Dieser Artikel behandelt das Schiff Titanic. Für weitere Bedeutungen des Begriffs "Titanic" siehe Titanic (Begriffsklärung).
Die Titanic war ein für den Verkehr auf der Nordatlantikroute vorgesehenes Passagierschiff, das auf seiner Jungfernfahrt in der Nacht zwischen 14. und 15. April 1912 mit einem Eisberg zusammenstieß und innerhalb von drei Stunden sank. Mit 1.496 Toten war der Untergang der Titanic mit Ausnahme der Tek Sing im Januar 1822 mit 1.600 Toten und dem Kentern der Fähre Joola vor Senegal am 26. September 2002 mit offiziell 1.863 Todesopfern das schwerste Schiffsunglück der zivilen Schifffahrt.
Planung
Im Frühling des Jahres 1907 wurden in London die ersten Planungen zum Bau von drei großen Passagierschiffen begonnen. Bruce Ismay, der Geschäftsführer der White Star Line und Lord William James Pirrie, Direktor der Harland & Wolff Schiffsbauwerft entschlossen sich zum Bau von drei Schiffen mit der bis dahin nie gebauten Grösse von 45.000 Bruttoregistertonnen. Mit einer Reisegeschwindigkeit von ungefähr 21 Knoten sollten sie den Nordatlantik überqueren.
Es wurde bei der Planung der Titanic und der anderen Schiffe sehr stark auf Luxus in der ersten Klasse, weniger auf die Fahrtgeschwindigkeit geachtet. Der Luxus der ersten Klasse schlug sich in eleganten Suiten, prachtvollen Rauch- und Speisesälen und einem großen, speziell für die erste Klasse reserviertem Außendeck nieder. Im Gegensatz dazu stand die dritte Klasse, deren Passagiere in engen Kabinen mit bis zu 4 Doppel- und Hochbetten schlafen mussten und nur kleine Außendecks hatten, auf denen sie frische Luft holen konnten. Dennoch übertraf die Ausstattung auch in der 3. Klasse, in der bislang grosse Schlafsäle anstatt Kabinen üblich waren, alle bisherigen Schiffe und die zweite Klasse entsprach ungefähr dem, was man von älteren Schiffen in der 1. Klasse erwarten konnte.
Technische Daten
Die Titanic wurde am 31. März 1909 auf Kiel gelegt. Mit der Baunummer 401 und der Registriernummer 131428 war sie das zweite Schiff auf der Werft von Harland & Wolff Ltd. in Belfast (Nordirland). Von dieser Firma wurde es für die White Star Line Company gebaut. Es war das zweite Schiff der von Bruce Ismay geplanten Olympic-Klasse. Ihr Schwesterschiff, die Olympic wurde 15 Wochen zuvor auf Kiel gelegt. Der Stapellauf der Titanic war am 31. Mai 1911. Als drittes und letztes Schiff dieser Klasse wurde die Britannic fertiggestellt, die ursprünglich Gigantic heißen sollte, aber dann wegen des Untergangs der Titanic umgetauft wurde. Die drei Schiffe waren Royal Mail Steamer (RMS), daher auch neben dem Zwecke der Passagierschifffahrt für den Transport von Post nach Übersee konzipiert.
Die Titanic war mit 269,04 Metern Länge, 28,19 Metern Breite, 56 Metern Höhe, 10,54 Metern Tiefgang, drei Propellern (Schiffsschrauben), 23 bis 24 Knoten Höchstgeschwindigkeit, 21 Knoten Reisegeschwindigkeit, 1.178 Plätzen in den Rettungsbooten, 3.560 Schwimmwesten und 39.380 Tonnen Eigengewicht oder 46.329 Bruttoregistertonnen Rauminhalt, beziehungsweise 53.147 Tonnen Wasserverdrängung das größte damalige Passagierschiff.
Die beiden Außenpropeller der Titanic wurden von dreistufigen Vierzylinder-Kolbendampfmaschinen (Dreifachexpansion) mit jeweils 15.000 Pferdestärken angetrieben. Der Abdampf dieser Maschinen wurde in eine Parsonsturbine geleitet, die den Propeller auf der Mittelwelle trieb. Diese leistete 16.000 PS. Die Titanic verbrauchte 620-640 Tonnen Kohle an einem Tag auf See.
Die vier Schornsteine der Titanic waren 24,54 bis 24,84 Meter hoch; einer der Schornsteine war allerdings eine Attrappe und diente hauptsächlich der Ästhetik, da Schiffe mit vier Schornsteinen bei Schiffsarchitekten, den damaligen Medien und den Schiffsreisenden sehr beliebt waren. Er wurde jedoch auch zur Belüftung der Kesselräume und als Abzugskanal für die Küchenräume benutzt.
Im Januar des Jahres 1911 wurden der Titanic die Funkbuchstaben "MGY" zugeteilt. Die Funktechnik war eine verhältnismäßig neue Kommunikationstechnik. Das neuartige Marconi-Funkgerät garantierte unabhängig von den atmosphärischen Bedingungen eine Reichweite von 350 Seemeilen und war damit mit Abstand das leistungsstärkste Funkgerät seiner Zeit. Die tatsächliche Reichweite betrug 400 Meilen, während in der Nacht oft sogar bis zu einer Entfernung von 2.000 Meilen empfangen und gesendet werden konnte.
Die Titanic galt zu ihrer Zeit als ein Wunder der Technik und wurde aufgrund ihrer 16 wasserdicht abschottbaren Abteilungen von der Presse und der Reederei als unsinkbar bezeichnet.
Die Titanic kostete vollständig ausgerüstet etwa 1,5 Millionen Pfund oder nach dem damaligen Wert der Währungen ungefähr 7,5 Millionen Dollar. Nach heutiger Kaufkraft entspräche dies in etwa 400 Millionen US-Dollar.
Die Rettungsboote
Da der Abstellplatz für Rettungsboote für das Deck der Passagiere der ersten Klasse reserviert sein sollte, war die Anzahl der verfügbaren Rettungsbootplätze nur für 1.178 Passagiere, ungefähr der Hälfte der Menschen an Bord, ausreichend. Es hätten daher nie alle Passagiere in den 20 Rettungsbooten Platz gefunden.
Dabei waren die Schiffseigner mit dieser Rettungsbootanzahl nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Das entsprechende Gesetz basierte jedoch nicht auf der Passagieranzahl, sondern auf der Tonnage des Schiffes. Das Gesetz war 1896 geschrieben worden und sollte die Rettungsbootanzahl für Schiffe mit bis zu 10.000 Tonnen regeln. Dies war damals das größte vorstellbare Gewicht für Passagierschiffe.
Zunächst wurde die Titanic für 64 Rettungsboote konzipiert, jedoch setzte sich Bruce Ismay, der Geschäftsführer der Reederei dafür ein, dass die Hälfte dieser Rettungsboote für bessere Sicht auf der Promenade der ersten Klasse entfernt werden sollte. Ein weiterer Designwechsel reduzierte die Anzahl der Rettungsboote auf 20. Es wurden jedoch rechnerisch mindestens 63 Boote für die Rettung von allen Passagieren benötigt, falls die Titanic mit voller Passagierkapazität gefahren wäre.
Die Titanic war für 3.300 Personen zuzüglich der benötigten Mannschaft zugelassen. Der vorhandene Spielraum wurde jedoch nicht voll ausgenutzt: In der ersten Klasse fanden 750 Personen, in der zweiten Klasse 550 Personen und in der dritten Klasse 1.100 Personen Platz. Schlafplätze gab es also für 2.400 Personen. Obwohl 2.200 Personen auf der Jungfernfahrt der Titanic mitfuhren, war sie nur zu 55 Prozent der vorhandenen Passagierkapazität ausgelastet. Den restlichen Anteil machte die Crew aus.
Auch Fracht wurde mit auf die Jungfernfahrt genommen. Firmen konnten ihre Waren auf diesem Wege schnell und vermeintlich sicher nach Übersee transportieren. Unter den Waren befanden sich Maschinenteile, Elektronikgeräte, Lebensmittel, Seidenwaren, Kleidungsstücke, Spirituosen und viele weitere Waren, die in Nordamerika verkauft werden sollten.
Die Jungfernfahrt
Die Titanic begann ihre Jungfernfahrt von Southampton nach New York am 10. April 1912 unter ihrem Kapitän Edward John Smith. Die Jungfernfahrt der Titanic hätte seine letzte Reise als Kapitän vor seiner Pensionierung sein sollen. Die Titanic fuhr vom Hafen Southamptons zunächst nach Cherbourg in Frankreich und dann über Queenstown in Irland über die für Passagierschiffe traditionelle Nordatlantikroute in Richtung New York.
Das Schiff wurde kurz nach 12 Uhr von seinem Liegeplatz im Hafen Southamptons gezogen. Als sie an dem Schiff New York vorbeifuhr, wurde das von der Titanic verdrängte Wasser unter die beiden Schiffe gedrückt. Die Halteleinen der New York rissen und die New York trieb langsam auf die Titanic zu. Der Zusammenstoß wurde nur knapp verhindert, der Vorfall verzögerte die Abfahrt der Titanic jedoch um eine Stunde.
Während der Fahrt bestand für die erste Klasse ein großer Teil des Freizeitangebotes aus Sportaktivitäten wie der Squashhalle, dem an Bord vorhandenen Schwimmbad, dem Gymnastikraum oder Entspannungsangeboten wie die Rauchzimmer, Bibliotheken, Cafés und Lounges. Die zweite und dritte Klasse hatte weniger Möglichkeiten. Es gab nur einen Aufenthaltsraum, einen Raum für Ballspiele und einen Rauchsalon, den die Passagiere der dritten Klasse betreten durften. Auch die Aktivitäten der Passagiere zweiter Klasse waren begrenzt. Viele Passagiere dieser Klassen verbrachten ihren Tag auf See auf den kleinen Decks oder in einem dieser Gemeinschaftsräume.
Die Jungfernfahrt sollte das Prestige der Schiffe der White Star Line steigern, auch das der noch im Bau befindlichen Britannic. Daher waren, besonders für die erste Klasse, große Bälle und Galen geplant, die Speisemenüs stark auf den „Geschmack“ der wohlhabenden Passagiere der ersten Klasse zugeschnitten. Doch auch für die Reisenden der unteren Klassen sollte die Fahrt vergleichsweise angenehm gestaltet werden, da viele Reisende der zweiten und dritten Klasse in Nordamerika eine neue Bleibe finden oder ein neues Leben beginnen wollten.
Der Untergang des Schiffes
Die Titanic sank um 2:20 Uhr des folgenden Morgens auf der ungefähren Position unbenannte Parameter 1:41_46_N_50_14_W, 2:41° 46' N, 50° 14' W . Sie riss 1.496 der 2.207 Passagiere und Besatzungsmitgliedern mit in den Tod, darunter bekannte zeitgenössische Persönlichkeiten wie Benjamin Guggenheim, Isidore Strauss, John Jacob Astor IV, Jaques Futrelle und Charles Hays.
Bei der Evakuierung galt zwar offiziell der Grundsatz „Frauen und Kinder zuerst“. Doch meist kam es darauf an, auf welcher Seite des Schiffes man sich befand. Von unterschiedlichen Offizieren, die Boote besetzten, wurden verschiedene Praktiken angewendet. Der Zweite Offizier Lightoller auf der Backbordseite hielt sich sehr strikt an den Befehl. Manche Mütter hatten laut Augenzeugenberichten Mühe, ihre 13-jährigen Söhne zu retten, da dieser Offizier diese bereits als Männer ansah. Auf der Steuerbordseite hingegen kam es laut anderen Zeugen dazu, dass ein Boot mit sieben Heizern und fünf Passagieren besetzt wurde während in anderen Booten wohlhabende Passagiere der ersten Klasse Vorrang hatten.
Zudem besetzten am Anfang einige Offiziere der Titanic die Rettungsboote nicht komplett. Statt der teilweise möglichen 65 Passagiere wurden viele Boote nur zur Hälfte besetzt, eines sogar nur mit 12 bei möglichen 40 Passagieren. Man befürchtete zunächst, dass die Boote zu schwach sein könnten. Als jedoch offensichtlich wurde, dass das Schiff nicht mehr zu retten war, brach Panik unter Offizieren und Passagieren aus. Als das Schiff immer stärker zu sinken begann, wurden viele Boote mit über 70 Menschen überbesetzt.
In der Eile der Evakuierung konnten die Notrettungsboote mit den Bezeichnungen A und B nicht zur Besetzung vorbereitet werden. Zwei Offiziere versuchten erst im letzten Moment, das Notboot B freizumachen, doch es fiel mit dem Kiel nach oben in das Wasser und diente lediglich einigen später ins Meer Gespülten, darunter dem Offizier Lightoller, als rettendes Floß.
Auf Backbord wurden die Rettungsboote mit Frauen und Kindern besetzt. Auf Steuerbord war Männern der Zutritt zu Rettungsbooten gewährt, sobald keine Frauen mehr in der Gegend waren. Daher wurden mehr Menschen auf der Steuerbord-Seite gerettet.
Das letzte Rettungsboot Notboot D wurde 2:05 Uhr ausgesetzt. 2:17 Uhr wurde das letzte Funksignal gesendet und um 2:18 Uhr stürzte der vordere Schornstein der Titanic nach vorne um und erschlug einige Menschen im Wasser. Wenige Momente später fiel schließlich die Beleuchtung aus, die 34 Techniker bis zu diesem Zeitpunkt aufrecht hielten.
Die Titanic brach kurz darauf in zwei Teile, der Bugteil ging unspektakulär unter, während sich das Heckteil senkrecht auf das Wasser stellte und mit einer gewaltigen Wasserverdrängung versank. Die Wrackteile liegen in 3.821 m Tiefe auf dem Meeresgrund.
Nachdem die Titanic um 2:20 Uhr unterging, mussten die geretteten Menschen in den Booten noch ungefähr zwei Stunden warten. Die Nacht des Untergangs war sehr kalt. Es herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt. Viele Menschen starben nicht während des Unterganges auf dem Schiff, sondern erst danach an Unterkühlung und trieben während der Ankunft der Carpathia der britischen Cunard Line und ihrem Kaptitän Arthur Rostron um 4:10 Uhr morgens leblos im Wasser. Nur 711 Menschen konnten laut dem Untersuchungsbericht lebend geborgen werden, darunter auch Bruce Ismay, der im letzten Rettungsboot gerettet worden war.
Als am nächsten Morgen die Medien über die Katastrophe berichteten, wurde diesen von der White Star Line geschönte Zahlen übermittelt.
Konsequenzen
Als am 24. April 1912 die „Olympic“ aus Southampton auslaufen sollte, streikten die Heizer, da sie nicht mehr auf einem Schiff arbeiten wollten, das nicht genug Rettungsboote mitführte. Die Reise der Olympic wurde abgesagt.
Der Schock, den der Untergang der Titanic auslöste, führte am 12. November 1913 zur Ersten internationale Konferenz über die Sicherheit des Lebens auf dem Meere ("First International Conference on the Safety of Life at Sea", SOLAS) in London.
Die Schuldfrage
In den direkt auf das Unglück folgenden Untersuchungen vom 19. April 1912 bis zum 25. Mai 1912 wurden von einem Komitee des amerikanischen Senates mehr als 82 Zeugen zu der Katastrophe befragt. Stanley Lord, Kapitän der SS Californian, die um Hilfe angerufen war, wurde beschuldigt, nicht schnell genug gehandelt zu haben. Er wurde von der britischen Untersuchungskommission, welche vom 2. Mai 1912 bis zum 3. Juli 1912 tagte, ebenfalls wegen unterlassener Hilfeleistung verantwortlich gemacht.
Jedoch wurde ebenfalls festgestellt, dass die Titanic auch erst sehr spät über Funk einen Hilferuf abgesetzt hatte, da man sich zunächst in Sicherheit wog, dass das Schiff gar nicht sinken könne. Dem Kapitän der Titanic wurde posthum vorgeworfen, bei unzureichender Sicht und bekannter Gefahr durch Eisberge, ein zu hohes Tempo gefahren zu sein.
Bei nachfolgenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass das Schiff zu schnell durch gefährliches Gewässer gefahren war, dass in den Rettungsbooten nur Platz für etwa die Hälfte der Passagiere und Mannschaften war und dass die SS Californian, die sich in der Nähe des Unglücksortes befand, nicht zu Hilfe kommen konnte, weil ihr Bordfunker dienstfrei hatte und Schlafen gegangen war. Diese Erkenntnisse führten zu einer großen Liste an neuen Vorschriften. Seit dem Unglück muss zum Beispiel für jede Person auf dem Schiff ein Platz im Rettungsboot vorhanden sein und das Einsteigen in die Rettungsboote vor der Abfahrt geübt werden. Weiterhin wurde auf See eine rund um die Uhr besetzte Funkwache eingeführt und eine internationale Eispatrouille eingerichtet.
Neuere Erkenntnisse und Entwicklungen
Das Wrack der Titanic wurde am 1. September 1985 von Jean-Louis Michel und Robert Ballard in 3.803 m Tiefe (dort beträgt der Wasserdruck etwa das 370-fache des normalen atmosphärischen Drucks) auf unbenannte Parameter 1:41_43_55_N_49_56_45_W, 2:41° 43' 55" N, 49° 56' 45" W , ungefähr 13,5 Meilen ostsüdöstlich ihrer zuletzt gefunkten Position, mit Hilfe eines Alvin-Mini-U-Bootes entdeckt.
Drei große Schiffsteile (Bugteil, ein Mittelteil von etwa 20 Metern Länge und Heckteil) sind auf dem Meeresboden von einem Trümmerfeld umgeben. Zwischen Bug- und Heckteil liegen auf einer Länge von rund 600 Meter lediglich Trümmer. Der Bug ist, mit Ausnahme der Bruchstelle, fast unbeschädigt, während das Heck bei dem Aufprall auf dem Meeresboden total zerstört wurde. Die imposanten Kronleuchter in den großen Hallen der ersten Klasse haben den Untergang fast unversehrt überstanden, wie auch Geschirr, Holzvertäfelungen und Spiegel. Untersuchungen des Wracks ergaben, dass das durch den Eisberg verursachte Leck eine Gesamtfläche von etwa 10 Quadratmetern besaß.
Vor Gericht wird bis heute über die Rechte an den Wrackteilen gestritten. Einige von der Titanic geborgene Stücke sind im Seefahrtsmuseum in Greenwich, England ausgestellt, einige Gegenstände sind in Frankreich konserviert. Insgesamt wurden an die 6.500 Artefakte von der Titanic geborgen.
Neuere werkstoffkundliche Untersuchungen an geborgenem Stahl der Titanic zeigten eine bei der zum Kollisionszeitpunkt herrschenden Temperatur sehr geringe Zähigkeit. Diese Sprödigkeit des Materials führte zu einem Ausmaß des Schadens, das mit heutigen Werkstoffen nicht eingetreten wäre. (vgl. [1])
Die Werkstofftheorie wird allerdings von verschiedener Seite angezweifelt. Bilder des Baus der Titanic und der Olympic zeigen Stahlplatten davor, die wohl für das eine wie für das andere Schiff verwendet wurden. Die Olympic wurde erst in den 1930er Jahren verschrottet und hat verschiedene Kollisionen überstanden. Zudem wurde damals weltweit im Schiffbau überall etwa der selbe Stahl verbaut und einige dieser Schiffe schwimmen immer noch. Spektakulärstes Beispiel dazu ist der 1916 in Newcastle gebaute russische Eisbrecher "Krasin", der noch immer uneingeschränkt seetüchtig ist, Eisbrechen inklusive. Die Veränderungen im Stahl der Titanic können sich deshalb auch durch die speziellen Bedingungen in der Tiefsee ergeben haben.
Der Ingenieur Robert Essenhigh von der Ohio State University ist nach Untersuchungen im Jahre 2004 der Meinung, dass wegen eines Schwelbrandes in einem Kohlebunker die Kohle schneller als üblich aus dem Bunker in die Kessel geschaufelt wurde, um an die brennende Kohle heranzukommen. Das Schiff sei deshalb mit überhöhter Geschwindigkeit im Eisberggebiet gefahren und ein rechtzeitiges Abbremsen unmöglich gewesen. (siehe Weblinks)
Siehe auch: Katastrophen der Seefahrt, Olympic, Britannic
Die Titanic in Literatur, Film und Kunst
Viele Romane sind nach der Geschichte der Titanic geschrieben worden. Der zeitgenössische Maler Willy Stöwer malte den Untergang.
Deutsche Literatur
- Lawrence Beesley: Titanic, Wie ich den Untergang überlebte, Goldmann Verlag, ISBN 3-442-15004-3
- Robert D. Ballard & Rick Archbold: Das Geheimnis der Titanic, Ullsein Verlag, ISBN 3-550-07653-3
- Donald Lynch & Ken Marschall: Titanic Königin der Meere, Heyne Verlag, ISBN 3-453-05930-1
- Tom McCluski: Die Titanic Im Detail, Bechtermünz Verlag, ISBN 3-48289-5335-2
- John P.Eaton & Charles A.Hass: Titanic Triumph und Tragödie, Heyne Verlag, ISBN 3-453-12890-7
- Susanne Störmer: Titanic Mythos und Wirklichkeit, Henschel Verlag, ISBN 3-89487-289-6
- Wyn Craig Wade: Titanic Das Ende eines Traums, Stalling Verlag, ISBN 3-7979-1530-6
- Walter Lord: Die TitanicKatastrophe, Heyne Verlag, ISBN 3-453-05909-3
Englische Literatur
- Tom McCluski & Michael Sharpe: Titanic & Her Sisters Olympic & Britannic, PRC Publishing Ltd, ISBN 0-68107-612-7
- David F. Hutchings: RMS Titanic A Modern Legend, Waterfront Publications, ISBN 0-946184-29-1
Verfilmungen
Die heute bekannteste Verfilmung ist der Film Titanic von 1997 unter Regie von James Cameron mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet in den Hauptrollen. (IMDb: [2]) Andere Verfilmungen sind:
- Saved From the Titanic (1912), Dorothy Gibson, eine Überlebende des Untergangs, spielte die Hauptrolle – IMDb: [3]
- In Nacht und Eis (1912)
- Atlantic (1929), erster Tonfilm der auf den Untergang der Titanic zurückgeht und der erste deutschsprachige Tonfilm überhaupt (englische, deutsche und französische Fassung) – IMDb: [4]
- Titanic - Propagandafilm (1943) – IMDb: [5]
- Titanic (1953) – IMDb: [6]
- Die letzte Nacht der Titanic (1958) – IMDb: [7]
- S.O.S. Titanic, Fernsehfilm (1979) – IMDb: [8]
- Hebt die Titanic (1980) – IMDb: [9]
- Titanic (TV), Fernseh-Zweiteiler (1996) – IMDb: [10]
Die Geschichte der Titanic wurde auch in einem Broadway-Musical wiedergegeben, das von 1997 bis 2000 lief. In den Jahren 2000 und 2001 wurde das Musical in den Niederlanden aufgeführt und 2002–2003 lief es in Deutschland in der Neuen Flora in Hamburg.
Weblinks
- Offizielle Seite der Titanic Historical Society, Inc.
- Offizielles Archiv für Titanic-Arktefakte
- "Titanica.de" Eine Tauchfahrt zur Titanic in Wort und Bild. Viele Infos zum Thema "Titanic"
- Der SPIEGEL-Online zu den Theorien von Robert Essenhigh