Die Phänologie befasst sich mit dem im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt Lehre von den Erscheinungen.
Die Eintrittszeiten charakteristischer Erscheinungen werden in einem phänologischen Kalender festgehalten. Dieser unterteilt das Jahr in physiologisch-biologisch begründete zehn Jahreszeiten und orientiert sich an charakteristischen Entwicklungsstadien der Pflanzen (Phänologische Zeigerpflanzen).
Vorfrühling: | Blühbeginn Haselnuss, Schneeglöckchen, Vollblüte beim Winterjasmin |
Erstfrühling: | Blühbeginn Forsythie, Austrieb Rosskastanie |
Vollfrühling: | Blattentfaltung Stiel-Eiche, Blühbeginn Apfel und Flieder |
Frühsommer: | Blühbeginn Schwarzer Holunder, Waldgeißbart, Türkenmohn |
Hochsommer: | Blühbeginn Sommerlinde, Blüte der Wegwarte, Fruchtreife Johannisbeere |
Spätsommer: | Fruchtreife Felsenbirne, Fruchreife Eberesche, Blühbeginn Herbstanemone |
Frühherbst: | Blüte Herbstzeitlose, Fruchtreife Haselnuss, Fruchtreife Schwarzer Holunder |
Vollherbst: | Laubverfärbung Wilder Wein, Reife Quitte, Fruchtreife Stiel-Eiche |
Spätherbst: | Beginn des Laubfalls,, Blattverfärbung Stiel-Eiche und Rosskastanie |
Winter | Vegetationsruhe |
Natürlich ist das Eintreten der phänologischen Jahreszeiten nur lokal definiert. In der Landwirtschaft sind es aber gerade diese Jahreszeiten, die dem Bauern helfen, zu beurteilen welche Arbeiten für seinen Landstrich anfallen.
Für einige Ereignisse (z.B. Apfelblüte) gibt es weit zurückreichende Beobachtungen, aus denen Rückschlüsse über die Entwicklung des Klimas in den letzten Jahrhunderten gezogen werden können.
Für die letzten Jahrzehnte läßt sich feststellen, dass der Eintritt der Frühlingsphasen immer früher erfolgt, was sich wahrscheinlich auf die globale Klimaerwärmung zurückführen läßt.