Barsinghausen

Stadt in der Region Hannover in Niedersachsen
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Barsinghausen ist eine Stadt in der Region Hannover am Höhenzug Deister. Barsinghausen gehört zum Calenberger Land.

Wappen Deutschlandkarte
Barsinghausen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Barsinghausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 18′ N, 9° 29′ OKoordinaten: 52° 18′ N, 9° 29′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Region Hannover
Höhe: 142 m ü. NHN
Fläche: 102,65 km2
Einwohner: 34.084 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 332 Einwohner je km2
Postleitzahl: 30890
Vorwahlen: 05105, 05035, 05108
Gemeindeschlüssel: 03 2 41 002Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 18 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bergamtstraße 5
30890 Barsinghausen, 05105/774-0
Website: www.barsinghausen.de
Bürgermeister: Walter Zieseniß (CDU)
Lage der Stadt Barsinghausen in der Region Hannover
KarteRegion HannoverNiedersachsenWedemarkBurgwedelNeustadt am RübenbergeBurgdorfUetzeLehrteIsernhagenLangenhagenGarbsenWunstorfSeelzeBarsinghausenSehndeHannoverGehrdenLaatzenWennigsenRonnenbergHemmingenPattensenSpringeLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis SchaumburgLandkreis Nienburg/WeserHeidekreisLandkreis CelleLandkreis PeineLandkreis GifhornLandkreis Hildesheim
Karte
Barsinghausen nach Merian-Kupferstich um 1650

Geografie

Barsinghausen liegt am Höhenzug Deister im Übergangsgebiet zwischen den deutschen Mittelgebirgen und dem norddeutschen Tiefland.

Nachbargemeinden

Barsinghausen grenzt an Wunstorf, Seelze, Gehrden, Bad Nenndorf, Springe und Wennigsen (Deister), sowie an die Landkreise Hameln-Pyrmont und Schaumburg.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus den folgenden Stadtteilen (Einwohnerzahlen in Klammern):

Geschichte

Um 400 n. Chr. sind erst die Cherusker und dann die Sachsen im Deister-Leine-Raum nachweisbar. Barsinghausen wurde erstmals urkundlich im Jahre 1193 erwähnt, damals noch unter dem Namen Berchingehusen. Andere Ortsteile sind aber deutlich älter, so wurde beispielsweise Kirchdorf erstmals am 30. Juni 892 erwähnt.

Um 800 entstand die "Kokemühle", eine Wassermühle zwischen Barrigsen und Landringhausen.[1]

Im späten 10. und frühen 11. Jahrhundert entstand die Isenburg als Wallburg bei Landringhausen. Ihre kaum noch sichtbaren Reste wurden 1982 - 1983 untersucht.[2]

Älteste urkundliche Erwähnung des Namens Goltern im Jahr 1158. In dieser Urkunde geht es um die Abführung des Zehnten an Herzog Heinrich den Jüngeren von Bayern und Sachsen. Die älteste Urkunde der Kirche von Goltern stammt aus dem Jahr 1185.[3]

1225 wird der Ort Barrigsen erstmals urkundlich erwähnt.[1]

1872 bekam Barsinghausen durch die Strecke Haste–Weetzen (Deisterbahn) einen Eisenbahnanschluss an das Netz der Hannover-Altenbekener Eisenbahn, der hauptsächlich dem Transport der im Deister abgebauten Steinkohle diente.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann ein Bevölkerungswachstum in Barsinghausen aufgrund der Flüchtlingsströme. Nachdem 1956/57 der Abbau der Steinkohle eingestellt wurde, siedelten sich andere Industriezweige in Barsinghausen an.

Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Barsinghausen zum ehemaligen Regierungsbezirk Hannover, der wie alle anderen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.

Eingemeindungen

Im Jahre 1828 wurde die bisher selbstständige Gemeinde Altenhof eingemeindet. Einige Gebäude aus dieser Zeit sind in der heutigen Altenhofstraße noch erhalten.

Politik

Rat der Stadt Barsinghausen

Die 39 Sitze des Rates der Stadt Barsinghausen verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl-Stichwahl am 24. September 2006)

Städtepartnerschaften

Das Wappen

Die obere Hälfte des Barsinghäuser Wappen zeigt ein Rotwild. Links unten ist ein Mühlstein zu sehen und rechts unten zwei Bergmanns-Werkzeuge (Schlegel und Eisen). Jeder Ortsteil von Barsinghausen hat sein eigenes Wappen.

Wappenbeschreibung

Der Hirsch symbolisiert den Barsinghausen auf drei Seiten umgebenden Wald mit reichem Rotwildbestand. Bis zum ersten Weltkrieg beruhte der Wohlstand Barsinghausens zum großen Teil auf dem Sandsteinvorkommen (Fabrikation von Schleifsteinen) und dem Bergbau. Daher sind Schleifstein sowie Schlägel und Eisen in das Wappen aufgenommen worden. Die schwarze Kohle, der goldene Sandstein und das Kloster im wildreichen grünen Wald begründen die alten barsinghäuser Stadtfarben schwarz, gold und grün.

Wappen der Ortsteile

Jugendparlament

In Barsinghausen gibt es ein sogenanntes Jugendparlament, das von jugendlichen Barsinghäusern gewählt wird und diese vertritt.

Die Idee zum Barsinghäuser Jugendparlament entstand im Frühjahr 2003 auf Vorschlag der Grünen Jugend, der Jungen Union und der Jusos.

Jugendbürgermeister der Stadt Barsinghausen ist Frederik Engelke.

Verwaltung

Die Verwaltung wird geleitet von direkt gewählten Bürgermeister Walter Zieseniß (CDU). Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters ist der Erste Stadtrat Marc Lahmann (CDU); er ist Wahlbeamter und gehört dem Verwaltungsausschuss mit beratender Stimme an. Die Verwaltung ist gegliedert in die Fachbereiche Ordnung und Soziales (I), Bildung, Jugend und Freizeit (II), Bau (III), Finanzen (IV) und den Zentralen Dienst. Es gibt einen Eigenbetrieb für Stadtentwässerung, dessen Betriebsführung durch die Stadtwerke Barsinghausen GmbH erfolgt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • die 1931 gegründete Freilichtbühne in einem alten Steinbruch mit 648 Vereinsmitgliedern (Stand: Oktober 2004) und jedes Jahr gut 20.000 Besuchern.

Museen

  • Der Klosterstollen Barsinghausen ist heute als Besucherbergwerk zu besichtigen. Die Einfahrt in den Stollen mittels Grubenbahn dauert 15 Minuten, die ganze Führung, die einen Rundgang durch die Stollen beinhaltet, dauert 2 Stunden und ist für Personengruppen ab 15 Personen zu buchen. Der Klosterstollen blickt auf eine über 360 Jahre lange Geschichte zurück. Erstmals erwähnt wurden Kohleabbauten im Jahre 1639 am Bröhn (Gemeinde Wennigsen).

Momentan befindet sich in der alten Waschkaue eine Ausstellung mit dem Titel "Energiegeladen-Wege der Steinkohle".

Bauwerke

  • Kloster
  • Klosterkirche
  • Windmühle Wichtringhausen
  • Besucherbergwerk (Klosterstollen, Zechensaal)

Sport und Freizeit

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde die polnische Fußballnationalmannschaft im Barsinghäuser Sporthotel Fuchsbachtal einquartiert, wo schon des Öfteren die deutsche Fußballnationalmannschaft und andere Prominente untergebracht waren.

  • Tennisplätze
  • Deisterbad (Hallenbad)
  • Golterner Freibad
  • Waldstadion
  • August-Wenzel-Stadion
  • Wanderwege
  • Deister-Freilicht-Bühne

Der größte Sportverein ist der TSV Barsinghausen. Die erste Fußballmannschaft, die ihre Heimspiele im Waldstadion austrägt, spielt derzeit in der Bezirksliga. Des weiteren bietet der TSV aber auch weitere Sportarten wie Schwimmen, Badminton, Tischtennis und Handball an. Die erste Herrenmannschaft hat ihren größten Erfolg Anfang der 90er Jahre mit der Niedersachsenmeisterschaft und damit verbunden den Auftstieg in die Regionalliga gefeiert. Sie steigt 2007 erneut auf.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Stadtfest, jedes letzte Wochenende im August
  • B.U.S (Barsinghäuser Unternehmens-Schau); alle zwei Jahre (2008 vom 24.-25. Mai)
  • Autoschau, verbunden mit der Aufstellung des Maibaums
  • Sommer in der Stadt, das erste lange Wochenende im Juli
  • X-Mas Rock, Konzertveranstaltung zur Weihnachtszeit
  • Weihnachtsmarkt in der Innenstadt

Religion

Kirchen

Evangelisch-Lutherisch

 
Bild der Petruskirche Barsinghausen

Katholisch

  • St.-Barbara-Kirchengemeinde, Barsinghausen

Freikirchlich

  • Ev.-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), Kirchdorf
  • Neuapostolische Kirchengemeinde, Kirchdorf

Bildung & Soziales

Schulen

Grundschulen

  • Adolf-Grimme-Schule
  • Wilhelm-Stedler-Schule
  • Ernst-Reuter-Schule, Egestorf
  • Astrid-Lindgren-Schule
  • Albert-Schweitzer-Schule
  • Grundschule Groß Munzel
  • Wilhelm-Busch-Schule Hohenbostel
  • Grundschule Bantorf

Weiterführende Schulen

  • Hannah-Arendt-Gymnasium
  • Lisa-Tetzner-Schule
  • KGS Goetheschule Barsinghausen

Spezielle Schulen

  • Bert-Brecht-Schule
  • Volkshochschule Barsinghausen

Stadtbücherei

Barsinghausens Stadtbücherei ist mit rund 15.000 Medien (hauptsächlich Bücher, aber auch Hörbücher und CD-ROMs) ausgestattet. Untergebracht ist sie in einem Seitenflügel der Grundschule Wilhelm-Stedler-Schule. Die Lisa-Tetzner Schule und das Hannah-Arendt-Gymnasium besitzen größere Schulbüchereien.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bis 1957 war der Steinkohlebergbau mit über 2000 Beschäftigten der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt, außerdem wurde Sandstein, aus dem das Barsinghäuser Kloster gebaut wurde, gewonnen. Um den Wegfall der Bergbauarbeitsplätze zu kompensieren, wurden die Firmen Teves und Bahlsen in Barsinghausen angesiedelt. Im Ortsteil Groß Munzel war eine Zuckerfabrik ansässig, die jedoch auf Grund der Neuordnung des EU-Zuckermarktes nach der Zuckerrübenkampagne 2006 geschlossen wurde. Weitere große Arbeitgeber sind die Niederlassungen von Zulieferern der Automobilindustrie, der Backwarenhersteller Bahlsen sowie die Hauptniederlassung der Schollglas Unternehmensgruppe.

In der 1976 eingerichteten Barsinghäuser Fußgängerzone beabsichtigen mehrere größere Ladenketten Läden zu eröffnen. Seit 2006 befindet sich eine Filiale der Kette C&A im ehemaligen Ballin-Gebäude am westlichen Ende der Marktstraße.

Verkehr

 
Radaranlage Deister der Deutschen Flugsicherung

Barsinghausen liegt an der Deisterbahn und ist mit Hannover durch eine S-Bahn ( Vorlage:S-Bahn-Linie und Vorlage:S-Bahn-Linie ) verbunden, die jede halbe Stunde die Landeshauptstadt anfährt. Ebenso verfügt Barsinghausen über einen Busbahnhof (ZOB), der sich direkt neben dem Bahnhof der Deutschen Bahn (DB) befindet. Seit dem 30. August 2006 ist die nördliche Umgehungsstrasse fertiggestellt. Die Strasse verbindet die Ortsteile Barsinghausen, Kirchdorf und Egestorf. Außerdem liegt an der westlichen Stadtgrenze Barsinghausens die Bundesautobahn 2, die Barsinghausen von Bad Nenndorf trennt. Durch das Stadtgebiet führt des weiteren die Bundesstraße 65.

Auf der Deistererhebung Höfeler (395 m ü. NN) dreht sich von weithin sichtbar die Antenne einer SRE-M-Radaranlage der DFS zur Überwachung des mittleren Luftraums. Jede dieser bundesweit sechs Anlagen hat einen Erfassungsradius von etwa 145 NM (Nautischen Meilen entspricht 270 km).

Ansässige Unternehmen

 
Türme des Bahlsen-Werk 3
Datei:ZuckerfabrikGMu1206.JPG
Zuckerfabrik Groß Munzel
 
Rechts: Fernmeldeturm Barsinghausen auf dem Deister
  • Bahlsen Gmbh & Co KG, Werk 3 des Nahrungsmittelherstellers
  • deister electronic GmbH, Security & Safety
  • Nordzucker AG in Groß Munzel, der Standort wurde nach kurz zuvor erfolgter Modernisierung Ende 2006 geschlossen
  • TRW Automotive GmbH, Zweigwerk der Ventilproduktion des Automobilzulieferers TRW
  • Schollglas GmbH (Schollglas Dienstleistungs- und Entwicklungsgesellschaft GmbH)
  • Philipp Aug. Weinaug Verlag und Neue Medien GmbH
  • Vision Gmbh Lasertechnik, Produktion und Entwicklung von Industrie- und Medizinlasern

Rundfunk

Der 1969 in Betrieb genommene, von weitem erkennbare Fernmeldeturm auf der Deistererhebung "Großer Hals" (361 m ü.NN) strahlt zwei private UKW-Radioprogramme ab. Diese Anlage der Deutsche Funkturm GmbH hat dank des hohen Standortes eine große Reichweite von über 70 Kilometern, versorgt u.A. auch die Landeshauptstadt Hannover sowie die Gebiete um Nienburg, Stadthagen, Hildesheim, Hameln und angrenzende Teile Nordrhein-Westfalens. Stationär und mit einem guten Radio ist der Sender auch noch in über 100 Kilometern Entfernung akzeptabel empfangbar.

Sendername Region Frequenz ERP
Radio ffn Hannover 101,9 MHz 25 kW
Hitradio Antenne Hannover 103,8 MHz 25 kW

Medien

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Heinz Erhardt (Schauspieler) besuchte von 1919 - 1924 ein Internat in Barsinghausen.
  • Georg Matern (Maler) lebte und starb hier

Quellen

  1. a b Calenberger Zeitung vom 6.10.2006 S. 4
  2. Hans-Wilhelm Heine: "Frühe Burgen und Pfalzen in Niedersachsen. Von den Anfängen bis zum frühen Mittelalter." Hildesheim 1991. Seite 41 bis 44
  3. Zeittafel Großgoltern http://www.rehren.de/grossgoltern/zeittafel.htm am 13. Oktober 2007