Indianer Nordamerikas

Die UNWGIP (United Nations Working Group on Indigenous Peoples) definiert den Begriff indigene Völker durch ihre

Historische Kontinuität der Urbevölkerung bis heute
Selbstidentifikation
Nicht-Dominanz
Unterschied in Sprache, Kultur, Lebensraum zu den dominanten Völkern

Eine nordamerikanische Eigenart ist, dass die Zugehörigkeit eines Volkes zu einer Sprachgruppe nichts über die kulturelle Verwandtschaft dieses Volkes zu anderen Völkern der gleichen Sprachgruppe oder über räumliche Nähe der Völker aussagt.

Eine weitere mögliche Unterscheidungsart der einzelnen Stämme ist die politische Gliederung: So gibt es zum einen republikanisch organisierte Stämme (Ältestenrat, Stammesrat, Ratsfeuer, Irokesen) und monarchisch organisierte Stämme (Wampanoag, Powhatan). Das Oberhaupt eines Stammes trägt den Titel Häuptling. Im englisch beeinflussten Bereich den Titel Chief. Stämme unter französischem Einfluss hatten den Titel Sachem, die Spanier den Titel Kazike.

Die erste Besiedlung Nordamerikas erfolgte nach heutigem Stand etwa 36.000 bis 32.000 v. Chr..

Die Inuit sind relativ spät in Nordamerika angekommen und werden nicht zu den Indianern gezählt.

Sprachgruppen

Man unterscheidet bei den nordamerikanischen Ureinwohnern eine Reihe verschiedener Sprachgruppen. Dabei weichen die wissenschaftlichen Abgrenzungen der Sprachen und Sprachgruppen voneinander z.T. erheblich ab.

Inuit, in Alaska, Nordkanada (Nunavut), Grönland
Athapasken (Na-Dene-Sprachen - als einzige indianische Sprachgruppe gibt es Anzeichen für genetische Beziehungen zu den asiatischen Sino-Tibetischen Sprachen. Die Na-Dene-Sprachgruppe wird daher von einigen Wissenschaftlern nicht als Amerindisch (Indianersprache) bezeichnet.
- Apache (Apatschen)
- Chilcotin
- Chipewyan
- Dogrib
- Haida (300 Sprecher)
- Hoopa
- Kawchottine
- Kutchin
- Lipan
- Navaho (Navajo, Diné)
- Sarcee
- Tahltan
- Takulli (Carriers)
- Tanaina
- Tlingit (2.000 Sprecher)
- Tsattine
- Yellow Knives

Algonkin-Sprachen
- Cree (und das Michif der Métis)
- Ojibwa (Chippewa)
- Shawnee
- Abenaki, Kanada (Québec und Neu-Braunschweig) und USA (Maine, Vermont, New Hampshire)
- Micmac, im Osten Kanadas und dem US-Bundesstaat Maine
- Arapaho
  - Gros Ventre
- Blackfeet (Siksika)
- Cheyenne
Salish-Sprachen
Wakash
Muskogee-Sprachen
- östliche Gruppe:
  - Alabama (Sprache), Texas, in Oklahoma ausgestorben
  - Koasati
  - Muskogee (Dialekte: Seminolische Sprache, Creek), in Alabama, Florida und Oklahoma
  - Mikasuki
- westliche Gruppe:
  - Choctaw
  - Chickasaw
Tunica
Coahuilteca
Sioux-Sprachen
- Mandan
- Iowa
- Sioux
  - Dakota
  - Lakota
- Crow (Absaroka)
Irokesische Sprachen
- Mitglieder des Irokesenbundes:
  - Mohawk
  - Oneida
  - Onondaga
  - Cayuga
  - Seneca (Volk)
  - Tuscarora (ab ca. 1722 im Irokesenbund)
- Huronen
- Wenro
- Tionontati (Tobacco)
- Neutrals
- Erie
- Susquehannock
- Cherokee
Caddo-Sprachen
- Pawnee
- Wichita
- Kitsai (ausgestorben)
- Adai (ausgestorben)
- Caddo
Hoka
Chumash
Penuti
Zuni
Kiowa-Tano
- Kiowa
- Tiwa
Uto-aztekische Sprachen
- Bannock
- Hopi
- Shoshone
  - Comanchen
- Ute
- Paiute
- Azteken
- Cahita
- Tarahumara
- Huichol
- Papago
- Pima
Keres
Arawak (Aruak)
- Timucua
Oto-Mangue

Siehe auch: Nord- und mesoamerikanische Sprachen

Kulturelle Gruppen

Versuch einer kulturellen Zuordnung:

Eine Sonderrolle spielen die Métis, Nachfahren vorwiegend französischer Einwanderer und indigener Frauen, die in Kanada als indigenes Volk anerkannt sind. Sie sprechen z.T. Französisch, z.T. Michif, eine dem Cree verwandte Sprache.

Heutige Situation

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