Zimpel (Boxberg)

Ortsteil von Boxberg
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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Zimpel, obersorbisch Cympel, ist ein Ortsteil der ostsächsischen Gemeinde Klitten mit rund 100 Einwohnern.

Geographie

Zimpel liegt rund drei Kilometer südöstlich von Klitten an der Straße nach Förstgen. Südöstlich von Zimpel schließt sich Tauer an. Durch den Ort fließt das Weigersdorfer Fließ.

Zimpel und Tauer liegen in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, von Wäldern umgeben. In östlicher und westlicher Richtung sind die nächsten Ortschaften jeweils rund fünf Kilometer entfernt.

Geschichte

Ortsgeschichte

Funde eines mittelbronzezeitlichen Gräberfeldes in der Dorfmitte belegen eine frühgeschichtliche Siedlungstätigkeit.

Urkundlich erwähnt wird Zympel im Jahr 1485 in einem Görlitzer Bekenntnisbuch durch ein Mordeingeständnis: Vnger von Zcymel had Libnaw irslagen. Knapp ein Jahrhundert später gelangt Zimpel an die Herrschaft Jahmen, als Caspar von Nostitz das Rittergut 1572 den Gebrüdern von Metzradt abkauft.

Zimpel ist nach Klitten eingepfarrt und erlebt dadurch 1555 die Reformation. Weltlich bleibt der Ort bis 1945 mit Jahmen verbunden. Die Einwohner gestalten ihren Lebensunterhalt durch Land- und Forstwirtschaft, daneben wird durch die Gutsherrschaft Fischzucht betrieben.

Nach den Befreiungskriegen liegt Zimpel in dem Teil der Oberlausitz, den das Königreich Sachsen an Preußen abtreten muss. 1816 wird die Landgemeinde dem neugegründeten Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) zugeordnet. In diesem erfolgt 1928 die Eingemeindung von Tauer, nachdem bereits unter anderem die Einwohnerzahlen seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für beide Gemeinden zusammen erhoben werden. Fünf Jahre später wird im März 1933 der Gemeindename in Zimpel-Tauer geändert.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs brennen das Dorf und das Gut ab.

Zimpel-Tauer wird 1973 nach Klitten eingemeindet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1825 [1] 154
1999 [2] 125
2003 94

Im Jahr 1777 wirtschaften sechs besessene Mann in Zimpel.

Die Einwohnerzahl liegt 1825 bei 154. Die weitere Betrachtung der Einwohnerzahlen wird dadurch erschwert, dass die Erhebungen der Einwohnerzahlen für Zimpel mit dem etwa gleich großen Tauer zusammen erfolgen. Bis auf 339 Einwohner im Jahr 1871 haben Zimpel und Tauer zusammen seit den 1880er Jahren weniger als 300 Einwohner.

Während 1999 noch 125 Einwohner gezählt werden, sind es 2003 nur noch 94.

Obwohl 1863[2] ein 80-prozentiger und 1884[3] ein 98-prozentiger sorbischer Bevölkerungsanteil ermittelt wird, kommt der Weißwasseraner Rektor Robert Pohl 1924 zum Ergebnis, dass das Dorf „fast nur von Deutschen bewohnt“ ist.[4]

Ortsname

Der Ortsname geht nach Meinung Hans Walthers auf das mittelhochdeutsche Wort für ‘Zipfel, spitzes Ende’ zurück und spiegelt somit seine Lage wider.[5]

Quellen und weiterführende Verweise

Literatur

  • Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, ISBN 978-3-929091-96-0, S. 277.

Fußnoten

  1. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 22. September 2008.
  2. a b Von der Muskauer Heide zum Rotstein, S. 277
  3. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Landbevölkerung. In: Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin – Veröffentlichungen des Instituts für Slawistik. Band 4. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 122.
  4. Robert Pohl: Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. 1. Auflage. Buchdruckerei Emil Hampel, Weißwasser O.-L. 1924, S. 238.
  5. Ernst Eichler, Hans Walther: Ortsnamensbuch der Oberlausitz – Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen, Bischofswerda, Görlitz, Hoyerswerda, Kamenz, Löbau, Niesky, Senftenberg, Weißwasser und Zittau. I Namenbuch. In: Deutsch-slawische Forschungen zur Namenskunde und Siedlungsgeschichte. Band 28. Akademie-Verlag, Berlin 1975, S. 348.