Essen Hauptbahnhof

Hauptbahnhof der Stadt Essen
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Essen
Essener Hauptbahnhof – 2007
Daten
Bahnsteiggleise 13
Abkürzung EE
Preisklasse 1
Eröffnung 1. März 1862
Webadresse Bahnhof.de
Architektonische Daten
Baustil
  • Vorkriegsbau: Neugotik
  • Nachkriegsbau: Neue Sachlichkeit
  • Architekt
  • Vorkriegsbau: Fritz Klingholz
  • Nachkriegsbau: ?
  • Lage
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    Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Essen

    Der Essener Hauptbahnhof ist ein wichtiger Haltepunkt für den Fern- und Regionalverkehr. Daneben verkehren hier auch S-Bahnen. Für den öffentlichen Personennahverkehr innerhalb Essens ist er der wichtigste Verkehrsknotenpunkt und gehört zu den 21 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie der DB Station&Service. Er grenzt unmittelbar an das Südende der Essener Innenstadt.

    Bahnhofsanlage

    Beim Essener Hauptbahnhof handelt es sich um einen Durchgangsbahnhof, dessen Bahnsteige einzelne Bahnsteigüberdachungen besitzen. Zusätzlich zu den Durchgangsgleisen besitzt der Bahnhof auch einige Stumpfgleise für den Verkehr in Richtung GelsenkirchenMünster, Hagen sowie Borken.

    Quer und mittig unterhalb der Gleise befindet sich die Bahnhofshalle auf zwei unterschiedlichen Höhenniveaus, welche durch Treppen und Rolltreppen miteinander verbunden sind. Auf der unteren Ebene befinden sich Geschäfte und das Reisezentrum, auf beiden Ebenen dazu Gastronomie. Beide Ebenen ermöglichen den Durchgang von der nördlich des Bahnhofes gelegenen Essener Innenstadt in das Essener Südviertel. Die obere Ebene dient als Verteilerebene zu den Gleisen, ein direkter Zugang zu den Bahnsteigen ist von der unteren Ebene nicht möglich. Ein Fußgängertunnel am östlichen Ende der Gleise ermöglicht neben dem Gleiszugang ebenfalls den Durchgang von der Essener Innenstadt ins Südviertel. Ein zweiter Fußgängertunnel am westlichen Ende der Gleise verbindet nur einen Teil der Gleise und bietet nur von diesen einen indirekten Durchgang zur Innenstadt. Parallel und westlich zur Bahnhofshalle unterquert die Straße Am Hauptbahnhof samt Bushaltestellen die Gleisanlagen.

    Unterhalb des Bahnhofs befindet sich auf zwei unterirdischen Ebenen (Verteilerebene und darunter vier Gleise) die Straßenbahn- und Stadtbahn-Station „Hauptbahnhof“. Durch eine dominante blaue Beleuchtung hat sie eine ungewöhnliche Optik.

    Um Sicherheit im Bahnhof zu gewährleisten, unterstützt die Bundespolizei mit eigener Wache die Mitarbeiter der DB Sicherheit GmbH.

    Renovierung 2008 bis 2010

    Da der Essener Hauptbahnhof als insgesamt eng und baufällig gilt und ihm wenige Ausdehnungsmöglichkeiten eingeräumt werden, wurde zwischenzeitlich eine Verlegung in den Bereich des Haltepunktes Essen-West ins Gespräch gebracht. Hiervon ist man aber wieder abgekommen. Stattdessen steht eine kostengünstigere Renovierung und Modernisierung des bestehenden Bahnhofes fest. Dazu war ein NRW-Förderpaket angedacht, welches insgesamt 350 Millionen Euro für die fünf Städte Essen, Duisburg, Dortmund, Münster und Wuppertal vorsah. Im Juli 2007 hätte dann die DB Station & Service AG die ersten Arbeiten ausschreiben wollen.

    Das tatsächliche Sanierungsvorhaben ist aber kein Paket für mehrere Städte geworden, sondern betrifft nur den Essener Hauptbahnhof. Er wird ab September 2008 komplett saniert und zum Kulturhauptstadtjahr 2010 fertiggestellt sein. Allein durch diesen Zeitdruck erlangte Essen den Zuschlag zur Sanierung. Die einstige Finanzierungslücke von 18 Millionen Euro schlossen gemeinsam Bund, Land und die Bahn. Von den Gesamtkosten von rund 57 Millionen Euro übernimmt der Bund 35 Millionen Euro[1], die restlichen Kosten teilen sich in etwa die Bahn und die Stadt Essen. Zusätzlich investiert die Essener Verkehrs-AG (EVAG) knapp 5,3 Millionen Euro.

    Seit 11. Februar 2008 baut die Essener Verkehrs-AG die etwa einhundert Meter lange, 1977 entstandene Passage zwischen Willy-Brandt-Platz und Freiheit im 1. Untergeschoss um. Dabei ersetzt sie die elektrischen Anlagen nach neuen Brandschutzbestimmungen und modernisiert die Lüftung. Außerdem werden neue Ladenlokale gebaut. Die Passage soll Ende 2009 fertiggestellt sein. Seit dem 11. August 2008 ist die gesamte Passage voraussichtlich bis Ende November 2008 gesperrt. Der U-Bahnhof ist jedoch über die Zugänge an der Freiheit erreichbar.

    Für den eigentlichen Bahnhof ist vorgesehen, die gesamte Bahnhofshalle zu entkernen und 57.000 m² Einzelhandelsfläche zu errichten. Die Fassaden werden erneuert und der südliche Eingangsbereich erhält zwei gläserne Pavillons, in denen künftig das Reiszentrum der Bahn und das Kundenzentrum der Essener Verkehrs-AG untergracht sind. Zu den Bahnsteigen werden fünf barrierefreie Zugänge mit Aufzügen entstehen. Ebenso werden die Bahnsteigsbeläge und Bahnsteigsdächer saniert, sowie die Beschallung, Beleuchtung und die Anzeigen erneuert.

    Während der Bauarbeiten kann die Bahnhofshalle ab September 2008 mindestens zehn Monate lang nicht oder nur teileweise genutzt werden. Die Bahnsteige sind dann nur noch über die im West- (Bahnhofsunterführung / Freiheit) und Osttunnel (Nebeneingang gegenüber dem Haus der Technik (HdT)) befindlichen Treppenaufgänge erreichbar. Außerdem verlegte die Essener Verkehrs-AG die Haltestellen für die Busse in den Bereich des Nord- und Südausgangs. Nach beendeter Renovierung der Bahnhofshalle etwa Mitte 2009 werden die beiden Unterführungen im Osten und Westen erneuert.

     
    Südeingang 2007
     
    Innenbereich des Essener Hauptbahnhofs - 2007
     
    U-Bahnstation Essen Hauptbahnhof - 2007

    Linien

    Fernverkehr

    Essen Hauptbahnhof ist Bahnhof des Fernverkehrs der Deutschen Bahn und wird im Fahrplanjahr 2007 von Zügen der folgenden Fernverkehrslinien bedient:

    Linie Linienverlauf
    ICE 10 BerlinHannoverDortmundEssenDuisburgDüsseldorfKöln/Bonn Flughafen
      30 (Westerland (Sylt)–) Hamburg-AltonaBremenDortmundEssen-DuisburgKölnKoblenzMannheimStuttgart / (–Freiburg (Breisgau)Schweiz)
      32 (BerlinHannover–) DortmundEssenDuisburgKölnKoblenzMannheimStuttgart (–Lindau/MünchenÖsterreich)
    ICE 41 DortmundEssenDuisburgKölnFrankfurt (Main)WürzburgNürnbergMünchen
    ICE 42 DortmundEssenDuisburgKölnFrankfurt (Main) FlughafenMannheimStuttgartMünchen
    ICE /   51 BinzBerlin– / (DresdenLeipzig–) ErfurtKassel-WilhelmshöheDortmundEssenDuisburgKöln
      55 LeipzigMagdeburgHannoverDortmundEssenDuisburgKöln

    Einzelne, über die gewöhnlichen Laufwege der Linien hinausführende Züge sind ebenso wie Verstärkungszüge am Wochenende nicht aufgeführt.

    Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 verlor der Essener Hauptbahnhof die Halte der Nachtzüge, CityNightLine nach Wien und EN Jan Kiepura nach Warschau (mit Kurswagen nach Minsk und Moskau).

    Regionalverkehr

    In Essen Hauptbahnhof halten im Fahrplanjahr 2007 sechs Regional-Express-Linien, zwei Regionalbahn-Linien sowie fünf Linien der S-Bahn Rhein-Ruhr.

    Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
    Vorlage:S-Bahn-Linie NRW-Express Aachen HbfKöln HbfDüsseldorf HbfDuisburg HbfEssen HbfDortmund HbfHamm (Westf)
    Vorlage:S-Bahn-Linie Rhein-Haard-Express Mönchengladbach HbfViersenKrefeld HbfDuisburg HbfEssen HbfRecklinghausen HbfMünster (Westf) Hbf
    Vorlage:S-Bahn-Linie Westfalen-Express Düsseldorf HbfDuisburg HbfEssen HbfDortmund HbfHamm (Westf)Bielefeld HbfMinden (Westf)
    Vorlage:S-Bahn-Linie Rhein-Hellweg-Express Düsseldorf HbfDuisburg HbfEssen HbfDortmund HbfHamm (Westf)Paderborn Hbf
    Vorlage:S-Bahn-Linie Der Borkener Essen HbfBottrop HbfDorstenBorken (Westf)
    Vorlage:S-Bahn-Linie Ruhr-Sieg-Express Essen HbfBochum HbfWitten HbfHagen HbfLetmatheFinnentropSiegen oder Iserlohn (Zugteilung in Letmathe)
    Vorlage:S-Bahn-Linie Ruhr-Lenne-Bahn Essen HbfWitten HbfHagen Hbf
    Vorlage:S-Bahn-Linie Haard-Bahn Essen HbfRecklinghausen HbfMünster (Westf) Hbf
    Vorlage:S-Bahn-Linie Düsseldorf HbfDuisburg HbfEssen HbfBochum HbfDortmund Hbf
    Vorlage:S-Bahn-Linie Essen HbfWanne-Eickel HbfDortmund Hbf
    Vorlage:S-Bahn-Linie Oberhausen HbfEssen HbfHattingen (Ruhr) Mitte
    Vorlage:S-Bahn-Linie Essen HbfEssen-KettwigRatingen OstDüsseldorf HbfKöln HbfKöln-Nippes
    Vorlage:S-Bahn-Linie Haltern am SeeBottrop HbfEssen HbfVelbert-LangenbergWuppertal Hbf

    Geschichte

     
    Erster Bahnhof 1862–1900
     
    Gebäude zwischen 1902 und dem Zweiten Weltkrieg
     
    um 1920, Blick von Süden

    Am 1. März 1862 ging ein weiteres Teilstück der Bergisch-Märkischen-Eisenbahn-Gesellschaft zwischen Bochum und Mülheim an der Ruhr in Betrieb. Dazu wurde der Essener Bahnhof 1862 eröffnet. Er war allerdings nicht der erste Bahnhof in Essen, denn bereits im Jahr 1847 wurde der Bahnhof Essen – der heutige Bahnhof Essen-Altenessen – durch die Köln-Mindener Eisenbahn in Betrieb genommen[2]. Das erste, hölzerne Bahnhofsgebäude von 1862 wurde durch ein repräsentatives Bahnhofsgebäude des Architekten Fritz Klingholz, unter der Leitung von Alexander Rüdell, ersetzt und die Verkehrsanlagen niveaufrei über die Straßen gelegt. Baubeginn war im Jahre 1900, eröffnet wurde der Bahnhof dann zum Ende des Jahres 1902. Durch die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude erheblich beschädigt, so dass es in der Nachkriegszeit durch einen schlichten Neubau ersetzt wurde.

    Aktuelle Zahlen

    • 14 befahrene Gleise (Gleis 3 ohne Bahnsteig nur für Duchfahrten)
    • 6 Bahnsteige:
      • Gleis 1+2 Fernverkehr Fahrtrichtung Duisburg
      • Gleis 4-6 Fernverkehr Fahrtrichtung Dortmund und Gelsenkirchen
      • Gleis 7-10 S-Bahn Richtung Westen und Regionalverkehr Richtung Gelsenkirchen und Borken
      • Gleis 11+12 S-Bahn Richtung Osten
      • Gleis 21+22 Regionalverkehr Fahrtrichtung Gelsenkirchen
      • sowie der nördlichste Bahnsteig für Abstell- und Bahndienstfahrzeuge
    • rund 175 Fernverkehrszüge täglich
    • rund 226 Nahverkehrszüge täglich
    • rund 135.000 Fahrgäste täglich
    • 24.798 m² Bahnsteigfläche
    • 9.369 m² vermietete Fläche
    • 34 Geschäfte und Gastronomiebetriebe auf 14.000 m²
    • 94 Parkplätze plus 200 Fahrradparkplätze
    • 420 Schließfächer
    • 31 Fahrscheinautomaten
    • keine Aufzüge

    Stand 14. August 2008.[3]

    Einzelnachweise

    1. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
    2. ruhr-guide.de
    3. Fakten auf Bahnhof.de

    Vorlage:Navigationsleiste Eisenbahn Fernverkehrsknoten (Deutschland)