Augsburg-Pfersee

Planungsraum von Augsburg
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Bis 1911 war der Augsburger Stadtteil Pfersee eine eigene Gemeinde. Bis zur Eingemeindung mußte an der Luidpoldbrücke noch Brückenzoll bezahlt werden. Heute hat der Stadtteil über 20.000 Einwohner.

Erstmals wird der Ort 800 u. Z. erwähnt, vermutlich existiert er aber bereits seit der Römerzeit. Im Mittelalter befand sich das Dorf vor den Toren Augsburgs im Besitz des jeweiligen Augsburger Bischofs und verschiedener Patrizierfamilien. In der Zeit, als Augsburg eine freie Reichsstadt war, gehörte Pfersee zum Herrschaftsgebiet der Markgrafschaft Burgau (Vorderösterreich). Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden hier größere Industriebetriebe, eine der bekanntesten war wohl, die "Spinnerei, Weberei Pfersee" (SWP), "Dirig" und "Bemberg", aber auch die "Chemische Fabrik Pfersee". Von 900 Einwohnern im Jahre 1850 wuchs die Bevölkerung auf etwa 11.000 Einwohner Ende 1910. 1911 wurde aus dem Industrievorort Pfersee durch Eingemeindung, ein Stadtteil von Augsburg. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts verschwindet die Industrie. Von den ursprünglichen Fabriken produziert heute nur noch die Firma Eberle.

Kurze Industriegeschichte

  • Die SWP entstannd aus der 1866 gegründeten "J. Kraus Buntweberei", durch den allgemeinen Niedergang der Textilindustrie mußte auch die SWP 1992 ihre Produktion einstellen, 1993 erfolgte das endgültige Aus des Betriebes.
  • Die "Eberle J.N. & Cie. GmbH Kaltwalzwerk Sägenfabrik" in der Eberlestrasse wurde 1836 von den Brüdern Johan und Franz Eberle zu Produktion von Laubsägeblättern gegründet. 1847 Ist die Produktion auf 720.000 Laubsägeblätter im Jahr angestiegen, das junge Unternehmen beschäftigt bereits 10 Mitarbeiter. 1871 wird bereits ein Umsatz von 50.000 Reichsmark erwirtschaftet.

Der Name

Im 11. Jahrhundert existieren die Bezeichnungen Pherrese, später auch Pherse, Pferse, Pfersen. Im 15. und 16. Jahrhundert wird in Urkunden Pferschen, Phersheim, Pfertzen oder Pferschen verwendet.

Doch woher kommt der Name den nun? - Der keltische Begriff "Perz" bedeutet "Burg" oder "Pforte". Die Römer errichteten an Stelle dieser "Pforte" einen Brückenkopf oder ein Kastell, dass demnach auch als "Pforte" oder "Pfersee" bezeichnet wurde. Eine Römerstrasse führte von Augsburg durch Pfersee nach Stsdtbergen.

Die Perzheimwiese in Pfersee hat ihren Name von den Perzheimern, denn Perzheim hießen die mittelalterlichen Besitzer der Pferseer Burg.

Eine Legende besagt, dass der römische Feldherr Varus, auch Verres genannt, sich nach seiner Niederlage gegen die Germanen im Teutoburger Wald in der Gegend von Pfersee versteckt haben soll und schließlich an einem See erschlagen worden sein. Mit diesem "See" könnten auch ein Altwasser der Wertach bezeichnet worden sein. Aus Verres-See oder Varus-See könnte der Name Pfersee entstanden sein.

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