Vorlage:Ort Schweiz Unterehrendingen ist eine Gemeinde im Bezirk Baden im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt drei Kilometer nordöstlich des Bezirkshauptorts und wird am 1. Januar 2006 mit der Nachbargemeinde Oberehrendingen fusionieren.
Geographie
Das Dorf liegt am Nordfuss der Lägern, am Beginn einer Geländeschneise, die vom Surbtal abzweigt. Es ist in den letzten Jahrzehnten vollständig mit der Nachbargemeinde Oberehrendingen zusammengewachsen. Die tiefste Stelle des Gemeindegebiets liegt auf 425 Metern an der Surb, die höchste Stelle auf dem 859 Meter hohen Burghorn, das zur Lägernkette gehört. Das Gemeindegebiet ist 333 Hektaren gross, davon sind 74 Hektaren bewaldet und 189 Hektaren werden landwirtschaftlich genutzt.
Nachbargemeinden sind Schneisingen im Norden, Niederweningen im Osten, Wettingen im Süden, Oberehrendingen im Südwesten, Freienwil im Westen und Lengnau im Nordwesten.
Geschichte
Einzelne Funde beweisen, dass die Gegend nördlich der Lägern bereits während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besiedelt gewesen war. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf 1040 als „Aradingin“. Der Name ist alemannischen Ursprungs und bedeutet „bei den Leuten des Arinrat“. Grundbesitzer im Hochmittelalter waren u.a. die Klöster Einsiedeln, Wettingen und Sankt Blasien. Im Laufe der Zeit nahm das Kloster Wettingen eine dominierende Stellung ein. Mit der Bezeichnung „in Eredingen villa inferiori“ wird in einer Urkunde von 1261 das kleinere Unterehrendingen erstmals vom grösseren Oberehrendingen unterschieden. Landesherren waren die Habsburger, Unterehrendingen gehörte zum Siggenamt.
1415 wurden die Habsburger durch die Eidgenossen vertrieben und Unterehrendingen bildete zusammen mit Oberehrendingen das Amt Ehrendingen in der Grafschaft Baden. Sowohl die Niedere wie auch die Hohe Gerichtsbarkeit wurden durch den Landvogt in Baden ausgeübt. 1798 wurde durch die Franzosen die Helvetische Republik ausgerufen und Ehrendingen gehörte nun zum kurzlebigen Kanton Baden. 1803 kam die Gemeinde zum neuen Kanton Aargau.
1825 wurde Ehrendingen in die beiden selbständigen Gemeinden Ober- und Unterehrendingen aufgeteilt. 1832 wütete ein Dorfbrand, der das erste Schulhaus und vier weitere Gebäude einäscherte. Bis 1960 stagnierte die Einwohnerzahl oder sank sogar leicht. Doch dann setzte, bedingt durch die Nähe zu Baden und Zürich, eine verstärkte Bautätigkeit ein. Die Einwohnerzahl vervierfachte sich beinahe, das Dorf wurde zu einer beliebten Wohngemeinde und wuchs mit dem benachbarten Oberehrendingen zusammen. Die beiden Dörfer entwickelten allmählich eine gemeinsame Identität und beschlossen 2003 die Wiedervereinigung. Am 1. Januar 2006 wird nach einer Unterbrechung von 181 Jahren die Gemeinde Ehrendingen wieder entstehen.
Bevölkerung
Am 31. Dezember 2003 lebten 1606 Menschen in Unterehrendingen. Davon waren 48,3 % römisch-katholisch und 35,1 % protestantisch; 2,7 % gehörten anderen Religionen an. Der Ausländeranteil betrug 11,0 %.
Entwicklung der Einwohnerzahl:
Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die 5 Gemeinderäte sind:
- Hans Issler, Gemeindeammann
- Renato Sinelli, Vize-Gemeindeammann
- Evi Härdi
- Walter Studer
- Alwin Huber
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Unterehrendingen gehört zum Friedensrichterkreis Baden.
Wirtschaft
Unterehrendingen besitzt neben etwas Landwirtschaft auch einige Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Die meisten Erwerbstätigen sind jedoch Wegpendler und arbeiten in den nahe gelegenen Städten Baden und Wettingen.
Verkehr
Das Dorf liegt an der Hauptstrasse zwischen Baden und dem Surbtal und wird durch zwei stündlich verkehrende Postautolinien erschlossen: Baden - Döttingen und Baden - Niederweningen - Kaiserstuhl. Im Nachbarort Niederweningen endet die Linie S5 der Zürcher S-Bahn.
Bildung
Es gibt einen Kindergarten und einen Primarschule in Unterehrendingen. Die Realschule und die Sekundarschule können in Oberehrendingen besucht werden, die Bezirksschule in Baden oder Endingen. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.