Hyänen | ||||||||||||
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Tüpfelhyäne Tüpfelhyäne | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Unterfamilien | ||||||||||||
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Hyänen sind eine Familie der Raubtiere. Trotz ihrer oberflächlichen Ähnlichkeit mit Hunden sind sie in Wahrheit Katzenartige Raubtiere, die wahrscheinlich von Schleichkatzen abstammen. Heute sind Hyänen in Afrika sowie in Süd- und Westasien verbreitet.
Lebensweise
Die Hyänen sind allgemein als Aasfresser bekannt und haben keinen sonderlich guten Ruf. So beschrieb der Zoologe Alfred Brehm im 19. Jahrhundert die Hyänen als dumm, böswillig und feige, und schrieb des Weiteren: "Unter sämmtlichen Raubthieren ist sie unzweifelhaft die mißgestaltetste, garstigste Erscheinung; zu dieser aber kommen nun noch die geistigen Eigenschaften, um das Tier verhaßt zu machen." Solche Charakterisierungen waren für damalige Beschreibungen typisch und geben nur wenig Aufschluss über die tatsächlichen Eigenschaften der Hyänen.
Nach heutigen Erkenntnissen kann man kaum etwas Allgemeingültiges über die Lebensweise der Hyänen sagen. Während die Streifenhyäne und die Schabrackenhyäne oder Braune Hyäne tatsächlich in erster Linie Aasfresser sind, betätigt sich die Tüpfelhyäne auch als aktiver Jäger, und der Erdwolf weicht in seiner Lebensweise als Termitenfresser vollkommen ab.
Anatomie
Kennzeichnend für alle Hyänen ist, dass ihre Vorderbeine deutlich länger als die Hinterbeine sind. Die Klauen sind nicht zurückziehbar. Die Weibchen haben eine unter Säugetieren einmalige Ausprägung der äußeren Geschlechtsorgane: Ihre Klitoris ist von sackartigen Beuteln umgeben, die wie der Hodensack des Männchens aussehen und die Geschlechter selbst bei näherer Betrachtung kaum unterscheidbar machen. Früher führte diese anatomische Besonderheit zu der Annahme, dass Hyänen Hermaphroditen seien, was aber definitiv unwahr ist.
Fossile Hyänen
Hyänen sind eine alte Gruppe, von der weit mehr fossile als rezente Formen bekannt sind. Als älteste Hyäne gilt Protictitherium aus dem Miozän, obwohl sie äußerlich noch wie eine Schleichkatze aussah und ein baumbewohnendes Tier war. Später war die Gattung Plioviverrops auch in Europa verbreitet. Es handelt sich um immer noch sehr kleine Hyänen, die auf Insektennahrung spezialisiert waren. Es ist anzunehmen, dass sich die beiden Linien der Erdwölfe und der Eigentlichen Hyänen schon in dieser Zeit aufspalteten.
Hiernach wurden Hyänen allmählich größer. Am Ende des Miozäns war die schakalähnliche Gattung Ictitherium weit über Europa verbreitet. Es gab große Aasfresser (Adcrocuta), räuberische Hyänen (Lycyaena und Hyaenictis) und eine Gattung, die sogar nach Nordamerika gelangte (Chasmaporthetes). Wahrscheinlich durch die Konkurrenz der erfolgreichen Hunde starben die meisten Hyänengattungen im Pliozän aus, aber Tüpfel- und Streifenhyänen waren noch im Pleistozän in Europa verbreitet und dürften während der Eiszeit den europäischen Menschen begegnet sein.
Systematik
- Unterfamilie Hyaeninae
- Streifenhyäne (Hyaena hyaena)
- Schabrackenhyäne (Hyaena brunnea)
- Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta)
- Unterfamilie Protelinae
- Erdwolf (Proteles cristatus)
Siehe auch: Ausgestorbene Tierarten Europas