MOST-Bus

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Der MOST-Bus (Media Oriented Systems Transport) gehört zu den Feldbussen.

Es handelt sich dabei um ein serielles Bussystem zur Übertragung von Audio- und Video-, Sprach- und Datensignalen über Lichtwellenleiter. MOST wird für Multimediaanwendungen im Auto verwendet und basiert auf synchroner Datenkommunikation.

Grundlagen der Kommunikation

MOST beinhaltet laut Spezifikation nicht nur die Definition des Physical Layers und des Data Link Layers. MOST deckt alle sieben Schichten des ISO/OSI-Referenzmodells der Datenkommnunikation ab. Einheitliche Schnittstellen vereinfachen die Implementierung des MOST-Protokolls in Multimediageräte.

Für den Anwendungsentwickler stellt sich MOST in erster Linie als eine Protokolldefinition dar. Diese bietet dem Anwender eine einheitliche Schnittstelle (Application Programmer Interface - API) um die Gerätefunktionalität benutzen zu können.

Die Kommunikationsfunktionalität wird von den MOST-System-Services erbracht: Low-Level-System-Services, Basic-Layer-System-Services und Application-Socket. Die Low-Level-System-Services (Schicht-2-Dienste) sind in einem MOST-Transceiver implementiert und setzen auf dem Physical Layer auf. Zwischen dem MOST-Transceiver und der API (Schicht 7) wickeln die MOST NetServices, bestehend aus den Basic-Layer-System-Services (Schicht 3,4,5) und dem Application-Socket (Schicht 6), das MOST-Protokoll ab.

MOST-Netzwerke

Ein MOST-Netzwerk, meistens als Ring ausgeführt, kann bis zu 64 MOST-Geräte umfassen. Sowohl die Eingliederung als auch das Entfernen eines MOST-Gerätes verursacht aufgrund der Plug&Play-Funktionalität keinen großen Aufwand. Bei entsprechenden topologischen Verhältnissen können auch Sterne aufgebaut werden - bei sicherheitskritischen Anwendungen kommen Doppelringe zum Einsatz.

In einem MOST-Netzwerk übernimmt ein MOST-Gerät die Rolle eines Timing-Masters, der kontinuierlich MOST-Frames in den Ring einspeist. Die zu Beginn der Übertragung eines MOST-Frames versendete Präambel dient den Timing-Slaves zur Synchronisation. Über die der synchronen Übertragung zugrunde gelegten Biphasen-Codierung können sich die Timing-Slaves ständig nachsynchronisieren. Insgesamt steht der Übertragung von Streaming-Daten (synchrone Datenübertragung) und von Paketdaten (asynchrone Datenübertragung) eine Bandbreite von circa 23 MBaud zur Verfügung. Diese ist in 60 physikalische Kanäle gegliedert, die vom Anwender selektiert und konfiguriert werden können. Zur Allokation (und Deallokation) der physikalischen Kanäle stellt MOST zahlreiche Dienste und Mechanismen zur Verfügung.

MOST unterstützt bis zu 15 unkomprimierte Stereo-Audio-Kanäle in CD-Qualität oder bis zu 15 MPEG1-Kanäle zur Audio-Video-Übertragung. Die Übertragung von hochauflösenden, unkomprimierten Videodatenströmen ist mit MOST allerdings noch nicht möglich. Gleichzeitig bietet MOST einen Kanal zur Übertragung von Kontrollbotschaften. Dazu steht bei einer Systemfrequenz von 44,1 kHz eine Bandbreite von 705,6 kbit/s zur Verfügung - oder mit anderen Worten: pro Sekunde können 2670 Kontrollbotschaften übertragen werden. Mit Hilfe der Kontrollbotschaften können MOST-Geräte sowie die synchrone bzw. asynchrone Datenübertragung konfiguriert werden.

Natürlich können über den Kontrollkanal auch Nutzdaten übertragen werden. Aufgrund des Protokolloverheads (bei segmentierter Übertragung sind 11 von 32 Bytes für die Applikation nutzbar) und der Einschränkung, dass ein MOST-Knoten nur 1/3 der Kontrollkanal-Bandbreite beanspruchen kann, ist die effektive Datenrate mit ca. 10 kByte/s sehr gering! Auch diese geringe Datenrate setzt voraus, dass der HOST-Controller die max. mögliche Anzahl an Kontrollnachrichtigen (2670/3 = 890 Msg./s) auch schnell genug bearbeiten kann.

MOST Cooperation

Durch die MOST Cooperation, die 1998 gegründet wurde, ist die MOST-Technologie zum Standard für gegenwärtige und zukünftige Anforderungen in der Multimedia-Vernetzung im Kfz geworden.

http://www.mostcooperation.com/