HK XM8

Sturmgewehr entwickelt für die US Army
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Das XM8 ist ein experimentelles, leichtes und robustes Sturmgewehr von Heckler & Koch. Es wurde als Ersatz für das alternde M16 und das M4 der US Army konzipiert, nachdem das OICW-Projekt für unbestimmte Zeit aus technologischen Gründen gestoppt worden war.

HK XM8
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung XM8
Entwickler/Hersteller Heckler & Koch
Waffenkategorie Sturmgewehr
Ausstattung
Gesamtlänge 838 mm
Gewicht (ungeladen) 2,659 kg
Lauflänge Standard: 318 mm
Kompakt: 229 mm
Sniper/LMG: 508 mm
Technische Daten
Kaliber 5,56 × 45 mm NATO
Mögliche Magazinfüllungen 30, 100 Patronen
Munitionszufuhr Stangenmagazin, Trommelmagazin
Kadenz 750 Schuss/min
Feuerarten Einzelfeuer, Dauerfeuer
Visier Reflexvisier
Verschluss Drehkopfverschluss
Ladeprinzip Gasdrucklader
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Geschichte und Status

Mit Stand November 2005 hat die US Army die weitere Entwicklung des XM8 jedoch eingestellt. Bereits im Juli 2005 wurde die Entwicklung des neuen Sturmgewehrs erneut ausgeschrieben, was den Status des XM8 als Nachfolger der zunehmend antiquierten M16A2/A4 und M4A1 Gewehre in Frage stellte. Aus militärischen Kreisen verlautete, die XM8 habe bei Tests Probleme mit der Hitzeableitung bei intensivem Gebrauch, was zu einer deutlich verminderten Zuverlässigkeit bzw. Materialermüdung führe. Heckler & Koch (H&K) nimmt zwar an der erneuten Ausschreibung teil, jedoch ist derzeit weder der Anforderungskatalog der Army öffentlich bekannt, noch mit welchem Gewehr bzw. welchen Gewehren H&K antritt. In Frage kommen neben dem XM8 ein abgeändertes G36 sowie das HK416. Da jedoch seit geraumer Zeit von H&K keine Informationen mehr über das XM8 veröffentlicht wurden und die Konstruktion stark an die Wünsche der amerikanischen Armee angelegt wurde, ist davon auszugehen, dass das Projekt nicht weiter verfolgt wird. Über eine etwaige Verwertung für den Export in andere Staaten ist ebenfalls nichts bekannt.
Ende 2007 unterzog die US-Army das XM8 neben dem HK416 und dem FN SCAR erneut einer Testserie unter Wüstenbedingungen, bei der das XM8 mit 127 Ladehemmungen das beste Ergebnis erzielte.[1]
Die Wiederaufnahme der Suche nach einem Nachfolger der M16 / M4 - Familie geschah auf Druck des US-Repräsentantenhauses, nachdem die US-Army angekündigt hatte, die vorhandenen Handwaffen ohne weitere Kampfwertsteigerung bis einschließlich 2009 neu beschaffen zu wollen.

Technik und Aufbau

 
2 Varianten des XM8 in der Erprobung

Fast alle Komponenten des XM8, mit Ausnahme des Laufs und des Verschlusses (Schlagstück, Schlagbolzen und Spannfeder) sind aus Kunststoff gefertigt, was sich in einem deutlich niedrigeren Gewicht niederschlägt. Das Waffen-System ist im Wesentlichen vom G36-Sturmgewehr abgeleitet, das auch als Vorbild für die kinetische Gruppe des OICW diente. Wie das G36 verschießt auch das XM8 5,56 mm NATO-Munition.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Modularität gelegt. So ist der Lauf leicht austauschbar, und es können verschiedene Anbauten wie Zielfernrohre, Granatwerfer, Zweibein oder ein 100-Schuss Beta C-Magazin verwendet werden.

Alle wesentlich Bedienelemente (Sicherungs- u. Feuerwahlhebel, Magazinauslöser, Verschlussfang) sind so angeordnet, dass sie sowohl von Rechts- wie Linksschützen mit Daumen und Abzugsfinger der Schusshand zu bedienen sind, wobei die Waffe im Anschlag bleiben kann.

Materialien und Gewicht

Die Materialien, die beim Bau des XM8 gebraucht wurden, bestehen fast ausschließlich aus FKV – mit Ausnahme des Laufes, des Verschlusses und diverser Kleinteile wie beispielsweise Federn, Bolzen und ähnliches. Nach ersten Tests in Wüsten und unter arktischen Bedingungen erwies sich die Waffe als durchaus kräftig, obwohl es einige Problempunkte gab. Es soll ungefähr 15.000 Schuss ohne Säuberung oder Ölung aushalten und 20.000 Schuss, bevor der Lauf erneuert werden muss. Das M16A2 muss vergleichsweise sehr oft gesäubert werden und besitzt einen Lauf, der bereits nach 7.000–8.000 Schuss verschlissen ist.

Die Kosten- und Gewichtseinsparung ist im wesentlichen auf das elektronische Reflexvisier zurückzuführen. Die Einrichtung soll mehr als nur ein 1,5x Rotpunktvisier sein, da es auch IR-Laser und Leuchtpunkt enthält. Das Ursprungs-XM8 (mit integriertem Visiersystem) kann mit einem M4 verglichen werden, das mit diversen Extras wie die AN/PEQ-2, M68 CCO, ACOG, und/oder BUIS ausgerüstet ist. Ohne diese neuartige Visiereinrichtung wäre das XM8 sowohl schwerer als auch teurer als die Feuerwaffen, die es ersetzen sollte. Der XM320-Granatwerfer hingegen, der auch für die M4/M16-Gruppe verwendbar ist, hat ein höheres Gewicht, besitzt aber auch erweiterte Komponenten.

Commons: XM8 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Artikel vom 19. Dezember 2007 auf www.armytimes.com