Wolfgang Stammberger

deutscher Politiker (FDP, SPD), MdB
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Wolfgang Stammberger (* 14. Juli 1920 in Coburg; † 1. Mai 1982 ebd.) war ein deutscher Politiker (FDP, später SPD).

Von 1961 bis 1962 war er Bundesminister der Justiz und von 1970 bis 1978 Oberbürgermeister von Coburg.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1939 begann er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, welches er 1940 zur Ableistung seines Wehrdienstes unterbrach und dann 1946 mit dem ersten sowie 1949 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 1948 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. Seit 1949 war er als Rechtsanwalt zugelassen.

Familie

Seine spätere Nachfolgerin im Amte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ist seine Nichte.

Partei

Von 1946 bis 1964 war er Mitglied der FDP. Hier engagierte er sich zunächst bei den Jungdemokraten, deren Landesvorsitzender in Bayern er von 1946 bis 1948 war.

1964, 18 Monate nach seinem Rücktritt als Bundesminister, trat er aus der FDP aus und wurde Mitglied der SPD. Diesen Schritt begründete er vor allem mit der schwindenen Daseinsberechtigung der FDP, da die SPD auf dem Weg zu einer liberalen Volkspartei sei.

Nachdem er jedoch 1978 nicht erneut zur Oberbürgermeisterwahl in Coburg aufgestellt wurde, verließ er im selben Jahr die SPD.

Abgeordneter

Von 1953 bis 1969 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er in der 3. Wahlperiode (1957 bis 1961) Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheitswesen.

Öffentliche Ämter

Nach der Bundestagswahl 1961 wurde er am 14. November 1961 als Bundesminister der Justiz in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. In seine Amtszeit fiel die Affäre um die Berufung von Wolfgang Fränkel zum Generalbundesanwalt sowie die Spiegel-Affäre, in deren Gefolge er am 19. November 1962 gemeinsam mit den anderen FDP-Bundesministern von seinem Amt zurücktrat.

Von 1970 bis 1978 war er Oberbürgermeister von Coburg.

Siehe auch