Sattledt

Marktgemeinde im Bezirk Wels-Land, Oberösterreich
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Sattledt (ausgesprochen: Sattl-eed) ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Wels-Land im Hausruckviertel (historisch und geografisch jedoch im Traunviertel) mit 2258 Einwohnern (Personen mit Hauptwohnsitz; Stand 1. Januar 2007). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Wels.

Geografie und Geologie

Die geografischen Koordinaten der Gemeinde Sattledt sind 48° 04′ 24" nördliche Breite und 14° 03′ 27" östliche Länge. Sie liegt auf ca. 400 m. Der tiefste Punkt von Sattledt befindet sich am Aiterbach in der Nähe des Weilers Gold. Dort befindet sich man auf 355 m, während man nahe Krugeldorf in einer Seehöhe von 451 Meter den höchsten Punkt der Gemeinde finden kann. Das 22,15 km² umfassende Gemeindegebiet hat eine maximale Nord-Süd-Ausdehnung von 5,2 km und eine Ost-West-Ausdehnung von 5,9 km.

Der Untergrund des Sattledter Bodens besteht aus einer ca. 2000 Meter mächtigen Schlierschicht in welcher sich Kalke und Sandsteine des Eozäns befinden. Darin befinden sich bedeutende Erdölvorkommen. Insgesamt 5 Erdöl- und 2 Erdgasfelder befinden sich im Gemeindegebiet in Tiefen von 630 m bis 1950 m. Das größte Ölfeld liegt sich ca. 1700 m direkt unterhalb des Ortes. Diese 10 Meter dicke Schicht hat eine Ausdehnung von etwa 12 km². Seit dem Beginn der Erdöl- und Erdgasförderung in Sattledt 1970 wurden über 30 Bohrungen niedergebracht. Am Höhepunkt der Fördertätigkeit ca. 1975 betrug die Förderung im Gemeindegebiet rund 100.000 Tonnen Rohöl. Insgesamt wurden bisher aus dem Untergrund der Gemeinde Sattledt fast 1,5 Millionen Tonnen Erdöl gefördert. Gegenwärtig sind noch sieben Förderstellen für Erdöl und sechs Förderstellen für Erdgas im Gemeindegebiet in Betrieb.

Im Sattledter Gemeindegebiet kann man die ältesten Moränenwälle im Alpenvorland aus der Günz-Eiszeit finden. An der Ostgrenze von Sattledt gibt es auch eine Moräne aus der Mindel-Eiszeit. Die Gemeinde liegt im westlichen Teil der Traun-Enns-Platte und befindet sich somit in flachhügeligem Gebiet. In Sattledt kann man fruchtbare Braunerdeböden finde. Die fruchtbarsten Böden findet man in Unterhart und Maidorf und werde als Staunässeböden bezeichnet. Der Ort Sattledt liegt auf einem flachen Moränenkegel und die Entwässerung dieses Gebietes erfolgt über vier Gerinne. Den Aiterbach, den Sipbach, den Schleißbach und den sogenannten Seltenbach.

Ortsteile der Gemeinde sind: Dirnberg, Giering, Heiligenkreuz, Maidorf, Oberaustall, Oberhart, Pochendorf, Rappersdorf, Sattledt, Unterhart.

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Grün ein goldenes Pfeilspitzkreuz. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb-Rot.

Das markante, piktogrammartige Wappenbild nimmt Bezug auf die zentrale Lage Sattledts als bedeutender Verkehrsknotenpunkt im oberösterreichischen Voralpenland. Schon zur Römerzeit führte die "Pyhrnstraße" - die antike Verbindung der Provinz Noricum mit dem italischen Mutterland - von Ovilava/Wels nach Virunum-Aquileia hier vorbei. Vor rund 100 Jahren wurde Sattledt durch den Bau der Almtal-Eisenbahnlinie Sattledt mit dem europäischen Schienennetz verbunden. Die Anschlussstelle "Sattledt" der Westautobahn A 1 (Wien - Linz - Salzburg) brachte die direkte Zufahrt zu den Bundesstraßen 138 (Wels - Kirchdorf - Pyhrnpaß) und 122 (nach Kremsmünster - Steyr). Mit dem Vollausbau des "Voralpenkreuzes" wird die von der A 8 (Innkreisautobahn) in Wels ausgehende, über Kirchdorf und Windischgarsten in die Steiermark führende A 9 (Pyhrnautobahn) mit der A 1 verbunden.

Geschichte

Da es die Gemeinde Sattledt erst seit 1939 gibt, beziehen sich alle Angaben, die sich auf ältere Ereignisse berufen, auf das heutige Gemeindegebiet. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass die Region von Sattledt schon seit mindestens 6000 Jahren fast ununterbrochen besiedelt war. In den Wäldern der Gegend gibt es heute noch viele Erdwälle, von denen längere Zeit angenommen wurde, sie würden aus der Zeit der Kelten vor über 2000 Jahren stammen. Wegen des meist guten Erhaltungszustandes der Wälle waren aber Zweifel angesagt. Mittlerweile gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass der Ursprung dieser Wälle maximal im Mittelalter zu suchen ist. Diese Erdwälle dienten offenbar dazu, in den Wäldern fixe Grundgrenzen zu schaffen. Sie decken sich zum Großteil mit den heute noch gültigen Parzellengrenzen. Dennoch verweisen einige Ortsnamen in der Umgebung wahrscheinlich auf einen keltischen Ursprung, wie Maidorf(von magos = "Feld") oder Krugeldorf (von crucion = "Haufen"). Später wurde die Sattledter Gegend von den Römern besiedelt. Aufgrund von Übereinstimmungen mit den römischen Maßeinheiten könnte an der Stelle einiger heutiger Bauernhöfe früher römische Gutshöfe gestanden haben. Nach dem Chaos der Völkerwanderung war das Gebiet von Sattledt wahrscheinlich ein Grenzland. Eine mittelalterliche Kulturgrenze zwischen Slawen und Bayern verlief an der Ostgrenze von Sattledt entlang des Höhenrückens zwischen dem Kremstal und dem Sipbachtal. Während der Magyareneinfälle im frühen 10. Jahrhundert könnten im heutigen Maidorf sogenannten Erdställe entstanden sein, von denen jedoch heute nur mehr die Überlieferung zu berichten weiß. Der Nachweis, dass es sich um geheime Zufluchtsorte handelte, kann nicht schlüssig nachgewiesen werden. In der Folge der Entdeckung der Erdställe wurden auch Bodensenkungen als Anzeichen für mögliche unentdeckte Hohlräume gedeutet. Letztlich entstanden auch Gerüchte über lange unterirdische Gänge, welche zwischen verschiedenen Gehöften existiert haben sollen. Trotz reger Bautätigkeit in der Gegend in jüngster Zeit wurde aber nie ein Gang oder ein Hohlraum entdeckt.

Im Mittelalter entstand jene landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft, wie wir sie heute in weiten Teilen des Alpenvorlandes vorfinden. In mehreren Kolonisierungswellen wurden große Waldgebiete gerodet und von den Grundherren Landstücke an Bauern vergeben. Die in der Gegend von Sattledt wichtigsten Grundherrschaften waren die ab 1222 dem Landesfürsten gehörende Burgvogtei Wels, das Kloster Kremsmünster, die Grafschaft Lambach (ab 1076 Kloster) sowie das Adelsgeschlecht der Pollheimer. Das einzige durch ein Dokument belegbare Ereignis jener Zeit im heutigen Gemeindegebiet von Sattledt war ein Streit um die Nutzung von Wäldern zwischen den Grafen von Lambach und dem Stift Kremsmünster, welcher 992/993 mit einem Vertrag beigelegt werden konnte.

Der Ort Sattledt entstand erst relativ spät. 1893 wurde die von der Stadt Wels errichtete Bahnlinie Wels–Rohr eröffnet. In Sattledt, das damals nicht viel mehr als die beiden namensgebenden Bauernhöfe war, entstand ein Bahnhof, da sich hier die bedeutsame Pyhrnstraße mit der neuen Bahnlinie kreuzte. Die auf der Pyhrnstraße transportierten Waren konnten hier auf die effizientere Bahn umgeladen werden. Von da an ging die Entwicklung des Ortes rasant voran. Im Jahre 1898 wurde schon eine Ziegelei vom Unternehmer Robert Kunz gegründet. Es folgten Arbeiter, für die rasch Wohnhäuser geschaffen werden mussten. In der Folge siedelten sich Gewerbetreibende und Handwerker an. Nach dem Ersten Weltkrieg verlangsamte sich die Entwicklung des Ortes auf Grund der Wirtschaftskrise. Kurz nach dem Krieg trieben Räuberbanden in Sattledt ihr Unwesen, bis schließlich am 1. Juni 1921 ein Gendarmerieposten gegründet wurde.

Der Gedanke, auch eine eigene politische Gemeinde werden zu wollen, tauchte schon vor dem Ersten Weltkrieg auf. Entsprechende Bemühungen örtlicher Aktivisten wurden jedoch immer im Keim erstickt. Keine der 5 Nachbargemeinden, die 1939 Teile an die neue Gemeinde Sattledt abtreten mussten, wollte freiwillig auch nur einen Quadratmeter hergeben. Letztlich waren es einige Funktionäre der örtlichen NSDAP, die 1938 im Rahmen des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich die Gunst der Stunde nutzten, um mit Hilfe der autoritären Strukturen dieser Zeit eine Gemeindegründung zu erwirken. Der spätere erste Bürgermeister von Sattledt Alois Wimmer konnte die Unterstützung des Gauorganisationsleiters in Linz gewinnen, welcher wiederum vom Reichskommissar für die Wiedervereinigung, Gauleiter Bürckel in Wien, die Genehmigung zur Gemeindegründung einholte. Am 17. Februar 1939 fand in einem Gasthaus in Sattledt eine Besprechung statt, bei der die Gemeindegründung bereits feststand und die anwesenden Vertreter der 5 Nachbargemeinden nur mehr um ihre Zustimmung "gebeten" wurden. Insgesamt sollte Sattledt von den 5 Nachbargemeinden 25,87 km² Boden erhalten. Mit 1. Oktober 1939 erfolgte schließlich die offizielle Gründung der selbstständigen Gemeinde Sattledt durch die Gauleitung in Linz. Noch in den letzten Tagen davor drohte die Gemeindegründung zu scheitern, da ab 30. August 1939 alle Grenzänderungen untersagt wurden, und das Landratsamt Wels deshalb die Gemeindegründung abblasen wollte.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Sattledt kaum betroffen. Es fielen angeblich nur 3 Bomben im Ort. Während des Baus der Reichsautobahn gab es um Sattledt mehrere Arbeitslager. Am Ende dies Krieges wäre Sattledt auf Grund der sich im Ort befindlichen Wehrmachtstruppen beinahe von amerikanischen Panzern zerstört worden. Doch der Ort kapitulierte am 5. Mai 1945.

Danach setzte sich die Entwicklung des Ortes bis heute wieder rasend fort. Nach dem Krieg befanden sich mehrere Hundert Flüchtige im Ort. Durch den Autobahnbau in den späteren Jahrzehnten gewann Sattledt immer mehr an Bedeutung. Die Gemeinde erhielt dann zu ihrem 50igsten Jubiläum ein Wappen. Die Verleihung fand am 7. Juli 1989 durch Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck statt. Im Mai 2000 wurde Sattledt zur Marktgemeinde erhoben und es wurden Straßennamen eingeführt.

Name

Die erste Erwähnung von Sattledt erfolgte in einem Zehentverzeichnis des Klosters Kremsmünster aus dem Jahre 1468, womit aber nur zwei Gehöfte gemeint waren. Nach diesen beiden Höfen wurde später eine Katastralgemeinde benannt, in der 1893 ein Bahnhof errichtet wurde, um den sich dann eine Ansiedlung entwickelte.

Über die Entstehung des Namens Sattledt (die Betonung liegt auf dem >e<) sind mehrere Versionen im Umlauf. Die historisch fundierteste ist: Die Grafen von Lambach besaßen im heutigen Gemeindegebiet im 10. Jahrhundert einen Wald (von diesem "Harter Wald" sind heute nur mehr Reste erhalten). In diesem Wald hatten damals auch dem Kloster Kremsmünster untertänige Bauern Nutzungsrechte; z.B. durften sie Honig sammeln und eine bestimmte Menge Holz gewinnen. Man weiß deshalb Bescheid, da über das Ausmaß der Nutzung ein Streit ausbrach, der schlussendlich 992/993 mit einem Vertrag endete. In diesem Vertrag, der in zwei Ausführungen im Kloster Kremsmünster und im Kloster Lambach erhalten ist, wird auch von drei Bienenweiden am Rande des "Harter Waldes" berichtet - jener Gegend, in der heute die Gemeinde Sattledt liegt.

Jene Bauern, die früher das Recht der Honiggewinnung hatten, bezeichnete man als Zeitler, was grob mit Imker gleich gesetzt werden kann. Mit den im Vertrag von 992/993 erwähnten Bienenweiden waren also wohl auch die "Zeitelhube", ein Weiler aus zwei Gehöften im Gemeindegebiet und die "Zeitelöde", ein Weiler aus ebenfalls zwei Gehöften, gemeint. Als Öde bezeichnete man im Mittelhochdeutschen eine gerodete Fläche. Somit meinte der Name Sattledt ursprünglich eine Bienenweide.

Politik

Die Gemeinde Sattledt gehört zum Wahlkreis 3, dem Hausruckviertel. Seit 1949 gab es in Sattledt 5 verschiedene Bürgermeister: Mathias Ettl (ÖVP; 1949-1955), Hubert Hödl (ÖVP; 1955-1967), Karl Atzelsdorfer (SPÖ; 1967-1979), Dr. Volker Werner-Tutschku (ÖVP; 1979-2003) und Ing. Gerhard Huber (ÖVP; seit 2003). Der aus 25 Mitgliedern bestehende Gemeinderat setzt sich wie folgt zusammen: ÖVP 14, SPÖ 9, FPÖ 2 Mitglieder. Seit einigen Jahren gibt es auch ein Jugendparlament und einen Seniorenbeirat in der Gemeinde.

Verkehr

Autobahn

Schon seit der Antike verlaufen Straßenwege durch das Gebiet von Sattledt, wie die Pyhrnstraße, ein alter römischer Handelsweg. Jedoch hat die Autobahn heute einen vergleichbaren Wert wie die Eisenbahn zur Entstehungszeit des Ortes. Mehr oder weniger zufällig wurde Ende der 30er Jahre die Reichsautobahn an dem kleinen Ort Sattledt vorbei geplant. Kurz nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde mit Brückenbauarbeiten begonnen und es wurden mehrere Arbeitslager in der Nähe von Sattledt errichtet. 2 km westlich vom Ort wurde die Anschlussstelle Kremsmünster geplant. Jedoch konnte die Autobahn bis Ende des Krieges nicht fertiggestellt werden. 1955 wurde der Bau wiederaufgenommen und es wurde eine provisorische Abfahrt direkt in Sattledt errichtet. Bis zu den Sechzigern war die Autobahn um Sattledt vollständig ausgebaut und die nun einsetzende Massenmotorisierung wirkte sich sehr positiv auf die Entwicklung der Gemeinde aus. Ende der 80er Jahre wurde auch ein Abschnitt der Pyhrn Autobahn von Inzersdorf bis Sattledt gebaut. Dies entlastete die Pyhrnpass Straße B 138, auf welcher es zu dieser Zeit ein enormes Verkehrsaufkommen gab, und erhöhte auch die Bedeutung Sattledts als Verkehrsknotenpunkt. Der 2003 fertiggestellte Bau der Westspange (Innkreis Autobahn) bietet vom Knoten Voralpenkreuz aus auch dem Ort eine noch bessere Straßenverbindung zu anderen Teilen (Ober)Österreichs:

Eisenbahn

Neben der Autobahn quert auch eine Eisenbahnlinie das Gemeindegebiet von Sattledt. 1893 wurde die Wels-Rohrer-Bahn fertiggestellt. Diese Linie verlief an dem damals noch praktisch nicht vorhandenen Ort Sattledt vorbei. Der Bahnhof, welcher "Sattledt" genasnnt wurde - nach in der Nähe gelegenen zwei Bauernhöfen, bildete die Keimzelle des Ortes. Am 23. Mai 1901 wurde die Almtalbahn, welche ebenfalls durch Sattledt führt, eröffnet. 1965 wurde die Strecke Sattledt – Rohr stillgelegt. 1988 drohte auch der Almtalbahn das Aus, durch die Verkürzung der Fahrzeit konnte die Strecke aber erhalten werden.

Straße

Die Landstrassen B138, B122 und L537 verlaufen durch Sattledt und stellen wichtige Verkehrsverbindungen dar.

Wirtschaft

Von der wirtschaftlichen Kenndaten aus betrachtet gehört Sattledt zu den Top 50 der 445 oberösterreichischen Gemeinden. Die Wirtschaft von Sattledt basiert hauptsächlich auf dem Durchzugsverkehr. Viele Sattledter kaufen außerhalb der Gemeinde zumeist in Wels ein. Jedoch nutzen viele Auswärtige das Angebot in Sattledt, womit die Gemeinde ein 77,75%ige Deckung ihres Kaufkraftpotentials (130 Mill. ATS) hat. Die zwei größten Betriebe in der Gemeinde sind die Zentralmolkerei Furthmayr und Royer und die Hofer KG (mit Zentrale Österreich, Auslieferungslager und Schokoladefabrik). Daneben gibt es noch über 70 Klein- und Mittelbetriebe, wie Bäckerei Kaiser, Konditorei Mundl, Spar, Raiffeisenbank, Profundata, Sparkasse, Autohaus Bamminger, Bichlbauer GWH-Installation, Funk Fuchs, Haugender und noch viele mehr. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dominiert die Ziegelei Kunz das Gewerbe des Ortes. Diese Firma musste nach einer sehr wechselvollen Geschichte in den 60er Jahren geschlossen werden und heute befindet sich die Zentrale der Firma Hofer an ihrem Standort.

Schule

Die erste Schule die es im heutigen Gemeindegebiet von Sattledt gab befand sich in Harhagen und diese wurde 1790 fertiggestellt. Bis am 30. Oktober 1899 mit dem Bau einer neuen Schule begonnen wurde, wurde dies Schule mehrfach umgebaut. Das neue Schulhaus, in welchem seit Ende 1900 unterrichtet wird stand unter der Leitung von Franz Stein. Auf Grund akuter Raumnot in den 50er Jahren wurde am 20 Jänner 1955 ein neues Schulgebäude fertig gestellt. Am 17. Februar 1965 wurde diese Gebäude um eine Hauptschule erweitert. Seit 1988 gibt es in der Sattledter Schule eine Integrationklasse. Die heutige Volksschule, der seit einigen Jahren auch eine Musikschule gegenüber steht, trägt den Namen „Franz Stein Schule“. Dort unterrichten momentan 17 Lehrer(innen).

Organisationen

In Sattledt gibt es zahlreiche Vereine und Organisation. Die Gendarmerie wurde im Ort erstmals 1921 eingerichtet, da zu dieser Zeit einige Räuberbanden die Gegend durchstreiften. Heute arbeiten in der Polizeiinspektion 7 Beamte und kümmern sich um die Sicherheit im Ort. Ende 1898, also schon kurz nachdem der Ort Sattledt entstanden ist, wurde ein Postamt eingerichtet. Heute werden pro Jahr in Sattledt 110.000 Briefsendungen aufgegeben und 700.000 Sendungen in der Gemeinde verteilt. Sattledt kann auch auf eine traditionsreiche freiwillige Feuerwehr zurückblicken. Sie wurde 1900 gegründet. Schon zu Beginn der 30er Jahre wurde das erste Feuerwehrgebäude erbaut. Da die Organisation stetig wuchs und die Ausrüstung sich verbesserte wurde 1975 ein neues Gebäude bezogen. Heute befindet sich die FF in der im Mai 2000 bezogenen neuen Zentrale neben dem Altstoffsammelzentrum. 1999 rückte die Freiwillige Feuerwehr Sattledt zu insgesamt 137 Einsätzen aus, davon waren nur 12 Brandeinsätze. In Sattledt gibt es zahlreiche Vereine und Organisationen verschiedenster Interessensgruppen: Alpenverein, ARBÖ, ATSV (besteht aus mehreren Fußballmannschaften und einer Damen-Fußballmannschaft, Ringmannschaft, Wintersport, Tischtennis, Turnen und noch einige mehr); Tanzkapelle Edelweiss, SFG (Sattledter Faschingsgilde), Goldhauben, Jagdgesellschaft mit Jagdhornbläser, Junior-Skatclub, Landjugend, Marktmusikkapelle, Ortsbauernschaft, Tourismusverband, Union Raiba.

Kirche

Am 26. April 1926 wurde der erste Spatenstich für die katholische Sattledter Kirche gesetzt. Das Gebäude wurde am 3. Mai 1931 geweiht und seinen Diensten übergeben. Bis zum Jahre 1937 war der nicht fertiggestellte Turm (Stummelturm) das Wahrzeichen des Ortes, da während des Baus das Geld ausgegangen war. Der Turm wurde am 27. Juni 1937 fertiggestellt; weitere Umbauarbeiten gab es erst wieder vor einigen Jahren. Im Jahr 1948 wurde ein Pfarrhof gebaut, welcher noch rechtzeitig zur Pfarrerhebung 1950 fertig wurde. Die Pfarre hat seit September 2007 keinen ständig im Ort wohnenden Priester mehr. Pfarrer von Sattledt ist Pater Arno Jungreithmair, der gemeinsam mit Vikar Pater Siegried Eder die Pfarren Kremsmünster und Sattledt betreut.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Sattledt:

Jahr Einwohnerzahl Anmerkung
1788 950 -
1830 1.045 -
1869 1.014 -
1880 998 -
1890 972 Tiefststand durch Krise in der Landwirtschaft und Aufgabe von Bauernhöfen
1900 978 -
1910 1.147 -
1923 1.225 -
1934 1.286 -
1939 1.450 mit eingerückten Männern, aber ohne Lagerinsassen der "Reichsautobahnen"
1951 1.806 davon 320 offiziell ausgewiesene Kriegsflüchtlinge
1961 1.630 Rückgang durch Fortzug von Kriegsflüchtlingen
1971 1.810 Zuzug und Siedlungstätigkeit
1981 1.971 -
1991 2.176 -
1996 2.378 Höchststand durch Flüchtlinge aus Bosnien
2001 2.241 -
2007 2.258 -

Literatur

  • Brummer Walter(Red.): Heimatbuch Sattledt. Leoben 2000.
  • Oberegger Elmar: Kurze Geschichte der Wels-Rohrer-Bahn. Sattledt 2007(Veröffentlichungen des Info-Büros für österreichische Eisenbahngeschichte 9).
  • Oberegger Elmar: Kurze Geschichte der Almtalbahn. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Sattledt 2008(Veröffentlichungen des Info-Büros für österreichische Eisenbahngeschichte 3).