Dr. Axel Hartmann (* 4. Juli 1948 in Bad Sachsa/Harz) ist ein deutscher Diplomat und seit 24. Juli 2006 Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Mailand. Der Leiter der Vertretung ist zugleich Generalkonsul für die Republik San Marino mit Sitz in Mailand.
Ausbildung und wissenschaftliche Tätigkeit
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten von Göttingen und Würzburg, das er mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss, arbeitete er von 1973 bis 1978 als Wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter für Staats- und Völkerrecht an der Universität Würzburg. 1978 wurde er Referent für Deutschland- und Sicherheitspolitik in der Bundesgeschäftsstelle der CDU in Bonn und Mitarbeiter des späteren Bundesministers für Verteidigung und NATO- Generalsekretärs Manfred Wörner.
Auswärtiges Amt
Nach dem Eintritt in den Auswärtigen Dienst 1980 folgten Verwendungen im Auswärtigen Amt (Abteilung für Abrüstung und Rüstungskontrolle), an der Botschaft in Ungarn (als Leiter der Rechts- und Konsularabteilung) sowie an der Deutschen Ständigen Vertretung bei der NATO in Brüssel.
Mitarbeiter des Bundeskanzleramtes
1987 wechselte Dr. Hartmann in das Bundeskanzleramt und wurde Referent für Bilaterale Beziehungen zu den Warschauer Pakt-Staaten und den KSZE-Prozess im Referat für Osteuropa und enger Mitarbeiter des Ministerialdirektors Horst Teltschik. Von 1989 bis 1991 war er dann Stellvertretender Leiter des Ministerbüros beim Chef des Bundeskanzleramts Rudolf Seiters.
Freistaat Thüringen und weitere Tätigkeiten
Dr. Hartmann wechselte 1991 in den Dienst des Freistaats Thüringen und war maßgeblich am Aufbau der Vertretung Thüringens beim Bund in Bonn bzw. später Berlin beteiligt. Von 1994 bis 2006 war Dr. Hartmann schließlich selbst Dienststellenleiter der Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund und pflegte als solcher die Kontakte zu den Organen des Bundes. Während dieser Zeit war er auch KSZE- bzw. OSZE-Beauftragter der Bundesländer (1992 bis 2006), Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Regierungskommission (Ausschuss für interregionale Zusammenarbeit) (1994 bis 2006) sowie Geschäftsführender Vorstand der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft (2001 bis 2006).
Der Engel von Budapest
Anfang der achtziger Jahre Leiter der Konsularabteilung der bundesdeutschen Botschaft in Ungarn – und als „Engel von Budapest“ heimlicher Helfer für rund tausend ausreisewillige DDR-Bürger. Mit teils unkonventionellen Methoden nahm sich der Diplomat den Flüchtlingen an, die in immer größerer Zahl im Botschaftsgebäude Asyl suchten – und geriet so schon bald selbst ins Visier der Stasi. Denn in Ostberlin, wo Hartmanns Engagement nicht verborgen geblieben war, reagierte man auf die Aktivitäten des Konsuls zunehmend verärgert. Doch der lässt sich nicht einschüchtern. Bis er Budapest 1985 verlässt, stellt der Diplomat weiter westdeutsche Pässe aus, verhandelt über den „Freikauf“ von Ausreisewilligen, versorgt Flüchtlinge gezielt mit Informationen über die Grenzanlagen zwischen Ungarn und Österreich. Nach Stationen bei der Nato und im Kanzleramt wirkt Dr. Hartmann heute als Leiter des deutschen Generalkonsulats in Mailand. Die Dokumentation „Der Engel von Budapest – Heimlicher Helfer in die Freiheit“ erzählt eine bislang weniger bekannte Geschichte über das Asyl in westdeutschen Botschaften, persönliches Engagement und das Ende der DDR. Zu Wort kommen neben Menschen, denen Dr. Hartmann zur Ausreise verholfen hat, auch dessen Gegenspieler auf Seiten der DDR sowie der damalige westdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher.
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Personendaten | |
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NAME | Hartmann, Axel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat und Botschafter |
GEBURTSDATUM | 4. Juli 1948 |
GEBURTSORT | Bad Sachsa Harz |