloster zurück. Jedoch lehnte Alexandra Petrowna eine Scheidung ab, die ihr Ehemann vorschlug. So hoffte er bald Witwer zu werden, da ihre Gesundheit nicht sehr stabil war. Doch sie überlebte beide um einige Jahre. Als ihr Mann im Jahre 1891 starb, weigerte sie sich, dessen Beerdigung zu organisieren und daran teilzunehmen. Am 3. November 1889 wurde Alexandra Petrowna Nonne und nahm den Namen Schwester Anastasia an. Sie gründete ein weiteres Krankenhaus mit einer angrenzenen Schwesternschule in Kiew. Das Verhältnis zu ihren Söhnen und beiden Schwiegertöchtern war sehr herzlich. Am 25. April 1900 starb Schwester Anastasia an Magenkrebs und wurde im Klostergarten bestattet.

Name in verschiedenen Lebensphasen

  • 1838−1856 Herzogin Alexandra von Oldenburg
  • 1856−1889 Ihre Kaiserliche Hoheit Großfürstin Alexandra Petrowna Romanowa (russisch Александра Петровна)
  • 1889−1900 Schwester Anastasia

Literatur

  • Zoia Belyakova: The Romanov Legacy : The Palaces of St. Petersburg, Hazar Publishing (1994) ISBN 1-874371-27-X
  • David McIntosh: The Russian Oldenburgs
  • Charlotte Zeepvat: The Camera and the Tsars, Sutton Publishing (2004) ISBN 0-7509-3049-7