Karl August Gottlieb Keil

deutscher evangelischer Theologe
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Oktober 2008 um 04:23 Uhr durch ChristianBier (Diskussion | Beiträge) (Kleingeschriebene Kategorien korrigiert (CheckWikipedia)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Karl August Gottlieb Keil, (* 23. April 1754 in Großenhain; † 22. April 1818 in Leipzig) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Karl August Gottlieb Keil

Leben

Der Sohn eines Akzise-Inspektors, verlor bereits im vierten Lebensjahr beide Eltern. Er wuchs dann bei Verwandten auf, die seine Pflege übernahmen. Mit zehn Jahren kam er nach Leipzig, wo er später auch die Nikolaischule besuchen sollte. Im Anschluss wechselte er 1773 an die Universität Leipzig, wo er zunächst an der philosophischen Fakultät seine Grundstudien absolvierte und diese 1778 mit der Erlangung des akademischen Grades eines Magisters vollendete. Nachdem er in Leipzig als Hauslehrer drei Jahre gearbeitet hatte, erwirbt er sich 1781 als Magister Legens die Lehrerlaubnis für Universitäten, hält im Anschluss als Privatdozent philosophische und exegetische Vorlesungen.

1785 erlangt Keil, mit dem Erwerb des Baccalaurus der Theologie, Zugang zur Theologischen Fakultät der Leipziger Hochschule, wo er Vorlesungen über Moral Theologie hält. Zudem wird ihm noch im gleichen Jahr eine außerordentliche Professur der Philosophie an der Leipziger Hochschule übertragen und er wird 1787 außerordentliche Professur der Theologie. Damit verbunden wurde er Frühprediger an der Paulinerkirche. Nachdem der Wittenberger Theologieprofessor Franz Volkmar Reinhard als Oberhofprediger nach Dresden gewechselt war, kam er als erster Aspirant für dessen Stelle an der Universität Wittenberg in Frage.

Da jedoch sein Lehrer Samuel Friedrich Nathanael Morus gestorben war, trat er von der Bewerbung zurück und wurde 1793 als Konsistorialassessor, Inhaber der vierten ordentlichen Professur der Theologie in Leipzig. 1799 stieg er in die dritte Professur auf, erlangte 1805 die zweite Professur und wurde 1815 Primarius der theologischen Fakultät. Während seiner akademischen Zeit übernahm er auch organisatorische Aufgaben an der Leipziger Hochschule und war mehrfach zum Rektor der Einrichtung gewählt worden.

Als theologischer Vertreter des Rationalismus, setzte er das Werk seines Vorgängers Morus fort und schlug dabei einen Weg in die systematische Theologie ein. Sein Hauptwerk ist das Lehrbuch der Hermeneutik des neuen Testaments nach Grundsätzen der grammatisch- historischen Interpretation, in dem er exakt die neutestamentliche Wissenschaft interpretiert. In seiner gesamten Schaffenszeit, hat er jedoch nichts nachhaltig Wichtiges hervorgebracht oder etwas bahn brechend verändert.

Literatur