Roland Koch

deutscher Politiker (CDU), MdL, Ministerpräsident des Landes Hessen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Dezember 2002 um 02:08 Uhr durch Sebastian~dewiki (Diskussion | Beiträge) (viel neutraler isses allerdings immer noch nicht ;)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Roland Koch (CDU) ist Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Hessen. Er wurde am 24. März 1958 geboren, ist katholisch, verheiratet, hat zwei Kinder.

Mit 21 Jahren wurde Koch jüngster Kreisvorsitzender der CDU (Kreisverband Main-Taunus).
1983-1987 stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands.
1989-1997 Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion,
1993-1999 CDU-Fraktionsvorsitzender im Hessischen Landtag,
seit Januar 1998 Landesvorsitzender der CDU Hessen,
seit April 1999 Ministerpräsident in Hessen.

Koch zählte zu Beginn seiner politischen Karriere zu den jungen Wilden seiner Partei, einer Gruppe von Nachwuchspolitikern, die sich gegen den patriarchalischen Führungsstil Helmut Kohls als Parteivorsitzender auflehnten. Trotz des rebellischen Etiketts zählt Koch zu den konservativen Hardlinern der CDU.

Koch gilt als glänzender Rhetoriker; Kritiker werfen ihm Populismus vor. Während des Landtags-Wahlkampfes 1998 ließ Koch an den CDU-Ständen Unterschriftenlisten auslegen, um in der Bevölkerung Widerstand gegen die doppelte Staatsbürgerschaft für Ausländer zu mobilisieren. Trotz heftiger Kritik gegen seine Aktion konnte sich Koch bei der Wahl als Herausforderer des bis dahin amtierenden Ministerpräsidenten Hans Eichel durchsetzen (Eichel wechselte darauf hin als Finanzminister ins Bundeskabinett). Die Unterschriftenaktion wurde nach Kochs Wahlsieg fallen gelassen.

Anfang 2000 geriet die hessische CDU im Kielwasser der bundesweiten CDU-Spenden-Affäre mit einem Geldwäsche-Skandal aus dem Jahr 1983 in die Schlagzeilen. Koch konnte glaubhaft machen, dass er von den siebzehn Jahre alten Vorgänge erst am 12. Januar 2000 erfahren habe. Zunächst gelang es ihm, mit dem Versprechen "brutalstmöglicher Aufklärung" als Erneuerer der hessischen Landes-CDU Symphatien zu gewinnen. Dennoch hielt die Regierungsmehrheit durch Landtagsbeschluss Akten zurück und behinderte so die parlamentarischen und staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen.

Die "brutalstmögliche Aufklärung" wurde endgültig zum geflügelten Wort, als Koch die so genannten "Sternsingerlüge" einräumen musste. Er hatte am 10. Januar 2000 Journalisten trotz mehrfacher Nachfrage die Rückdatierung eines Kreditvertrags über 2 Mio. D-Mark verschwiegen, der Geldflüsse in der Parteibuchhaltung rechtfertigen sollte.

Am 12. Dezember 2002 warf er ver.di-Chef Frank Bsirske vor, in der Vermögenssteuer-Debatte Namen reicher Deutscher genannt zu haben. In Anspielung auf den in der Zeit des Nationalsozialismus eingeführten Judenstern äußerte er, dies sei "eine neue Form von Stern an der Brust" und "eine schlimme Parallele zu anderen Zeiten", womit er einen Skandal auslöste.

Externe Links: Roland-Koch.de