Neuhof/Hildesheimer Wald/Marienrode

Stadtteil von Hildesheim
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Neuhof / Hildesheimer Wald / Marienrode

Der Hildesheimer Stadtteil Neuhof / Hildesheimer Wald / Marienrode liegt 4 - 6 km südwestlich der Hildesheimer Innenstadt und besteht aus drei völlig unterschiedlichen Teilen. Sie bilden kein geschlossenes Siedlungsgebiet, sondern sind durch Äcker, Streuobstwiesen, bewaldete Hügel und Berge getrennt. Die Landschaft wird nicht zuletzt durch mehrere Bachläufe wie z.B. den Trillkebach geprägt. Der Stadtteil gehört mit einer Fläche von rund 1330 ha zu den größten Stadtteilen Hildesheims und zählte am 31.12.2005 3142 Einwohner.

Marienrode wurde 1125 gegründet, als der Hildesheimer Bischof Berthold I. (1119-1130) hier ein Augustinerkloster errichten ließ. Es erhielt den Namen "Backenrode", hieran erinnert der Straßenname "Baccenroder Stieg" unweit nördlich der heute noch bestehenden Kosteranlage. Manchmal wurde auch die Bezeichnung "Betzingerode" verwendet. 1259 erfolgte die Umwandlung in ein Zisterzienserkloster, dessen Mönche Wälder rodeten und Ackerbau betrieben. Sie gründeten um 1260 einen Hof, der sich im Bereich des heutigen Ortsteils Neuhof befand. Den Namen "Marienrode" trägt das Kloster erst seit 1439.

Neuhof wurde um 1260 von den Zisterziensern gegründet, die etwa einen Kilometer nördlich ihres Klosters einen Hof anlegten. Wegen der fruchtbaren Erde mit den hohen Bodenwerten und der Schwarzen Riede, eines in die Trillke mündenden Baches, war diese Lage günstig. Der Straßenname "Am Klosterhofe" gibt möglicherweie die ungefähre Lage dieses "neuen Hofes" an. In diesem Zusammenhang ist der Names eines Abtes mit Namen "Dethmar" überliefert, der seit 1259 im Kloster Marienrode lebte. An ihn erinnert noch heute die "Dethmarstraße" im alten Ortskern Neuhofs. Neuhof wurde 1938 nach Hildesheim eingemeindet. Im 19. und 20. Jahrhundert war es als "Kirschblütendorf" bekannt und vor allem zur Zeit der Blüte ein beliebtes Ausflugsziel, da auf den Streuobstwiesen hauptsächlich Kirschbäume standen. Bekannt war z.B. das Ausflugslokal "Klingenberg" auf dem gleichnamigen, 207 m hohen Berg, das über den 1939 so benannten "Kirschblütenweg" zu erreichen war.

Das Waldgebiet im äußersten Südwesten Hildesheims wurde seit 1440 "Hildesheimer Wald" genannt. Hier wurde 1939 unter dem Namen "Trillkewerke" ein Rüstungsbetrieb gegründet. Die heutige Kreisstraße K 103 wurde von Neuhof aus als Straßenanschluss neu gebaut und erhielt den Namen "Hildesheimer-Wald-Straße", wurde jedoch anfangs auf keiner Karte verzeichnet, um die Lage des Werks geheim zu halten.