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Film | |
Titel | Der Leopard |
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Originaltitel | Il Gattopardo |
Produktionsland | Frankreich Italien |
Originalsprache | keine Originalsprache |
Erscheinungsjahre | 1963 |
Länge | 183 Minuten |
Stab | |
Regie | Luchino Visconti |
Drehbuch | Luchino Visconti |
Produktion | Giorgio Adriani |
Musik | Nino Rota unter Verwendung von Themen von Giuseppe Verdi |
Kamera | Giuseppe Rotunno |
Schnitt | Mario Serandrei |
Besetzung | |
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Der Leopard (Originaltitel: Il Gattopardo) ist ein französisch-italienischer Spielfilm aus dem Jahr 1963 von Luchino Visconti, gedreht nach dem gleichnamigen Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Der mit großem Aufwand realisierte Film gilt allgemein als ein Meisterwerk der Kinogeschichte.
Inhalt
Aus dem einzigen Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa machte Luchino Visconti ein monumentales, episch breites Filmkunstwerk in sorgfältig komponierten und wie romantische Gemälde wirkenden Bildern. Der Film wurde 1963 bei den Filmfestspielen Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
Aus der Sicht des sizilianischen Adelsgeschlechts der Salinas wird der Untergang des Adels und der Aufstieg des Bürgertums zu Zeiten des Risorgimentos, der Einheitsbewegung Italiens, dargestellt. Der Fürst von Salina muss erkennen, dass diese Entwicklung nicht aufzuhalten ist. Sein Neffe Tancredi, zwar von altem Adel aber vollkommen verarmt, nutzt die Gunst der Stunde und heiratet die schöne Tochter eines neureichen Bürgermeisters. Sein Leitspruch ist, dass sich alles verändern muss, wenn alles so bleiben soll, wie es ist. Der Fürst übernimmt diese Idee, ohne sie mit Aktivismus zu vertreten, sondern eher mit einer gewissen Melancholie und Einsicht in die Unveränderlichkeit der menschlichen Gesellschaft. Er glaubt nicht an die Möglichkeit eines Fortschritts für Sizilien.
Visconti hat in seiner Inszenierung auf das 5. Kapitel, mit dem Besuch Pater Pirrones in seinem Heimatdorf, wo sich die Geschichte um die Geldheirat auf unterster sozialer Stufe wiederholt, sowie auf die letzten beiden Kapitel mit dem Tod des Fürsten und dem Epilog bei den unverheirateten Töchtern des Fürsten im Mai 1910, verzichtet. Dafür wurde die Bürgerkriegssituation in Palermo sowie die Verletzung Tancredis anders als im Buch genau geschildert und die Szene des Ballvergnügens mit der Erschießung von Aufständischen kontrastiert.
Vor allem diese prächtige Ballszene in einem Palast von Palermo erlangte ob ihrer Dauer und ihrer Opulenz Berühmtheit.
Kritiken
„Ein bewegendes historisches und gesellschaftliches Panoramabild von faszinierender Schönheit.“
„Ein cineastisches Meisterwerk.“
„Luchino Viscontis Meisterwerk „Der Leopard“ ein ganz besonderer Leckerbissen: Brillantes Dekor, die hervorragende Besetzung und die imposante Inszenierung sorgen für vorzügliche Historien-Unterhaltung mit einer schier endlosen Ball-Sequenz als Höhepunkt.“
Der Film erhielt außerdem von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat Besonders Wertvoll. In der Begründung heißt es im Gutachten der FBW wie folgt: Die Regie entfaltet hier eine bedeutende Meisterschaft. Es gelingt ihr, den Glanz des Dekorativen in einen realistischen Zusammenhang zu integrieren. Dessen eindringliche Wirkung besteht darin, daß hier eine historische Situation episch breit dargelegt und gleichzeitig ihr Kern enthüllt wird. Die Ökonomie der Regie ist da bewundernswert. Auch das breite, Ausladende, hat dramaturgisch berechtigte Form. So verbindet sich das formal Ästhetische, ja das Zeremonielle der Szene, überzeugend mit dem Wirklichen.
Auszeichnungen
Viscontis Film gewann bei den Filmfestspielen von Cannes 1963 die Goldene Palme als bester Wettbewerbsfilm, den David di Donatello für das beste Szenenbild und die Preise der Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani in den Kategorien beste Kamera (Farbe), Kostüme und Szenenbild. Eine Nominierung erhielt der Film bei den Oscars 1964, wo Designer Piero Tosi für die besten Kostüme (Farbe) nominiert wurde. Hauptdarsteller Burt Lancaster gewann 1964 den französischen Étoile de Cristal als bester ausländischer Darsteller, während Alain Delon im selben Jahr für den Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller nominiert wurde.
DVD-Veröffentlichung
- Der Leopard. Special-Edition (2 DVDs und CD). Koch Media 2004 – enthält neben der restaurierten 180-Minuten-Langfassung auch Reclams Elektronisches Filmlexikon, die
Original-Filmmusik von Nino Rota auf separater CD sowie eine Dokumentation über Rota und ein 16-seitiges Booklet
Literatur
- Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Der Leopard (Originaltitel: Il Gattopardo). Deutsch von Charlotte Birnbaum. Piper, München und Zürich 1999, 337 S., ISBN 3-492-04124-8
- Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Der Gattopardo. Roman (Originaltitel: Il gattopardo). Neu übersetzt und mit einem Glossar von Giò Waeckerlin Induni. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Gioacchino Lanza Tomasi. Piper, München und Zürich 2007, 364 S., ISBN 978-3-492-24889-1 oder ISBN 3-492-24889-6
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Olivier Bombarda: „Der Leopard“ von Luchino Visconti. ARTE, 28. Dezember 2006