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Der Burgwall von Senftenberg war eine Siedlungsanlage aus dem Ende der frühen Eisenzeit im heutigen Stadtgebiet der südbrandenburgischen Kreisstadt Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Sie befand sich in den Niederungen der Schwarzen Elster und Sornoer Elster im sogenannten Laugkfeld. Durch den Tagebau wurde die Anlage devastiert. Die Erforschung der Anlage fand Anfang der 1930er Jahre statt. Sie befand sich ungefähr 2 Kilometer nordöstlich der Senftenberger Peter-und-Paul-Kirche in Richtung Sedlitz.

Burgwall vor der Grabung

Vor Beginn der Grabungstätigkeiten war der Burgwall bereits bekannt und wurde als „Altes Schloß“ bezeichnet. Es rankten sich Geschichten um ihn. So soll er ein Raubritternest gewesen sein oder der Ort an dem die Mittagsfrau umgeht.

Der Direktor des Märkischen Provinzialmuseums Friedel untersuchte den Burgwall bereits ab dem 22. Mai 1887 und stellte dabei fest, dass „er in die Zeit vor der slawischen Besiedlung fällt.“ Die Gefäße wiesen „vorslawische Verzierungsweise und Formgebung“ auf. [1]

Auslöser für die Grabungen

Die Ilse Bergbau AG erschloss 1927 den Tagebau Ilse Ost im entwässerten Laugkfeld, um Braunkohle abzubauen. Ab 1931 war der Burgwall durch den Braunkohletagebau bedroht. Aus diesem Grund kam es zu Grabungen am Burgwall, die durch die AG gefördert wurden. Die Grabungen am Burgwall begannen am 8. Juni 1931 und wurden durch Alfred Götze aus Berlin geleitet. Sie fanden in zwei vierwöchigen Grabungsabschnitten in den Jahren 1931 und 1932 statt. [2][3] Im Herbst des Jahres 1932 wurde der Burgwall devastiert.

Grabungsfunde

Zu den Grabungsfunden gehörten neben über 1000 Holzpfosten und Postenlöchern, Holzquirle, Gefäße und Bruchstücke einer Bronzeform für eine Nadel. Diese Fundstücke konnten der Billendorfer Kultur zugeordnet werden. Des Weiteren wurden in einem Pfostenloch verbrannte Hirse, Erbsen und Getreidekörner gefunden.

Ergebnisse der Grabung

Der Senftenberger Burgwall war als unregelmäßiger Kreis angelegt. Dessen Durchmesser betrug 150 Meter. Die Besiedlung lag in der früher Eisenzeit, das heißt in der Zeit von 800 bis 400 v. Chr.

Nach einer ersten Besiedlungsphase wurde die Anlage durch einen Großbrand vollständig zerstört. Anschließend wurde an gleicher Stelle eine zweite Anlage mit vereinfachter Toranlage errichtet. Die Toranlage stellte den einzigen Zugang zum Burgwall dar.

Durch die Anordung der Pfosten und Pfostenlöcher konnte auf die Innenbebauung der Burg- und Wallanlage geschlossen werden. Innerhalb der Anlage lag vor dem Tor ein unbebauter Platz, der möglicherweise als Marktplatz genutzt wurde. In der ersten Besiedlungsphase waren die Häuser in geordneten Reihen errichtet. Die Straßen verliefen geradlinig. In der zweiten Besiedlungsphase nach dem Wiederaufbau waren die Häuser ungeordnet errichtet. Die Anzahl der Häuser, die aus den gefundenen Pfostenlöchern rekonstruiert wurden, ließ den Schluss zu, dass ungefähr 650 Personen in der Siedlung lebten. Der Wall war eine Holz- und Erdkonstruktion. Auf der Innenseite war er von einer hölzernen Ringstraße begrenzt. Als Grund für die Befestigung werden Hochwasserschutz und Abwehr feindlicher Überfälle angenommen. Als Brunnen diente ein ausgehöhlter Eichenstamm mit einem Meter Durchmesser. Aus dem Brunnen stammen unter anderem die Quirlfunde.

Die Bewohner betrieben Ackerbau, Viehzucht und Töpferei und verarbeiteten Bronze. Die planmäßige Anlage lässt auf Arbeitsteilung und soziale Differenzierung der Bewohner schließen.

Nach der Aufgabe kam es zu keiner slawischen Nachsiedlung.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Werner Forkert: Senftenberger Rückblicke. Interessantes aus der Senftenberger Geschichte. Herausgeber Buchhandlung „Glück Auf“, 2006.
  2. Senftenberger Anzeiger, 1. Beilage zu Nr. 141 vom 19. Juni 1931
  3. Neuer Görlitzer Anzeiger, 2. Beilage vom 7. Juli 1931

Literatur

  • Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam 5, 1969
  • Heimatkundliche Blätter des Museums Senftenberg Nr. 7 1990
  • Isolde Rösler: Alt-Senftenberg. Eine Bilderchronik. Herausgeber Kreismuseum Senftenberg. Geiger, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-731-3
  • Isolde Rösler, Heinz Noack: Senftenberger See. Historische Wanderungen durch Buchwalde, Kleinkoschen, Großkoschen, Hosena, Peickwitz, Niemtsch, Brieske, Kolonie Marga. Herausgeber Kreismuseum Senftenberg. Geiger, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-872-7.
  • Werner Forkert: Senftenberger Rückblicke. Interessantes aus der Senftenberger Geschichte. Herausgeber Buchhandlung „Glück Auf“, 2006.
  • Senftenberger Anzeiger, 1 Beilage zu Nr. 141 vom 19. Juni 1931

Kategorie:Eisenzeit Kategorie:Senftenberg Senftenberg

Bevölkerungsentwicklung Rauno

Einwohnerentwicklung in Rauno von 1875 bis 1971 [1]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 492 1890 1279
1910 1960 1925 1694
1933 780 1939 651
1946 656 1950 529
1964 508 1971 450

Bevölkerungsentwicklung Sorno

Einwohnerentwicklung in Sorno von 1875 bis 1971 [2]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 403 1890 427
1910 426 1925 460
1933 415 1939 394
1946 485 1950 654
1964 340 1971 142

Bevölkerungsentwicklung Sauo

Einwohnerentwicklung in Sauo von 1875 bis 1971 [3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 316 1890 432
1910 1063 1925 1471
1933 1448 1939 1033
1946 1047 1950 1035
1964 796 1971 367

Am 1. Januar 1973 wurde der devastierte Ort Sauo in Drochow eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. Statistik Brandenburg (PDF)
  2. Statistik Brandenburg (PDF)
  3. Statistik Brandenburg (PDF)