Abitur

höchster deutscher Schulabschluss
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Das Abitur (v.lat.: abire weggehen), die Reifeprüfung, in der Schweiz und Österreich auch Matura, ist der höchste in Deutschland erreichbare Schulabschluss. Er ist gleichbedeutend mit der allgemeinen Hochschulreife. Das Fachabitur ist eine fachgebundene Hochschulreife.

Wege zum Abitur

Allgemeinbildende Schulen

Gymnasium und Gesamtschule bereiten mit ihrer Oberstufe (Sekundarstufe II) auf das Abitur vor, das in Deutschland regelmäßig nach dreizehnjähriger Schulzeit abgelegt wird (zehn Jahre in Primarstufe und Sekundarstufe I, drei Jahre in Sekundarstufe II; zu den verschiedenen Schultypen und -laufbahnen siehe Schule).

In der DDR wurde die Hochschulreife bereits nach zwölf Jahren erreicht. Sachsen und Thüringen haben die zwölfjährige Schulzeit beibehalten. Dieser Präzedenzfall sowie der Vergleich mit der fast durchweg kürzeren Schulzeit in anderen Ländern und die Finanznot der Bundesländer haben einen bundesweiten Trend zur Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre ausgelöst. Außer Sachsen und Thüringen gibt es heute (2004) eine zwölfjährige Schulzeit im Saarland (seit ??), demnächst auch in Baden-Württemberg und Niedersachsen (in Umsetzung), sowie in Hessen und Mecklenburg-Vorpommern (geplant). In Rheinland-Pfalz gibt es eine zwölfeinhalbjährige Schulzeit (Mainzer Studienstufe). Optional kann das Abitur in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz an ausgewählten Schulen auch nach zwölf Jahren abgelegt werden.

Berufliche Schulen

In Deutschland kann das Abitur ebenfalls an vielen berufsbildenden Schulen (in Nordrhein-Westfalen Berufskollegs genannt) erworben werden, zum Teil in Verbindung mit einer Berufsausbildung. Andere Ausbildungsgänge führen zur fachbezogenen Hochschulreife (Fachabitur).

In der Schweiz kann man bei vielen Berufsschulen nach dem Lehrabschluss auch zusätzlich das Abitur erlangen (Berufsabitur).

Privatschulen

An Waldorfschulen legt man die Abiturprüfung nach 14 Jahren ab, dort hat man allerdings zugleich auch eine Berufsqualifikation erreicht. Lange Zeit hatten Waldorfschulen kein Prüfungsrecht und haben lediglich auf externe Prüfungen vorbereitet - wie ist der aktuelle Stand ?

Zweiter Bildungsweg

Eine weitere Möglichkeit der Erlangung des Abiturs besteht für Erwachsene im Besuch einer Schule des Zweiten Bildungswegs: Abendgymnasien und Kollegs sind Schulen des Zweiten Bildungswegs. An einigen Standorten bieten auch Volkshochschulen in Abendkursen entsprechende Angebote.

In der Schweiz gibt es die Maturitätsschule für Erwachsene.

Ablauf des Abiturs

Deutschlandweite Regelungen

Aufgrund der Kulturhoheit der Bundesländer ist das Abitur, wie alle anderen Aspekte des Schullebens durch Landesrecht geregelt. Jedoch wird das Abitur bundesweit als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt. Um diese gegenseitige Anerkennung zu ermöglichen, hat die Kultusministerkonferenz den Ablauf des Abiturs durch eine Rahmenvereinbarung geregelt; lediglich Details sind von Land zu Land unterschiedlich ausgestaltet.

Ins Abiturzeugnis und in die zusammenfassende Durchschnittsnote gehen die Leistungen aus der eigentlichen Abiturprüfung mit einem Gewicht von weniger als 1/3 ein. Zum überwiegenden Anteil von 2/3 ergibt sich die Abiturnote aus drei Halbjahreszeugnissen aus den beiden letzten Schuljahren (sogenannte Qualifizierungsphase oder Kollegstufe; eingebracht werden zwei Zeugnisse aus dem vorletzten Schuljahr und das erste Halbjahreszeugnis aus dem letzten Schuljahr). Die Leistungen aus dem zweiten, verkürzten Halbjahr des letzten Schuljahres tragen mit einem Anteil von ?? zum "Abiturbereich" bei, wodurch sich der Anteil der eigentlichen Prüfung an der Durchschnittsnote von 1/3 auf ?? reduziert.

Da das Abitur somit als überwiegend ausbildungsbegleitende Prüfung angelegt ist, regeln die Vereinbarungen und Verordnungen über das Abitur zugleich auch den gesamten Unterricht in der Sekundarstufe II.

Verlauf des Abiturs in den Bundesländern:

Siehe auch: Abituria.