Altenseelbach

Gemeindeteil von Neunkirchen (Siegerland)
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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde Altenseelbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Neunkirchen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit ca. 1600 Einwohnern.

Geographie

Altenseelbach ist der zweitkleinste Gemeindeteil Neunkirchens und liegt im südlichen Siegerland nahe der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Den Ort durchfließen die Bäche Daadebach im Westen und Rothenbach im Osten, beide münden in die Heller. Die höchste Erhebung ist der Hohenseelbachskopf (auch Köppel genannt) mit 530 m über NN.

Geschichte

Bergbau

Im Gebiet Altenseelbach gab es drei große Gruben (fett markiert), sowie ein paar weitere kleine:

  • Alten Burg war ab 1880 in Betrieb.
  • Gelegenheit wurde Ende 1870er geschlossen. Ein Maschinenschacht ging bis auf 60 m Teufe. Insgesamt wurde 5.187 t Eisenstein, 54 t Kupfererz und 3 t Bleierz abgebaut.
  • Gleiskaute ab 1736, hieß später Wilhelmsgruß.
  • Große Burg (Alte Burg, Gute Hoffnung, Silberart)
Der Zusammenschluss "Große Burg" entstand aus etlichen kleinen Gruben am 29. August 1838. In den 1940er Jahren hatte die Grube ihre Blütezeit. Der Mannseifenschacht hatte eine Teufe von 419 m, die Gesamtteufe der Grube betrug 895 m. 576.483 t Eisenerz wurden in der Grube gefördert. 1959 wurde sie stillgelegt.
  • Gustavszeche
  • Gute Hoffnung, es gab einen Stollen mit Länge 1008 m und einen Maschinenschacht. Um 1920 fand eine Konsolidation mit Lohmannsfeld, Silberart und Alte Burg zur Grube Große Burg statt. Auf der Stollenhalde gab es eine naßmechanische Aufbereitung. Abgebaut wurden Bleiglanz und Zinkblende.
  • Lohmannsfeld
Im Bereich Lohmannsfeld wurde vom 18. Jahrhundert an bis 1948 in bis zu 780 m Teufe schätzungsweise 0,3 Mio. Tonnen Erz gefördert. Hier wurden Zink-, Blei- und Kupfererze gefördert, in größeren Tiefen auch Spateisenstein. Der Tiefe Stollen gehörte zur 1736 als Gleiskaute angelegten Grube Wilhelmsgruß.
  • Silberart war von Mitte der 1850er Jahre bis 1880 aktiv. Es gab einen Tiefen Stollen im Seelbachtal, der in den 1850er angelegt wurde und eine Länge von 380 m hatte. Um 1920 fand die Konsolidation mit Lohmannsfeld, Gute Hoffnung und Alte Burg zur Grube Große Burg statt. Abgebaut auf Silberart wurden Zinkblende, Bleiglanz, Kupferkies.
  • Veteran. Der Veteranstollen wurde ab 1877 angelegt, in den 1880ern stillgelegt und hatte eine Länge von 82 m. Abgebaut wurde Eisenstein und Bleiglanz. 1954 gab es Untersuchungen auf dem Gangmittel Carlshoffnung durch die Erzbergbau Siegerland AG.

Einwohnerzahlen

  • 1818: 394
  • 1905: 1.135
  • 1939: 1.156
  • 1950: 1.454
  • 1967: 1.606
  • 2004: 1.580

Sehenswürdigkeiten

Der Hohenseelbachskopf stellt eine große Basaltkuppen dar, die hier vor rund 7 Millionen Jahren durch vulkanische Tätigkeiten entstanden. Basaltabbau für den Straßenbau führte zwischen 1900 und 1925 zum Abtragen der Kuppe, jedoch nicht so stark wie beim Nachbarn Malscheid. Das Gebiet auf dem Hohenseelbachskopf steht seit 1990 unter Naturschutz. Heute befindet sich am Berg ein Lokal. der Köppel ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das Adelsgeschlecht von Seelbach legte 1350 auf der Basaltkuppe eine große ringförmige Burgfeste an, die schon 2 Jahre später durch den Erzbischof von Trier wieder zerstört wurde, weil ihre Besitzer angebliche Raubritter waren.

Infrastruktur

 
Die Altenseelbacher Haltestelle der Hellertalbahn

Verkehr

Altenseelbach verfügt über eine Haltestelle der Hellertalbahn. Über Neunkirchen, Salchendorf und Wilden ist Altenseelbach an die A45 angeschlossen. Im Ort gibt es einen Verkehrsübungsplatz.

Gewerbe

In der Nähe des Daadebachs liegt das Gewerbegebiet Daadebach.

Schule & Freizeit

Der Ort hat eine Grundschule, die nach Ablauf des Schuljahres 2007/08 wegen Schülermangels geschlossen wird.

Vereine

Der Heimatverein des Ortes besteht seit 1933 und hat etwa 300 aktive Mitglieder. Er kümmert sich um Denkmal- und Dorfpflege, sowie Heimatabende, Ausflugsfahrten und Backesfeste. Dazu kommen mehrere weitere Vereine und Institutionen.

Dorfgemeinschaftshaus

Das Dorfgemeinschaftshaus hat eine Küche und einen 150 m² großen Saal mit Bühne. Bis zu 150 Menschen finden hier Sitzplätze.