Ethan und Joel Coen
Die Brüder Joel (* 29. November 1954 in Minneapolis, Minnesota, USA) und Ethan Coen (* 21. September 1957 ebenda) sind Oscar-prämierte Filmregisseure, Produzenten und Drehbuchautoren. Sie machten erstmals 1984 mit Blood Simple, einer Hommage an den Film noir, auf dem US-amerikanischen Sundance Film Festival von sich reden. Seither etablierten sie sich mit Filmen wie The Big Lebowski oder O Brother, Where Art Thou? als schräge Geschichtenerzähler abseits des Hollywood-Mainstreams.

Leben und Werk
Joel ist seit 1984 mit der Schauspielerin Frances McDormand verheiratet, Ethan mit der Percussionistin Grace Buller-Gorge. Die Coen-Brüder sind in St. Louis Park, Minnesota - einem Vorort von Minneapolis - aufgewachsen. Ihre Eltern, Edward und Rena Coen, waren Professoren, der Vater im Bereich Wirtschaft an der Universität von Minnesota und die Mutter im Bereich Kunstgeschichte an der St.-Cloud-Universität.
Joel Coen sparte sich als Kind durch Rasenmähen genug Geld zusammen, um sich eine Super-8-Kamera zu kaufen, und die beiden Brüder drehten zusammen mit einem Nachbarsjungen (Mark Zimering, in den Filmen „Zeimers“ genannt) Filme aus dem Fernsehen nach.
Nach seinem Abschluss am Simon's Rock College in Great Barrington, Massachusetts, nahm Joel an einem öffentlichen Filmprogramm der New York University teil, bei dem er als Abschlussarbeit einen dreißigminütigen Film namens Soundings drehte. Ethan ging, nachdem er ebenfalls wie sein Bruder das Simon's-Rock-College absolviert hatte, an die Princeton-Universität, wo er Philosophie studierte. Seine Abschlussarbeit trug den Titel: „Two Views of Wittgenstein’s Later Philosophy“ („Zwei Ansichten über Wittgensteins philosophisches Spätwerk“).
Nach seinem Abschluss an der New-York-Universität arbeitete Joel als Produktionsassistent in einer Reihe von Filmen und Musikvideos. Er entwickelte ein Talent für den Filmschnitt und traf Sam Raimi, der einen Assistenten für seinen ersten Film The Evil Dead suchte.
Ethan Coen veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten zunächst in Magazinen wie The New Yorker, Playboy, und Vanity Fair, später in dem Erzählband „The Gates of Eden“ (dt. „Falltür ins Paradies“).
Wenn sie als Cutter an ihren Filmen arbeiten, benutzen sie den Namen Roderick Jaynes als Pseudonym.
Filmografie
- 1984: Blood Simple
- 1987: Arizona Junior (Raising Arizona)
- 1990: Miller’s Crossing
- 1991: Barton Fink
- 1994: Hudsucker – Der große Sprung (The Hudsucker Proxy)
- 1996: Fargo
- 1998: The Big Lebowski
- 2000: O Brother, Where Art Thou?
- 2001: The Man Who Wasn’t There
- 2003: Ein (un)möglicher Härtefall (Intolerable Cruelty)
- 2004: Ladykillers
- 2006: Paris, je t’aime (Episode)
- 2007: No Country for Old Men
- 2008: Burn After Reading
- als Produzenten
- 2003: Bad Santa
- 2005: Romance & Cigarettes
Schauspieler
In den Filmen der Gebrüder Coen wirken häufig dieselben Schauspieler mit.
- Blood Simple; Arizona Junior; Millers Crossing; Barton Fink; Fargo; The Man Who Wasn't There; Burn After Reading
- Millers Crossing; Barton Fink; Hudsucker – Der Große Sprung; Fargo; The Big Lebowski; Romance & Cigarettes; Paris, Je T’Aime
- Millers Crossing; Barton Fink; The Big Lebowski; O Brother, Where Art Thou?; Romance & Cigarettes
- Arizona Junior; Barton Fink; Hudsucker – Der Große Sprung; The Big Lebowski; O Brother, Where Art Thou?
- Millers Crossing; Barton Fink; Hudsucker – Der Große Sprung; The Big Lebowski; The Man Who Wasn't There
- O Brother, Where Art Thou?; Ein (un)möglicher Härtefall; Burn After Reading
- Millers Crossing; O Brother, Where Art Thou?; The Man Who Wasn't There
- The Man Who Wasn't There; Ein (un)möglicher Härtefall; Bad Santa
- The Big Lebowski, Fargo
- Barton Fink; The Man Who Wasn't There
- Arizona Junior; O Brother, Where Art Thou?
- Ladykillers; Burn After Reading
Auszeichnungen
Academy Award
- 1997: Oscar für das beste Original-Drehbuch (Fargo)
- 2008: Oscar für das beste adaptierte Drehbuch (No Country for Old Men)
- 2008: Oscar für die beste Regie (No Country for Old Men)
- 2008: Oscar für den besten Film (No Country for Old Men)
- Nominierungen
- 1997: Oscar-Nominierung für den besten Film (Fargo, nur Ethan Coen)
- 1997: Oscar-Nominierung für die beste Regie (Fargo, nur Joel Coen)
- 1997: Oscar-Nominierung für den besten Schnitt (Fargo)
- 2001: Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch (O Brother, Where Art Thou?)
- 2008: Oscar-Nominierung für den besten Schnitt (No Country for Old Men)
- 2008: Globe für das beste Drehbuch (No Country for Old Men)
- Nominierungen
- 1997: Globe-Nominierung für den besten Film/Komödie oder Musical (Fargo, nur Ethan Coen)
- 1997: Globe-Nominierung für das beste Drehbuch (Fargo)
- 1997: Globe-Nominierung für die beste Regie (Fargo, nur Joel Coen)
- 2002: Globe-Nominierung für das beste Drehbuch (The Man who wasn't There)
- 2002: Globe-Nominierung für den besten Film/Drama (The Man who wasn't There)
- 2008: Globe-Nominierung für den besten Film/Drama (No Country for Old Men)
- 2008: Globe-Nominierung für die beste Regie (No Country for Old Men)
- 1997: Chlotrudis Award für die beste Regie (Fargo)
- Nominierungen
- 2008: Chlotrudis Award-Nominierung für die beste Regie (No Country for Old Men)
Literatur
- Peter Körte, Georg Seeßlen (Hrsg.): Joel & Ethan Coen. Bertz + Fischer Verlag, Berlin 2000. ISBN 3-929470-98-5.