Wappen | Lage |
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Link zum Stadtwappen | Lage von Hollabrunn |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niederösterreich |
Bezirk: | Hollabrunn |
Fläche: | 152,38 km² |
Einwohner: | 10.685 (2001) |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner/km² |
Höhe: | 236 m ü. NN |
Postleitzahl: | 2020 |
Vorwahl: | 02952 |
Geografische Lage: | 48° 38' n. Br. 16° 12' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | HL
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Amtliche Gemeindekennzahl: | 31022 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 21 Katastralgemeinden |
Adresse der Stadtverwaltung: | Hauptplatz 1 2020 Hollabrunn |
Website: | hollabrunn.gv.at |
E-Mail-Adresse: | stadtgemeinde@hollabrunn.noe.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Mag. Helmut Wunderl (ÖVP) |
Hollabrunn ist die Bezirkshauptstadt des politischen Bezirkes Hollabrunn im westlichen Weinviertel in Niederösterreich. Der Name der Stadt ("Holerbrunen") leitet sich von Holler (Holunder) und Brunnen ab.
Geografie
Hollabrunn liegt Die Stadt liegt unmittelbar westlich des Ernstbrunner Waldes im Tal des Göllersbach im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 152,3 Quadratkilometer. 32,07 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Die Großgemeinde Hollabrunn besteht aus 21 Katastralgemeiden. Dies sind Aspersdorf, Breitenwaida, Dietersdorf, Eggendorf im Thale, Enzersdorf im Thale, Groß, Hollabrunn, Kleedorf, Kleinkadolz, Kleinstelzendorf, Kleinstetteldorf, Magersdorf, Mariathal, Oberfellabrunn, Puch, Raschala, Sonnberg, Suttenbrunn, Weyerburg, Wieselsfeld, Wolfsbrunn.
Geschichte
Die Stadt und ihr Umland sind bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt. Die erste schriftliche Erwähnung von Hollabrunn erfolgte in einer Schenkungsurkunde des Jahres 1135, in der Markgraf Diepold einem bayrischen Kloster eine Schenkung von "sieben Grundholden und drei Weingärten" machte. In diesem Dokument wird auch ein Wilvolvisdorf bei Hollabrunn erwähnt. Man nimmt an, dass es sich dabei um eine Siedlung im Bereich Hofmühle und Lothringerplatz handelt, die sich später mit Hollabrunn (Siedlung im Bereich Wienerstraße) vereinigt hat. Ab 1288 wird der Ortsname Oberhollabrunn (Hollabrunn superior) zur Unterscheidung von Niederhollabrunn verwendet.
Die Herrschaft übten damals die Herren von Sonnberg aus, die um 1220 die Pfarre Hollabrunn gründeten und dem Ort bereits vor 1377 das Marktrecht verliehen. Weil der böhmische König Johann 1336 Hollabrunn verwüstete, musste die Pfarrkirche neu gebaut werden.
Als die Sonnberger im 14. Jahrhundert verarmen, wechseln in der Folgezeit die Herrschaften sehr oft, bis sie Mitte des 16. Jahrhunderts auf das Geschlecht der Gilleis übergeht. Ab etwa 1530 war der Ort eine Poststation an der Route Wien-Prag. Unter Georg von Gilleis bekam Hollabrunn 1565 das heute noch verwendete Marktwappen, 1574 wurde das Marktprivileg erneuert.
In der Reformationszeit waren die Bevölkerung überwiegend lutheranisch. 1662 übernahmen die Dietrichsteiner die Herrschaft über den Ort und förderte die Gegenreformation. 1667 wurde ein Kapuzinerkloster errichtet, das Joseph II. bereits 1783 aufhob. 1683 zieht der Polenkönig Jan Sobieski mit seinen Truppen durch Hollabrunn.
Während der Franzosenkriege war der Ort 1805 Schauplatz einer Schlacht. Hollabrunn ist daher auch auf der Inschrift am Arc de Triomphe in Paris erwähnt. Auch 1809 kam es in der Nähe des Ortes zu Kämpfen zwischen Österreichern und Franzosen.
Am 31. Mai 1824 wird eine Sparkasse gegründet, die damit eine der ältesten Österreichs ist. Nach 1848 werden Bezirksverwaltungsbehörden errichtet, für die 1872 eröffnete Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn wird ein Bahnhof in Hollabrunn errichtet. 1875 erhält der Ort ein Spital.
1908 wurde der Markt wegen "seines geregeltem Gemeindewesens und seines bedeutenden Aufschwungs" zur Stadt erhoben und 1928 schließlich von Oberhollabrunn in Hollabrunn umbenannt.
Politik
Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Mag. Helmut Wunderl, Amtsleiter Mag iur. Peter Sykora. Im Stadtgemeinderat gibt es bei insgesamt 37 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 20, SPÖ 10, FPÖ 4, Grüne 3, andere keine Sitze.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 555, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 294. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 4868. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,14 Prozent.
Heute ist Hollabrunn vor allem eine Schulstadt mit zwei Gymnasien, Handelsschule und Handelsakademie, Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Höhere technische Lehranstalten (HTL) einigen Berufschulen und anderen. Die Wurzeln dieser Tradition wurde durch die Gründung des Gymnasiums 1865 und des erzbischöflichen Seminars 1881 gelegt.
Entsprechend der Tatsache, dass es sich um eine Schulstadt handelt, lebt Hollabrunn zu Schulschluss und Ferienbeginn zwecks Feiern in den Abendstunden besonders auf.
Seit 2000 existiert in Hollabrunn die Frank Stronach Fußballakademie. Zudem gibt es mehrere Universitätslehrgänge und Fachhochschul-Studiengänge (in Zusammenarbeit mit der Hamburger Fern-Hochschule).
Literatur
- Ernst Bezemek u. Willibald Rosner (Hrgb.): Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, ISBN 3-9500209-0-5
- Werner Lamm: Hollabrunn. Geschichte in Bildern. Sutton, Erfurt 2001, ISBN 3-89702-296-6
- Werner Lamm: Hollabrunn in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1994, ISBN 90-288-5822-9
- Werner Lamm: Vom Flüchtlingslager zur Gartenstadt. Hollabrunner Museumsverein, Hollabrunn 1999, ISBN 3-901693-00-7
- Sparkasse Hollabrunn (Hrgb.): Bezirkskunde Hollabrunn. Sparkassenverlag, Wien 1974
Web-Links
- Stadtgemeinde Hollabrunn http://hollabrunn.gv.at/
- Museum Alte Hofmühle http://www.altehofmuehle.at
- Kulturzentrum Alter Schlachthof Hollabrunn http://www.localscene.at/
- Uni-Zentrum Hollabrunn http://www.unihollabrunn.at/
- Bundesgymnasium Hollabrunn http://www.bghollabrunn.ac.at/
- HTL Hollabrunn http://www.htl-hl.ac.at/
- Realgymnasium und Aufbaugymnasium Hollabrunn http://www.ebgymhollabrunn.ac.at/