Jagdbombergeschwader 34

Organisation
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Das Jagdbombergeschwader 34 „Allgäu“ ist ein außer Dienst gestelltes Traditionsgeschwader der Luftwaffe, dessen Standort Memmingerberg in Bayern war. Der Fliegerhorst Memmingerberg wird inzwischen zivil als regionaler Flughafen Memmingen (auch Allgäu Airport) genutzt.

Büchel (Deutschland)
Büchel (Deutschland)
Büchel ohne Koordinaten
Datei:JaboG34A.JPG
Daten JaboG 33
Aufstellung: 05. Mai 1959
Standort: Memmingerberg
Koordinaten: N 57°59 E10°11
Personalstand: ca. 2.400 Mann
Division: 1. Luftwaffendivision
letztes LFZ-Muster: Panavia Tornado IDS

Geschichte

Mit der Einrichtung der deutschen Bundeswehr am 29. November 1958 wurde das Jagdbombergeschwader 34 aufgestellt. Die offizielle Indienststellung des Geschwaders unter ihrem ersten Kommodore Carl-Heinz Greve fand am 5. Mai 1959 durch den damaligen Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß statt. Erstes Flugzeugmuster war die Republic F-84 „Thunderstreak“.

Das Geschwader war zunächst in Faßberg stationiert, am 11. April 1959 wurde es zum Fliegerhorst Memmingerberg verlegt, der vor dem Zweiten Weltkrieg errichtet worden war.

 
Tornado auf dem ehem. Gelände des Geschwaders

1962 kam das Jagdbombergeschwader unter den Oberbefehl der NATO. Gleichzeitig fand eine erste taktische Überprüfung der neuen Einsatzrolle unter dem neuen Oberbefehl statt. Zwei Jahre später, im Jahre 1964 wurde es der 1. Luftwaffendivision unterstellt. Im selben Jahr begann auch die Umrüstung auf den F-104G „Starfighter“.

Nachdem am 5. Mai 1969 Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestages der Indienststellung stattfanden, erhielt das Jagdbombergeschwader im Jahre 1972 den Flugsicherheitspreis 1971 für unfallfreies Fliegen. Im Jahre 1980 schlossen das Geschwader und der Landkreis Rottal-Inn eine Partnerschaft zum Gedanken an Hauptmann Axel Ruge. Gut zwei Jahre später, im März 1982, wurde dem Jagdbombergeschwader 34 eine weitere Auszeichnung verliehen, den Prinz-Heinrich-Preis für hervorragende Leistungen im Jahre 1981. Diesen Preis bekam es ebenfalls für die Jahre 1983 und 1991 verliehen.

Am 26. November 1982 übernahm das Geschwader die Tradition des ehemaligen Jagdgeschwaders 54 „Grünherz“. Als Zeichen der Übernahme bekam dem Staffelkapitän der 1. Fliegenden Staffel das „Grünherz“ übergeben. Anfang des darauffolgenden Jahres nahm die „Zentrale Ausbildungseinheit F-104 G“ (ZAE) den Flugbetrieb auf. Zu dem 25jährigen Jubiläum der Indienststellung des Geschwaders und dem 50jährigen Bestehen des Fliegerhorstes Memmingerberg fand am 5. Mai 1984 ein Flugtag auf der Basis statt.

Indienststellung des Tornados

 
Das Wappen der 2. Staffel

1987 begann die Umrüstung auf das neue Flugzeugmuster vom Typ Panavia Tornado. Da hierdurch Bauarbeiten am Fliegerhorst notwendig wurden, verlegte das Jagdbombergeschwader im März 1987 nach Manching. Die Umrüstung dauerte bis zum 21. August 1987, als der letzte „Starfighter“ dem Luftwaffenversorgungsregiment 1 übergeben wurde. Einzig die Jubiläumsmaschine GAF 22+55 verblieb in Memmingerberg. Der erste Einflug eines Tornado und das Ende des Fly-out der „Starfighter“ wurde am 23. Oktober 1987 gefeiert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Geschwader 242.785 Flugstunden auf dem „Starfighter“ absolviert.

In den darauffolgenden Jahren fanden mehrere Ehrenzeremonien statt. So fand am 25. November 1987 ein großer Zapfenstreich zu Ehren der Bürger der Stadt Memmingen und des Landkreises Unterallgäu statt. Am 21. Dezember 1988 verlieh Dr. Thomas Goppel dem Geschwader das Fahnenband des Freistaates Bayern und am 21. Dezember 1990 bekam es die „Ehrenurkunde des CICENT“ übergeben, die den Erfolg bei der taktischen Überprüfung als bestes Geschwader 1988 in Mitteleuropa dokumentierte. Mit der Verleihung des Traditionsnamens „Allgäu“ am 8. Mai 1992 wurde es in den Kreis der Traditionsgeschwader der Luftwaffe aufgenommen. Im selben Monat eröffnete auf dem Fliegerhorst die „Wehrgeschichtliche Lehrsammlung Fliegerhorst Memmingerberg“.

Am 25. August 1995 ereignete sich ein besonderer Zwischenfall, bei dem zwei Tornados in etwa 3.500 Meter Höhe in der Nähe von Babenhausen zusammenstießen. Die Besatzungen beider Maschinen können sich mit dem Schleudersitz retten und überlebten den Unfall. Noch im selben Jahr, am 11. November 1995 ging der Reservistenmusikzug des Jagdbombergeschwader eine Patenschaft mit dem Luftwaffenmusikkorps I München-Neubiberg ein. Nachdem die US-Atomwaffen permanent auf den Fliegerhorst Büchel verlegt wurden, erfolgte am 29. Februar 1996 die offizielle Verabschiedung des 605th MUNSS (MUNition Support Squadron) der US-Streitkräfte auf dem Marktplatz in Memmingen.

Ende des Geschwaders

Das Ende des Geschwaders wurde im Zuge der Luftwaffenreform 5, Ende 2000 beschlossen. Am 31. Dezember 2002 wurde zunächst der Einsatzflugbetrieb eingestellt. Am 30. Juni 2003 erfolgte die endgültige Außerdienststellung. Der Fliegerhorst Memmingerberg, auf dem das Jagdbombergeschwader stationiert war, wurde im darauffolgenden Jahr aufgelöst.

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