Die Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) gehört zu den Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliophyta). Die Familie enthält acht Gattungen mit etwa 60 Arten. Bis auf Afrika und Australien kommen sie weltweit vor. Das Wort Walnuss stammt aus dem Niederdeutschen walnut, „welsche Nuss“.
Walnussgewächse | ||||||||||||
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![]() Echte oder Persische Walnuss (Juglans regia). Illustration: A) Zweig mit männlichen Blütenständen, B) Zweig mit weiblichen Einzelblüten, 1 und 2) männliche Blüte, 4) weibliche Blüte 5) ganze Frucht, 6) Stein (Samen) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Juglandaceae | ||||||||||||
DC. ex Perleb |

Die in Mitteleuropa in der Regel vorzufindende Art ist der Echte Walnussbaum, auch Persischer Walnussbaum genannt (Juglans regia); die Frucht wird in der Schweiz als Baumnuss, der Baum als Nussbaum bezeichnet.
Beschreibung
Es sind normalerweise laubabwerfende bis immergrüne Bäume, es gibt aber auch wenige Sträucher. Die Borke ist grau oder bräunlich. Die meist werchselständigen Laubblätter sind gestielt und meist unpaarig gefiedert, selten einfach. Nebenblätter sind keine vorhanden.
Die Vertreter der Familie sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), das bedeutet, auf einer Pflanze gibt es weibliche und männliche Blüten; oder selten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die männlichen Blüten sitzen zu vielen in einem Blütenstand, in Form eines hängenden Kätzchens. Die männlichen Blüten enthalten drei bis 50 Staubblätter; die Staubfäden sind nur sehr kurz oder fehlen. Die weiblichen Blüten sitzen einzeln. Meist zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständig Fruchtknoten verwachsen. Die Bestäubung erfolgt meist über den Wind, selten durch Insekten.
Blütenformel: männliche Blüte:
weibliche Blüte:
Traditionell galten die Früchte der Walnussgewächse in der Botanik als Steinfrüchte. Neuere Untersuchungen [1] zeigen jedoch, dass sie zu den Nussfrüchten zu zählen ist.
Nutzung
Die Blätter der Walnuss liefern eine gerbstoffhaltige Droge.
Systematik
In der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) gibt es zwei Unterfamilien mit acht Gattungen und etwa 60 Arten:
- Unterfamilie Juglandoideae (mit steinfruchtartigen Nüssen):
- Gattung Annamocarya A.Chevalier: Mit nur einer Art:
- Annamocarya sinensis (Dode) Leroy im südwestlichen China und nördlichen Vietnam.
- Gattung Walnüsse (Juglans L.): Mit über 20 Arten.
- Gattung Hickory (Carya Nutt.): Mit etwa 18 Arten.
- Gattung Annamocarya A.Chevalier: Mit nur einer Art:
- Unterfamilie Oreomunneoideae (mit Flügelnüssen):
- Gattung Alfaroa (Mittelamerika): Mit sieben Arten.
- Gattung Cyclocarya Iljinskaya: Mit der einzigen Art:
- Cyclocarya paliurus (Batalin) Iljinskaya (Syn.: Pterocarya paliurus Batalin) in China.
- Gattung Engelhardtia Leschenault ex Blume (Asien): Mit fünf bis sieben Arten (Auswahl):
- Engelhardia hainanensis Chen
- Engelhardtia nudiflora
- Engelhardia roxburghiana Wallich
- Engelhardia serrata
- Engelhardtia spicata Leschenault ex Blume
- Gattung Oreomunnea (Mittelamerika): Mit zwei Arten.
- Gattung Platycarya Sieb. & Zucc.: Mit nur einer Art in Ost-Asien:
- Zapfennuss (Pl. strobilacea)
- Gattung Flügelnüsse (auch eine andere Gattung hat den gleichen deutschen Namen (Pterocarya Kunth): Mit sechs Arten.
Bildergalerie
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Weibliche Walnuss-Blüte.
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Männliche Walnuss-Blütenstände.
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Schwarznuss (Juglans nigra).
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Walnuss geöffnet.
Flügelnüsse (Platycarya):
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Fruchtstand von Platycarya strobilacea.
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Fruchtstand von Pterocarya rhoifolia.
Pekannuss (Carya illinoinensis):
Quellen
- Beschreibung der Familie der Juglandaceae bei der APWebsite. (engl.)
- Die Familie der Juglandaceae bei DELTA von L.Watson and M.J.Dallwitz. (engl.)
- Anmin Lu, Donald E. Stone & L. J. Grauke: Juglandaceae in Flora of China, Volume 4: Beschreibung und Bestimmungsschlüssel der chinesischen Taxa der Familie. Online. (engl.)
- Donald E. Stone: Juglandaceae in Flora of North America, Volume 3: Beschreibung und Bestimmungsschlüssel der nordamerikanischen Taxa der Familie. Online. (engl.)
Literatur
- Horst Schaarschmidt: Die Walnussgewächse. Westarp Wissenschaften, 2. überarb. Aufl. 1999, ISBN 3-89432-311-6.
- Heinrich Marzell: Der Nußbaum im deutschen Volksglauben, Naturwissenschaftliche Wochenschrift, Neue Folge, 12 (1913), S. 713-716.
Einzelnachweise
- ↑ http://idw-online.de/pages/de/news169211 Informationsdienst Wissenschaft: Die Hülle beweist: Die Walnuss ist wirklich eine Nuss