Hofhistoriografie
Hofhistoriografie ist eine offizielle Art der Geschichtsschreibung, wobei der Hof als solches oder einzelne Personen des Hofes, Kaiser, Päpste Könige, Fürsten, Herzöge, Grafen etc. beschrieben wird. Dabei geht es häufig nicht nur um eine Schilderung der wirklichen Begebenheiten am Hofe, sondern auch um eine Verherrlichung und Überhöhung der betreffenden Person. Diese Art der Geschichtsschreibung ist zwar sehr wichtig, jedoch eben wegen dieser Tendenz sehr kritisch zu verwenden. Schön frühzeitig existierte eine Geschichtsschreibung, für die diese Bezeichnung zutrifft. Zum Beispiel im Zeitalter des frühen italienischen Humanismus findet man die offizielle Funktion eines Hofgeschichtsschreibers oder Hofhistoriografen vor. Eine solche Funktion hatten beispielsweise Antonio Beccadelli, Francesco Filelfo oder auch Francesco Petrarca.
Eine andere Art von Hofhistoriografie liegt in den Memoiren von Fürsten vor. Diese sind Selbstzeugnisse hoher Adliger. Oft, wenn auch nicht generell,ist die Tendenz einer Verherrlichung eigenen Lebens zu beobachten. Manchmal jedoch sind sie sehr tatsachengetreu und deshalb als kulturgeschichtliche Zeugnisse über die Zustände bei Hofe besonders wertvoll. Beispielsweise gibt es solche bei den Memoiren Katharina II.. Diese Beschreibungen geben einen erhellenden Einblick in die Kultur am russischen Hofe unter Elisabeth, Peter III. und zum Teil während der Regentschaft Katharinas. Auch von Kaiser Wilhelm II. existieren Memoiren.