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Die Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 war der größte militärische Sieg Ottos des Großen gegen die ungarischen Heere, die zuvor ganz Europa in Angst und Schrecken versetzten.
Schlacht auf dem Lechfeld | |
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Konflikt | Bekämpfung der Ungarn |
Datum | 10. August, 955 |
Ort | Lechfeld |
Ergebnis | Fränkischer Sieg |
Kriegsparteien | |
Franken/Sachsen | Ungarn |
Anführer | |
Otto I. | Horca Bulcsu u.a. |
Truppenstärke | |
unbekannt | unbekannt |
Gefallene | |
unbekannt | unbekannt |
Im Sommer 955 hatten die Ungarn in einer Reaktion auf die sich zuspitzenden Slawenkämpfe eine Invasion begonnen und belagerten die Stadt Augsburg, an deren Südseite sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Bis zum 10. August, 955, dem Tag des Heiligen Laurentius hatte Otto I. ein Heer aus Sachsen, Franken, Schwaben und Bayern formiert und legte ein Gelübde ab, zu Ehren des Tagesheiligen ein Bistum in Merseburg zu errichten, wenn man die Schlacht siegreich betände. Der Ausgang der Schlacht war lange ungewiss, denn die Ungarn hatten, informiert durch Berthold von Reisenburg, das Heer unbemerkt umfasst und begannen es von hinten aufzurollen. Es gelang Konrad dem Roten diese ernste Lage zu meistern, wobei er den Tod fand. Otto I. ergriff selbst die heilige Lanze und soll "zugleich die Aufgabe des tapfersten Kriegers und des trefflichsten Feldherrn erfüllend" (Widukind, III, 46) auf die Feinde eingestürmt sein. Das ungarische Hauptheer wurde in die Flucht geschlagen und das auf dem Lechfeld befindliche Lager eingenommen.
Aufgrund ihrer großen Beweglichkeit konnten viele Ungarn zunächst Richtung Osten fliehen. Erst ein zweites Gefecht am 12. August an der Amper- oder Isarlinie führte zur Vernichtung des Heeres. Drei Führer der Ungarn wurden gefangen genommen und später gehenkt. Für die lateinische Welt bedeutete dieser Abwehrerfolg das definitive Ende der ungarischen Raubzüge. Für die nomadisierenden Ungarn selbst bedeutete es den Anstoß zur Seßhaftigkeit überzugehen.
Wie schon nach Heinrichs I. Ungarnsieg in der Schlacht bei Riade im Jahre 933 lässt Widukind den König vom Heer wie einen römischen Heerkaiser zum "Vater des Vaterlandes und Imperator" ausrufen.