Bouvetinsel

Norwegische unbewohnte Vulkaninsel im Südatlantik
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Die Bouvetinsel (norwegisch: Bouvetøya) ist eine zu Norwegen gehörende unbewohnte vulkanische Insel im Südpolarmeer, südwestlich des südafrikanischen Kap der Guten Hoffnung. Ihre genaue geografische Position liegt bei 54° 26' Süd, 3° 24' Ost.

Datei:Bouvet island sm04.png
Karte der Bouvetinsel

Die Insel hat eine Fläche von 58 km² und ist weitgehend von Gletschern bedeckt. Der höchste Punkt ist der 780 m hohe Olavtoppen. Die Bouvetinsel verfügt über keinen natürlichen Hafen. Neu-Sandefjord, die einzige Bucht, in der Landungen möglich sind liegt an der eisfreien Westküste. Diese Bucht hat einen Ankergrund von rund 20 m. Anlegemanöver sind nur bei vorherrschendem Ostwind möglich.

Die mittlere Jahrestemperatur beträgt -1,5°. Selbst im Sommer werden selten Temperaturen von mehr als +2,0° erreicht. Aufgrund des rauen Klimas und der wenigen eisfreien Flächen existiert nur eine karge Vegetation aus Flechten und Moosen.

Die Fauna umfasst lediglich Robben, See-Elefanten, Pinguine und Seevögel.

Geschichte

Entdeckt wurde die Bouvetinsel am 1. Januar 1739 durch den französischen Seefahrer Jean-Baptiste Charles Bouvet de Lozier, nach dem sie auch benannt ist. Bouvet konnte allerdings auf der Insel nicht landen und auch nicht deren genaue geographische Lage feststellen. Lange hielt man das gesichtete Land, das „Kap Circumcision“, für ein Nordkap der Terra Australis.

James Cook fand 1772 kein Land, segelte aber südlicher vorbei und widerlegte auf seiner Reise die These einer Terra Australis. Er vermutete, Bouvet könnte einen Eisberg gesehen haben. Auch auf seiner letzten Reise, 1775, fand er die Insel nicht.

Der Walfänger Lindsay auf dem Schiff Swan fand die Insel am 6. Oktober 1808 und verzeichnete sie korrekt. Wegen Schlechtwetters und Packeis um die Insel konnte er jedoch nicht landen.

Benjamin Morrell vom Walfängerschiff Wasp betrat im Dezember 1822 als erster Mensch die Bouvetinsel, später landeten des öfteren Wallfänger. Das deutsche Forschungsschiff Valdivia besuchte die Insel 1898.

Zunächst wurde die Insel von keinem Staat beansprucht, bis sie vom britischen Kapitän Norris am 10. Dezember 1825 in Besitz genommen und Liverpool Island genannt wurde. 1928 verzichtete Großbritannien zu Gunsten Norwegens auf seine Ansprüche, und seit dem 27. Februar 1930 gehört die Insel als exterritoriales Gebiet zu Norwegen.

1971 wurde die Insel als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seit 1977 betreibt Norwegen dort eine automatische Wetterstation.

Vorlage:Subantarktische Inseln