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Honda Racing F1

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Honda
Name Honda Racing F1 Team
Unternehmen Honda F1 Racing Ltd.
Unternehmenssitz Brackley (GB)
Teamchef Vorlage:Flagicon Ross Brawn
Techn. Direktor Vorlage:Flagicon Shuhei Nakamoto
Saison 2008
Fahrer (16) Vorlage:Flagicon Jenson Button
(17) Vorlage:Flagicon Rubens Barrichello
Testfahrer Vorlage:Flagicon Alexander Wurz
Vorlage:Flagicon Anthony Davidson
Vorlage:Flagicon Mike Conway
Vorlage:Flagicon Luca Filippi
Chassis Honda RA108
Motor Honda RA808E 2.4 V8
Reifen Bridgestone
Statistik
Erster Grand Prix Deutschland 1964
Gefahrene Rennen 79
Konstrukteurs-WM 0 - bestes Ergebnis: 4. (1967, 2006)
Fahrer-WM 0 - bestes Ergebnis: 6. (2006)
Rennsiege 3
Pole Positions 2
Schnellste Runden 2
Position 2007 8. (6 Punkte)
Punkte 156
(Stand: 6. Juli 2008, nach GP Großbritannien)

Honda Racing F1 ist ein Motorsport-Rennteam des japanischen Automobilkonzerns Honda in der Formel 1. Es ging Ende 2005 aus dem britischen B·A·R-Team hervor, das von Honda übernommen wurde. Sitz des Teams ist Brackley in England. Honda war bereits von 1964 bis 1968 mit einem eigenen Team in der Formel 1 vertreten. In den 1980er und 1990er Jahren trat der Hersteller als erfolgreicher Motorenlieferant u. a. bei Williams und McLaren auf.

Geschichte

Werksteam in den 60ern

Honda RA300 von 1967 in Aktion beim Goodwood Festival of Speed

Hondas Engagement in der Formel 1 begann am 2. August 1964 auf dem Nürburgring. Mit dem Amerikaner Ronnie Bucknum debütierte Honda als Werksteam. Bucknum erreichte den 13. Platz, bei den nächsten Rennen kam der Honda-Bolide nicht ins Ziel.

1965 fuhr neben Bucknum Richie Ginther, ebenfalls ein US-Amerikaner, für die Japaner. Bucknum und Ginther holten insgesamt elf WM-Punkte für Honda - Ginther fuhr beim Großen Preis von Mexiko, dem 11. Formel-1-Rennen für Honda, den ersten Sieg ein.

Während man 1966 nur sporadisch an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnahm, verpflichtete man für 1967 den Briten John Surtees, der 1964 für Ferrari Weltmeister geworden war. Mit Surtees als einzigem Piloten erreichte Honda den vierten Rang in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft und gewann in Monza.

Honda konnte den Trend 1968 nicht ganz halten und erreichte als bestes Resultat einen zweiten und einen dritten Platz. Die weitgehend aus einer Magnesium-Legierung gebaute Neukonstruktion RA302 wurde ohne gründliche Tests erstmals am 7. Juli 1968 beim französischen Grand-Prix in Rouen-les-Essarts eingesetzt und wurde zur Todesfalle für den prominenten französischen Fahrer Jo Schlesser. Nach Ablauf der Saison beendete Honda deshalb vorerst sein Formel-1-Engagement.

Weltmeister als Motorenlieferant

Überlegene Technik: Der McLaren MP4/4 Honda Turbo von 1988 gewann 15 von 16 Grand Prix

1983 wagte Honda ein Comeback in der Formel 1 und belieferte das Spirit-Team mit Motoren. Noch vor dem letzten Saisonrennen wechselte man zu Williams und errang prompt zwei WM-Punkte.

Bis 1987 blieb man Motorenlieferant des Williams-Teams, ehe man - trotz des gewonnenen WM-Titels - zu McLaren wechselte. 1987 und 1988 belieferte man außerdem das Lotus-Team mit Motoren, 1991 war Tyrrell neben McLaren Motorenpartner.

Mit McLaren feierte Honda die größten Erfolge. Von 1988 bis 1991 gewann man ununterbrochen Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft. McLaren-Honda holte 44 Grand-Prix-Siege und insgesamt 699 WM-Punkte. Nach der Saison 1992 beendete Honda sein werksseitiges Engagement als Motorenlieferant.

Comeback mit B·A·R

Mäßig erfolgreich: Jacques Villeneuve im BAR005 Honda

Ursprünglich plante Honda, zu Beginn des neuen Jahrtausends wieder, wie in den 1960ern, einen eigenen Monoposto ins Rennen zu schicken. Der Niederländer Jos Verstappen testete 1999 einen eigens dafür konstruierten Prototypen. Nach dem Tod von Harvey Postlethwaite, der Leiter des Projekts war, begrub Honda diese Pläne jedoch.

Kraftpaket: Honda-Motor RA005E V10 von 2005

Stattdessen kehrte man im Jahr 2000 als Motorenlieferant von B·A·R in die Formel 1 zurück. Trotz des Engagements von Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve stellten sich zunächst keine Erfolge ein. Erst als Honda nach und nach seinen Einfluss bei B·A·R vergrößerte, neben dem Motor auch die Getriebeeinheit lieferte und dem Rennstall Aerodynamikspezialisten aus dem Konzern zur Verfügung stellte, ging die Saat auf. In der Saison 2004 stand der Engländer Jenson Button insgesamt 10 mal auf dem Podium und B·A·R schloss das Jahr als Zweiter der Konstrukteurs-WM hinter Dauerweltmeister Ferrari ab. Der endgültige Anschluss an die Spitze gelang jedoch nicht.

Im Jahr 2005 übernahm Honda 45 Prozent der Anteile von B·A·R. Der Tabakkonzern British American Tobacco − Besitzer des B·A·R-Teams (British-American-Racing) − begann wegen des bereits beschlossenen EU-weiten Tabakwerbeverbots allmählich damit, sein Formel-1-Engagement herunterzufahren. B·A·R rutschte 2005 aufgrund einiger Probleme mit dem Auto (u. a. wurden die Fahrzeuge nach dem Grand Prix von San Marino wegen illegaler Tanks disqualifiziert) auf Rang sechs der Konstrukteure ab. Honda entschloss sich im Laufe des Jahres, das Team komplett zu übernehmen.

Neben B·A·R belieferte Honda 2001 und 2002 auch das Jordan-Team mit Motoren.

Das Honda Racing F1 Team

Bergab: Der Honda RA107 fuhr nur hinterher

Zum 1. Januar 2006 übernahm Honda die restlichen Anteile von BAR und schickte nunmehr erstmals seit 1968 wieder ein eigenes Team in die Formel 1, das seitdem den Namen Honda Racing F1 trägt. BAR blieb 2006 noch als Haupt- und Titelsponsor an Bord, zog sich anschließend jedoch aus der Formel 1 zurück.

Die erste reine Honda-Fahrerpaarung seit 38 Jahren bildeten Jenson Button und der von Ferrari abgewanderte Rubens Barrichello. Beim Großen Preis von Ungarn gelang Button der erste Sieg für Honda seit dem Comeback 2000.

2007 sorgte Honda für eine Besonderheit in der Formel 1, denn erstmals schickte ein Team ein Auto mit dem Satellitenfoto der Erde als Lackierung ins Rennen (sogenanntes „Earth Car“). Damit wollte der Honda-Konzern auf den Umwelt- und vor allem den Klimaschutz aufmerksam machen. Das letzte Mal rollte ein sponsorenfreier Bolide vor etwa 30 Jahren auf den Rennstrecken. Allerdings blieben die Erfolge der Saison deutlich hinter den Erwartungen zurück. Button holte acht Punkte, Barrichello keinen einzigen. Dafür kam es zu mehreren Motorschäden. Bis zur Mitte der Saison lag Honda hinter dem eigenen Kundenteam Super Aguri zurück, das den gleichen Motor aber ein anderes Chassis verwendete.

“Earth Car” die zweite: Wenigstens beim Umwelt- und Klimaschutz vorne

Im September 2007 bestätigte Honda Button und Barrichello als Fahrer für die Saison 2008. Auch gelang es, für 2008 Ross Brawn als Teamchef zu engagieren, wodurch Nick Fry, der bisherige Teamchef, zum neunen Geschäftsführer aufstieg. Am 10. Januar 2008 wurde bekannt, dass Alexander Wurz für die Saison 2008 als Test- und Ersatzfahrer verpflichtet wurde. Auch 2008 fährt das Team mit einer Speziallackierung ohne Sponsorenaufkleber, um auf den Umweltschutz aufmerksam zu machen.

Im ersten Rennen der Saison schied Jenson Button nach einer Kollision aus. Rubens Barrichello, der zunächst das Rennen auf Platz sechs beendete, wurde nachträglich wegen Verlassens der Boxengasse bei roter Ampel disqualifiziert.

Zahlen und Daten

Stand: GP Deutschland 2008 (20. Juli)

Statistik in der Formel 1

Saison Teamname Chassis Motor Reifen WM-Rang Punkte
1964 Honda R&D Co Honda RA271 Honda 1.5 V12 Dunlop 9. 0
1965 Honda R&D Co Honda RA272 Honda 1.5 V12 Goodyear 6. 11
1966 Honda R&D Co Honda RA273 Honda 3.0 V12 Goodyear 8. 3
1967 Honda Racing Honda RA273 / RA300 Honda 3.0 V12 Firestone 4. 20
1968 Honda Racing Honda RA300 / RA301 / RA302 Honda 3.0 V12 / 3.0 V8 Firestone 6. 14
2006 Lucky Strike Honda Racing F1 Team Honda RA106 Honda RA806E 2.4 V8 Michelin 4. 86
2007 Honda Racing F1 Team Honda RA107 Honda RA807E 2.4 V8 Bridgestone 8. 6
2008 Honda Racing F1 Team Honda RA108 Honda RA808E 2.4 V8 Bridgestone (8.) (14)

Alle Fahrer des Honda-Teams in der Formel 1

Name Jahre Grand Prix Punkte Siege Zweiter Dritter Poles schn. Runden beste WM-Pos.
Vorlage:Flagicon Jenson Button 2006−2008 45 65 1 - 2 1 - 6. (2006)
Vorlage:Flagicon Rubens Barrichello 2006−2008 45 41 - - 1 - - 7. (2006)
Vorlage:Flagicon John Surtees 1967−1968 21 32 1 1 2 1 1 4. (1967)
Vorlage:Flagicon Richie Ginther 1965−1966 11 14 1 - - - 1 7. (1965)
Vorlage:Flagicon Ronnie Bucknum 1964−1966 11 2 - - - - - 15. (1965)
Vorlage:Flagicon Joakim Bonnier 1968 1 2 - - - - - 22. (1968)
Vorlage:Flagicon David Hobbs 1968 1 - - - - - - 29. (1968)
Vorlage:Flagicon Jo Schlesser 1968 1 - - - - - - 35. (1968)
Gesamt 156 3 1 5 2 2

Übersicht des aktuellen Personals

Aufgabenbereich Name
Stammfahrer Vorlage:Flagicon Jenson Button
Vorlage:Flagicon Rubens Barrichello
Testfahrer Vorlage:Flagicon Alexander Wurz
Vorlage:Flagicon Anthony Davidson
Vorlage:Flagicon Mike Conway
Vorlage:Flagicon Luca Filippi
Teamchef Vorlage:Flagicon Ross Brawn
Technischer Direktor Vorlage:Flagicon Shuhei Nakamoto
Teammanager Vorlage:Flagicon Ron Meadows
Chefingenieur Vorlage:Flagicon Craig Wilson
Chefdesigner Vorlage:Flagicon Kevin Taylor
Chefaerodynamiker Vorlage:Flagicon Mariano Alperin-Bruvera
Renningenieur Button Vorlage:Flagicon Andrew Shovlin
Renningenieur Barrichello Vorlage:Flagicon Jock Clear
Präsident Vorlage:Flagicon Yasuhiro Wada
Vizepräsident Vorlage:Flagicon Otmar Szafnauer
Sportlicher Direktor nicht benannt
Projektleiter Formel 1 Vorlage:Flagicon Takeo Kiuchi
Commons: Honda Racing F1 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Übersicht aktuelle Formel-1-Teams