Der Central Park in New York City wurde seit 1853 als Landschaftspark mit starken Tendenzen zum Volkspark eingerichtet. Es war das Bestreben des hier tätigen Landschaftsarchitekten Frederick Law Olmsted und seines Partner Calvert Vaux, die unterschiedlichen Gegenden der USA in Ausschnitten als Naturpark nachzubilden. Intergriert werden aber auch zahlreiche Plätze (Spielplätze) und Orte (Restaurants, Aussichtsturm), die dem Wohlbefinden und der Zerstreuung dienen.

Der Central Park, der auch die grüne Lunge New Yorks genannt wird, erstreckt sich auf einer Länge von 4 km von der 59th bis zur 110th Straße und 750 m Breite zwischen der 5th und der 8th Avenue. Mit ca. 340 ha nimmt er etwa 5% der Bodenfläche Manhattans ein.

Entstehung des Central Park NYC
Die ursprüngliche Idee stammt vom damals bedeutendsten Landschaftsgestalter der USA, Andrew Jackson Downing. Er reagierte damit auf den Wunsch der Bevölkerung nach einem Erholungsgebiet, da es im damaligen New York kaum Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten gab. In einem Artikel der Zeitschrift Horticulturist brachte er 1848 den Anstoß zu Überlegungen in Richtung eines großen öffentlichen Parks, in dem man spazieren gehen, reiten, rudern, Baseball oder Cricket spielen könne, außerdem sollte es Spielplätze für die Kinder geben. -.-
Downing bereiste Europa, um sich in den dortigen Parkanlagen Inspiration für seinen Vorschlag zu holen. 1851 wurde die Idee erstmals, durch einen Brief des Bürgermeisters Kingsland an die Ratsversammlung, öffentlich diskutiert.
Schließlich waren es der reiche Kaufmann Robert B. Minturn und seine Frau Anna M. Wendell, die ein Komitee gleichgesinnter Bürger gründeten, um einen Park ähnlich der europäischen Vorbilder zu verwirklichen. Hauptaufgabe des Komitees war es, ein geeignetes Gebiet zu finden. Es mussten aber auch die Behörden und die New Yorker selbst vom Nutzen eines Parks überzeugt werden:
- es ließe sich Geld verdienen
- es würden neue Arbeitsplätze geschaffen
- die kulturelle Stellung der Stadt würde gehoben werden
- die Gesundheit der Bürger würde gefördert werden
- politischer Nutzen
Die Entscheidung fiel auf ein Gebiet am East River, das Jones Wood genannt wurde. Jones Wood war ein sumpfiges, hügeliges Waldstück, das von ca. 1600 Menschen besiedelt wurde. Zumeist lebten dort arme Einwanderer und farbige Amerikaner. Am 11. Juli 1851 wurde die Verfügung erlassen, die es der Stadt erlaubte, das Areal zu kaufen.
Der Park entsteht
Vor dem Startschuss für die Bauarbeiten musste ersteinmal festgelegt werden, wie die Anlage gestaltet werden soll und wie hoch die Ausgaben sein durften. Daher wurde 1857 eine Parkkommission gegründet. Diese rief im selben Jahr einen Wettbewerb ins Leben, um Vorschläge für die Anlage zu sammeln.
Der erste Entwurf stammte von Egert Viele. In seinem Plan gab es Straßen, die durch den Park führten, einen Paradeplatz, Sportanlagen und einen botanischen Garten. Die Kommission legte ein Budget von 1,5 Millionen Dollar fest, um das Unternehmen zu verwirklichen. Nach Vieles Entwurf wurden Richtlinien für die Gestaltung festgelegt. In ihnen sah man vor, dass es Straßen geben musste, um die 5th und 8th Avenue zu verbinden. Ferner wollten man Spielplätze, einen Blumengarten, einen See und Platz für Ausstellungs- und Konzerthallen. 33 Vorschläge wurden daraufhin eingereicht, die meisten von den New Yorkern selbst. Gewonnen hatte Vorschlag Nr. 33 von Frederick Law Olmsted und Calvert Vaux. Dieser Entwurf wurde als Greensward Plan bekannt.
Olmsted war ein bekannter Farmer mit dem Ruf, ein guter Amerikaner zu sein. Vaux stammte aus England und war Partner des Landschaftsgestalters Downing, der im Jahr 1853 starb. Vaux setzte Downings Arbeit fort; er war als Architekt und Autor architektonischer Bücher bekannt. Nach ihren Plänen sollte der Central Park ein Park für alle Bürger, und eine Oase der Erholung werden. Im Vordergrund stand die Idee einer natürlich gestalteten Landschaft. Man sah vor, die Verbindungsstraßen abzusenken, um den Gesamteindruck nicht zu stören. Zudem wollte man weitgehenst auf architektonische Strukturen verzichten. Eine Promenade sollte an einem See entlang führen. Die Fußwege sollte abseits der Fahrwege liegen, damit man ungestört spazieren gehen könne. Ein Cricketplatz sollte, im Norden liegend, einfach zu erreichen sein. Die Parkkommission nahm nur wenige Veränderungen vor.
Die Bauarbeiten begannen 1858 und man kann sagen, dass sie bis heute nicht abgeschlossen wurden, denn im Laufe seiner Entstehung und Nutzung wurde der Park immer wieder neuen Bedürfnissen angepasst und umgestaltet. Das Landschaftsbild blieb jedoch stets erhalten. Zuerst mussten Bäume und Sträucher entfernt werden, die nicht in den Park integriert werden sollten. Es wurden Wasserläufe angelegt, um das Areal trocken zu legen und das Wasser in die eingeplanten Seen zu leiten. Dabei wurden Steine durch Siebe zurück gehalten, um die zahlreichen Wege zu pflastern. 166 Tonnen Sprengstoff waren nötig um Granitfelsen zu sprengen. 1,9 Millionen Kubikmeter Erde wurden bewegt und eine 1,20 m dicke Mutterbodenschicht angelegt. Unzählbar sind die Bäume und Sträucher die gepflanzt wurden.
Bis 1866 waren 20.000 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt. Vielen Arbeitslosen gab das Unternehmen wieder Beschäftigung. Trotz der niedrigen Löhne waren viele bereit, auch nachts und sonntags zu arbeiten. Als 1859 ein Teil der Arbeiter streikte, um höhere Löhne zu fordern, wurden sie entlassen, denn es gab genug Arbeitssuchende, die die Bedingungen akzeptierten.
Während der Arbeit an der Anlage wurden Veränderungen am ursprünglichen Plan durchgeführt. Zum Einem wurde aus Kostengründen auf billigere Materialien beim Bau der zahlreichen Brücken zurückgegriffen. Zum Anderen wurde die Idee eines privaten Zoos integriert, der 1870 im Süden der Anlage sein Zuhause fand. Dieser Zoo wurde mit allerlei Tieren beschenkt, darunter Hirsche, Gänse, Stachelschweine und Präriewölfe. Außerdem wurde eine Beleuchtung der Wege eingerichtet, um den Park nachts sicherer zu machen. Nach und nach wurden weitere Eingänge geschaffen und Wege verbreitert.
Noch während der Arbeiten wurde der Park der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Da die Kommission fürchtete, das Niveau der Anlage könne sinken, wurden Nutzungsrichtlinien erarbeitet. Darin wurde festgelegt, wer wann den Park betreten dürfe. Die wohlhabenden Bürger (und Geldgeber) fühlten sich durch die ärmeren belästigt. Es wurde verboten, Bäume und Sträucher zu beschädigen, oder sein Vieh zum Grasen in den Park zu treiben. Ferner durften keine der üblichen Massenpicknicks, oder Militärparaden stattfinden, um die Attraktivität nicht zu stören.
1870 ging die Verwaltung in die Hände des Bürgermeisters über, der eine neue Parkkommission gründete. Olmsted und Vaux wurden als Landschaftsarchitekten entlassen, da sie die Arbeit der Stadt zu sehr kritisierten. Tatsächlich aber stellte die neue Kommission Projekte fertig, welche vorher nur oberflächlich erledigt werden konnten. Vaux wurde später nochmals als Landschaftsarchitekt eingestellt, sein Wirkungskreis war aber geringer. Olmsted und Vaux verstarben vor der Jahrhundertwende.
Der Park im 20. Jahrhundert
Während die Strukturen des Parks erhalten blieben, änderte sich mit Beginn des 20. Jahrhunderts sein Umfeld. Immer neue Wolkenkratzer rahmten die Anlage ein und gaben ihm ein anderes Erscheinungsbild. Langsam gehörten Autos zum Stadtbild, die jetzt auch für die Mittelschicht erschwinglich wurden. Damit der Park vom Durchgangsverkehr nicht zu sehr belastet wurde, wurden Ampelanlagen und Geschwindigkeitsbeschränkungen erlassen.
Im Park wurden neue Spielplätze errichtet, ihre Anzahl stieg auf 424. Wege wurden erneuert, Bäume und Sträucher beschnitten und entfernt, um neue Ansichten zu präsentieren. Ein Ordnungsdienst kümmerte sich um den Müll, illegale Verkäufer und Obdachlose. Öffentliche Stimmen sagten, der Park ähnele bald mehr einem Freizeitpark als einer Landschaft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs New York zur Metropole des internationalen Kapitalismus. Trotz des Wachstums nahm die Armut zu. Als Folge daraus sah man die steigende Zahl der Raubüberfälle im Park. Es wurde dringend davon abgeraten, den Park nachts zu betreten. Immer mehr gehörten Obdachlosigkeit und Prostitution ins Alltagsbild des Parks.
Mitte der 60er Jahre wurde der Central Park als Ort für Konzerte und große politische Versammlungen beliebt. Konservative Kreise fürchteten um das Bild des Parks; Einschränkungen des Versammlungsrechts konnten aber nicht durchgesetzt werden. Mit der wirtschaftlichen Rezession der 70er Jahre fehlte es der Stadt immer mehr an finanziellen Mittel, so dass der Park vernachlässigt wurde und teilweise verkam.
1980 wurde deshalb die private Central Park Concervancy gegründet. Eine Art Wohltätigkeitsorganisation, die hauptsächlich durch Spendengelder der großen, in New York ansässigen Unternehmen und Banken gefördert wird. Das Engagement dieser Organisation ist es, die Landschaft des Parks instand zu halten. Außerdem bieten sie Führungen durch den Park, um den Bürgern die Schönheit der Tier- und Pflanzenwelt näher zubringen und ihren Erhaltungswert zu demonstrieren. Diese Angebote sowie der Park generell werden gerne genutzt. An manchen Tagen verkehren über 500.000 Menschen in den Attraktionen der Anlage.
Im Park findet man zahlreiche Kunstwerke aus verschiedenen Zeiten, u.a. Strawberry Fields von Yoko Ono, der Witwe von John Lennon.
Vom 12. bis 28. Februar 2005 verwirklichte Christo nach langen Diskussionen mit der Stadtverwaltung im Central Park das Kunstprojekt The Gates, eine Installation mit 7500 Toren aus safrangelben Stoffbahnen.