Gerret Korsemann (*8. Juni 1895 in der Nebel (Amrum); † 16. Juli 1958 in München) war ein deutscher SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei (HSSPF).
Korsemann nahm am Ersten Weltkrieg teil, wo er 1914 das Eiserne Kreuz Erster und Zweiter Klasse und 1918 das Verwundetenabzeichen in Schwarz erhielt. In der Weimarer Republik war er Mitglied der SA. 1931 wurde er Brigadeführer und 1932 Gruppenführer der SA. Danach war er im Polizeidienst, wo er ab 1937 als Hauptmann der Schutzpolizei im Reichsministerium des Inneren in Berlin war. 1938 wurde er Major und 1939 Oberstleutnant der Polizei. Seit 1935 war er als Obersturmbannführer Führer der SA-Standarte 10 und ab April 1936 Standartenführer der SA. Im April 1939 wurde er in diesem Rang (SS-Oberführer) in die SS übernommen (SS Nr. 314 170). Er erhielt das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP. 1940 war er Polizeigebietsführer in Lublin in Polen. Im August 1941 wurde er SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei und wurde in Russland eingesetzt als HSSPF (Höherer SS und Polizeiführer) zur besonderen Verwendung (ab 1.9.41, vorgesehen für den Kaukasus). Er war dort u.a. an der Verteidigung von Woroschilowsk beteiligt. 1941 war er an der Organisation der Massenerschießungen von 17000 Juden in Rowno maßgeblich beteiligt, wo er vom 1. August 1941 bis zum 1. Januar 1942 SSPF (SS und Polizeiführer) war. Im Juli 1942 wurde er SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei. Ab Mitte 1942 war er SSPF des Kaukasus (SSPF „Rostow-Awdejewka“). Nach dem Rückzug aus dem Kaukasus war er vom 24. März bis zum 5. Juli 1943 HSSPF für Russland-Mitte in Mogilew. Gleichzeitig kamen im Sommer 1943 innerhalb der SS Vorwürfe gegen ihn auf, er hätte sich beim Rückzug aus dem Kaukasus feige verhalten. Korsemann schrieb an seinen vorgesetzten Generalfeldmarschall Ewald von Kleist um ein Entlastungsschreiben zu erbitten. Das sich ein höherer SS-Offizier zur Entlastung an einen Wehrmachtsgeneral wandte erregte Heinrich Himmler so sehr, das er Korsemann degradierte und zur Waffen-SS „strafversetzte“ [1]. Ab Januar 1944 bis Kriegsende war er als Hauptsturmführer der Waffen-SS im Fronteinsatz. Er führte eine Kompanie der 3. SS-Panzerdivision Totenkopf.
Nach dem Krieg wurde an Polen ausgeliefert, vor einem polnischen Gericht angeklagt und 1947 zu 18 Monaten Haft verurteilt. 1949 wurde er aus der Haft entlassen und lebte unbehelligt in der Bundesrepublik.
Weblinks
Quellen
- ↑ Heinz Höhne „Der Orden unter dem Totenkopf – Geschichte der SS“, Weltbild Verlag 1992, S.382
Personendaten | |
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NAME | Korsemann, Gerret |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher SS-Polizeiführer |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1895 |
GEBURTSORT | Nebel |
STERBEDATUM | 16. Juli 1958 |
STERBEORT | München |